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Umwelt-Fans rund um die Orangerie: Kassel feiert Tag der Erde

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Von: Bastian Ludwig, Anna-Laura Weyh

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Der Auftritt des Hironimus Zirkus- und Kleinkunsttheaters sorgte beim Publikum für lauten Applaus.
Der Auftritt des Hironimus Zirkus- und Kleinkunsttheaters sorgte beim Publikum für lauten Applaus. © Fischer, Andreas

Der Tag der Erde in Kassel hat sich zum bundesweit größten Umweltfest entwickelt. Auch in diesem Jahr war wieder viel los.

Kassel – Nach drei Jahren mit Corona-Einschränkungen haben die Menschen am Sonntag nun wieder mit vielen Gästen und Angeboten gefeiert. Auf dem Auedamm an der Fulda und rund um die Orangerie waren viele Besucherinnen und Besucher unterwegs, teilt der Verein Umwelthaus mit.

Als Kuh auf dem Tag der Erde unterwegs: Sanni Röling aus Kassel.
Als Kuh auf dem Tag der Erde unterwegs: Sanni Röling aus Kassel. © Fischer, Andreas

„Es war super voll, wir sind zufrieden“, sagt Valerie Kobold. Eine Besucheranzahl haben die Veranstalter nicht ermittelt. „Es war aber mindestens so viel los wie früher“, so Kobold.

Das Umweltfest hat bereits seit 1990 in Kassel Tradition. Längst ist es nicht mehr nur ein Fest für Öko-Experten: Die rund 180 Aussteller, die der Veranstalter angekündigt hat, haben auch in diesem Jahr eine bunte Mischung aus Umweltthemen, Kunst, Kultur und Musik für Familien und Kinder geboten.

Jonglieren mit Kindern: (von links) Trude Omahen, Maria Denysenko und Lina Ackermann vom Zirkus Rambazotti.
Jonglieren mit Kindern: (von links) Trude Omahen, Maria Denysenko und Lina Ackermann vom Zirkus Rambazotti. © andreas fischer

Besonders beliebt war unter anderem das Hironimus Zirkus- und Kleinkunsttheater, das auf der Karlswiese vor vielen Kindern seine Zaubertricks vorführte. Und beim Zirkus Rambazotti konnten die Kinder Jonglieren und Drahtseillaufen üben. Der Ansturm war groß.

Als Hüterin der Bäume und Waldelfe unterwegs: (von links) Jenny Fuge und Karin Albers aus Kassel.
Als Hüterin der Bäume und Waldelfe unterwegs: (von links) Jenny Fuge und Karin Albers aus Kassel. © Fischer, Andreas

Nachhaltigkeitsexperimente übers Wasser gab es für Kinder am Stand der Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG). Mitarbeitende der Agentur Tigertatze halfen dabei. Die Schwestern Lara-Sophie und Emma-Luna Kulle malten begeistert Blümchen an. „Wir haben noch Kresse gesät“, sagt Lara-Sophie stolz.

Auch musikalisch war einiges los: So führte etwa die Gruppe Kenkeliba Trommellieder vor. Die Mitglieder aus dem Schwalm-Eder-Kreis, Waldeck-Frankenberg und Marburg hatten Spaß bei brasilianischen Klängen.

Klimaschützer aus Kassel wurden ausgezeichnet

Zum ersten Mal wurde beim Tag der Erde der Kasseler Klimaschutzpreis verliehen. Mit diesem werden in den drei Kategorien Einzelpersonen, Initiativen und Unternehmen ausgezeichnet, die sich in vorbildlicherweise für das Klima engagieren. Die Idee für den Preis hatte der Kasseler Klimaschutzrat an die Stadt herangetragen. Zu den ersten Preisträgern, die beim Tag der Erde am Sonntag gewürdigt wurden, gehören der Kasseler Jonas Döbel, der Mensaverein der Offenen Schule Waldau und der Verein SoLocal Energy.

Bei der Juryauswahl hätten die Kriterien konkrete CO2-Minderung, Klimabewusstsein, Kreativität, Vorbildcharakter und Langfristigkeit eine Rolle gespielt, verriet Stadtbaurat und Umweltdezernent Christof Nolda (Grüne) bei der Vorstellung der Preisträger. 23 Bewerbungen habe die Jury sichten müssen.

Ein Preisgeld von je 1500 Euro gab es für Jonas Döbel und den Mensaverein. Darüber hinaus erhielten alle Preisträger Holzskulpturen, die der am Park Schönfeld ansässige Werkhof Kassel gestaltet hatte.

In der Kategorie „Privatperson“ wurde der Kasseler Jonas Döbel für seinen Instagram-Account „Umweltfragen“ ausgezeichnet. Über 17 000 Menschen folgen Döbel inzwischen in dem sozialen Netzwerk, wo er nach Ansicht der Jury sehr gut recherchierte Beiträge und Quizfragen veröffentlicht, mit denen jeder sein eigenes Umweltwissen testen kann. Döbel sagte bei der Preisverleihung, dass er den seit 2017 praktizierten Bratwurstverzicht auf dem „Tag der Erde“ begrüße. Dies sei ein mutiger und sinnvoller Schritt gewesen.

In der Kategorie „Personengruppe“ wurde der Mensaverein der Offenen Schule Waldau (OSW) gewürdigt, der sich für klimafreundliche Ernährung und nachhaltige Schulverpflegung einsetze. Der Verein, in dem sich auch viele Schülerinnen und Schüler der OSW engagieren, setzt auf regionale und saisonale Lebensmittel in Bioqualität.

Dritter Preisträger ist der Verein SoLocal Energy aus Kassel. Die Initiative berät und kümmert sich um Sammelbestellungen von Balkonkraftwerken. Darüber hinaus engagiert sich der Verein auch bei Selbstbaugemeinschaften von größeren Photovoltaikanlagen und er organisiert Nachbarschaftskreise, um nachhaltige und ökologische Projekte vor Ort umzusetzen.

Einen Sonderpreis gab es noch für das Schülerprojekt „#GreenHour22“. Dahinter stehen die drei Brüder Anton (12), Paul (12) und Oskar (10) Hoffmann. Die Nachwuchsklimaschützer haben 800 Samenbällchen hergestellt und im Freundes- und Bekanntenkreis verteilt, um so neue Lebensräume für Insekten zu schaffen.

Die Bewerbungsphase für den nächsten Kasseler Klimaschutzpreis 2024 startet am 1. Juli 2023.

Mehr Infos im Internet: kassel.de/klimapreis

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