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Umgestaltung: Die KVG baut in Kassel Barrieren im Busverkehr ab

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Von: Andreas Hermann

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Eine der 35 Kasseler Haltestellen, die in diesem Jahr barrierefrei werden sollen: Bushaltestelle Heinrich-Schütz-Allee an der gleichnamigen Straße im Stadtteil Süsterfeld-Helleböhn.
Eine der 35 Kasseler Haltestellen, die in diesem Jahr barrierefrei werden sollen: Bushaltestelle Heinrich-Schütz-Allee an der gleichnamigen Straße im Stadtteil Süsterfeld-Helleböhn. © andreas hermann

35 Haltestellen sollen in diesem Jahr im Stadtgebiet Kassel umgestaltet werden. Insgesamt will die KVG in den nächsten Jahren rund 79 Millionen Euro in die Barrierefreiheit investieren.

Kassel – Einen Betrag von rund 79 Millionen Euro will die Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) in den nächsten Jahren investieren, um im öffentlichen Nahverkehr in Kassel die gesetzlich vorgeschriebene vollständige Barrierefreiheit herzustellen. In diesem Jahr sind Arbeiten an 35 Bushaltestellen mit 70 Haltepunkten im gesamten Stadtgebiet geplant. Die Umbauten sollen im April beginnen und bis zum Wintereinbruch andauern, kündigte eine KVG-Sprecherin an.

Auffindbarkeit, Zugänglichkeit und Nutzbarkeit für sehbehinderte und blinde Menschen seien neben der Reduzierung von Stufe und Spalt zwischen den Haltestellen und den Fahrzeugtüren die Merkmale einer barrierefreien Haltestelle. So biete etwa der ebenerdige Einstieg in Bus oder Bahn nicht nur mobilitätseingeschränkten oder in ihrer Sehkraft beeinträchtigten Fahrgästen viele Vorteile, erklärte die KVG.

Die meisten der 35 Haltestellen, die in den nächsten Monaten umgebaut werden, erhalten zunächst taktile Bodenindikatoren, damit sie von blinden oder in ihrer Sehkraft beeinträchtigten Fahrgästen besser ertastet werden können.

Neue Bushaltestellen: Barrierefreiheit für Haltestellen mit hoher Nachfrage

Elf Haltestellen würden zusätzlich umfangreich umgebaut, um sie auch mit verbesserten barrierefreien Zugängen und Überwegen auszustatten – nämlich die Haltestellen Heinrich-Plett-Straße, Helleböhn, Kaulbachstraße, Kirchweg, Reuterstraße, Rhönplatz, Sandershäuser Straße, Teich- und Waldmannstraße, Walter-Schücking-Platz und Wilhelmstraße.

Nach Angaben der KVG werden die Bushaltestellen während der Arbeiten für die Fahrgäste zumeist zugänglich bleiben. Vier in einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossene Tiefbaufirmen führen sie aus.

Die KVG habe das Nachrüstungsprogramm aufgesetzt, um die Barrierefreiheit für Haltestellen mit einer hohen Nachfrage, einer hohen verkehrlichen oder infrastrukturellen Bedeutung – etwa vor Krankenhäusern, Behörden, touristischen Ausflugszielen oder an Schwerpunkten, an denen viele Menschen mit einer Behinderung einsteigen – herzustellen. Die dafür notwendigen Investitionen in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro würden durch das Land Hessen mit 85 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst.

Bushaltestellen-Umbau wird ergänzt von dem KVG-Investitionspaket

Wie berichtet, hatte die KVG im vergangenen Jahr ein sogenanntes Regiebuch zur Umsetzung der Barrierefreiheit für die Kasseler Bushaltestellen erarbeitet. Darin wurde der Status erfasst und die Zeitpläne für die 172 noch nicht den Anforderungen entsprechenden Haltestellen entwickelt. 52 Bushaltestellen sollen nach aktuellem Stand nicht umgebaut werden, weil sie zum Beispiel im Linienverkehr selten genutzt oder nur von Anrufsammeltaxen (AST) bedient werden. Ein Regiebuch für die Tram-Haltestellen soll folgen.

Das in diesem Monat anlaufende Programm für den Bushaltestellen-Umbau ergänzt das für dieses Jahr von der KVG angekündigte Investitionspaket, mit dem mehr als 11,5 Millionen Euro zum Beispiel für den Austausch von Gleisen und Weichen etwa am Lutherplatz, Altmarkt und in der Leipziger Straße, am Auestadion und in der Wendeschleife Kaufungen-Papierfabrik bereitgestellt werden sollen. (Andreas Hermann)

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