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Unbekannter sägt Zufahrtsverbotsschilder im Habichtswald ab

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Von: Bastian Ludwig

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Bei der Arbeit: Rainer Weishaar (von links) und Johannes Assauer (beide Hessen-Forst) sowie Joachim Fette (Naturpark) bei der Aufstellung eines der neuen „Privatweg“-Schilder am alten Truppenübungsplatz.
Bei der Arbeit: Rainer Weishaar (von links) und Johannes Assauer (beide Hessen-Forst) sowie Joachim Fette (Naturpark) bei der Aufstellung eines der neuen „Privatweg“-Schilder am alten Truppenübungsplatz. © Bastian Ludwig

Neue Schilder an Zugängen des Habichtswaldes bei Kassel sollen die Verkehrsregeln klarer machen. Dadurch werden Regeln gelockert – einen Unbekannten stören sie aber.

Kassel – Wenn im Wald eine Säge rotiert, ist dies für Försterinnen und Förster nichts Ungewöhnliches. Im Gegenteil. Neu ist hingegen, dass ein Unbekannter mehrfach seine Flex an die Durchfahrtsverbotsschilder an den Waldeingängen angelegt hat.

Dabei sind Hessen-Forst und Naturpark Habichtswald gerade gemeinsam dabei, an gut 100 Waldeingängen neue Hinweise aufzustellen. Auch diese sind schon Opfer des Flex-Täters geworden. Sein Motiv ist noch unklar.

Kreis Kassel: Neue Schilder im Habichtswald lockern Regeln

Eigentlich könne niemand etwas gegen die neuen Schilder haben, findet Johannes Assauer von Hessen-Forst, der mit Joachim Fette im Habichtswald unterwegs ist, um an den Waldeingängen die neuen Hinweise zu montieren. Sie ersetzen die bisherigen rot-weißen Durchfahrtsverbotsschilder, die mit dem Zusatz „Forstwirtschaftlicher Verkehr frei“ gekennzeichnet waren. Der Austausch erfolge, weil die bisherige Beschilderung streng genommen auch das Befahren der Wege mit Fahrrädern, Kutschen und Krankenfahrstühlen untersagt hätte, erläutert Rainer Weishaar von Hessen-Forst. Insofern ist es eher eine Lockerung der Regeln.

Weil zudem die Mountainbikestrecken im Habichtswald ausgebaut werden sollen, um das illegale Querfeldeinfahren in geordnete Bahnen zu lenken, war die neue Beschilderung überfällig gewesen.

Schilder am Habichtswald im Kreis Kassel eigentlich nicht nötig

Für Irritationen bei Waldbesuchern hat es aber bereits gesorgt, dass auf den neuen Hinweisen „Privatweg gesperrt“ zu lesen ist. Dies habe bei manchen Wanderern, die ihm jüngst begegnet seien, den Eindruck erweckt, sie dürften diesen nicht nutzen, sagt Assauer. Aus dem Text sei aber klar zu entnehmen, dass die Sperrung nur für den Kraftfahrzeugverkehr gelte.

Förster Weishaar ergänzt: „Eigentlich wären die Hinweise überhaupt nicht nötig, denn im Wald gelte das Hessische Waldgesetz.“ In Paragraf 15 regele dies, dass die Waldwege nicht von Kraftfahrzeugen befahren werden dürfen. Mit wenigen Ausnahmen hielten sich die Menschen auch daran. Nur selten komme es zu einem Rechtsstreit – aktuell gibt es so einen Fall – weil Personen wiederholt Waldwege befahren hätten. Umso unverständlicher sei die mutwillige Zerstörung der Durchfahrtshinweise.

Habichtswald bei Kassel: Unbekannter schneidet Schilder ab

An vier Stellen im Bereich des Essigberges und des ehemaligen Truppenübungsplatzes sind seit Anfang des Jahres die alten Durchfahrtsverbotsschilder sowie die neuen weiß-gelben Privatweg-Schilder mit einer Flex von den Pfosten abgeschnitten worden. Das Motiv sei unklar. „Ohnehin ändert das Abschneiden nichts an der Rechtslage“, sagt Weishaar.

Im Bereich des ehemaligen Truppenübungsplatzes will Hessen-Forst dennoch eine vor vielen Jahren demontierte Schranke erneuern, um so die Durchfahrt auf der alten Panzerstraße zu unterbinden. Einige würden die asphaltierte Strecke nutzen, um in dem Bereich unbeobachtet Müll abzuladen.

Die Polizei und Hessen-Forst bitten um Hinweise zum Täter unter der Telefonnummer 0561/ 9100. (Bastian Ludwig)

In der Region rund um den Habichtswald im Kreis Kassel ist es erst vor Kurzem zu Brandstiftungen gekommen. Auch in diesem Fall ermittelt die Polizei.

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