Unterkunft auch auf Gelände der Messe Kassel

Die Stadt Kassel bereitet weitere Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine vor. Oberbürgermeister Christian Geselle erteilt dafür einen Einsatzbefehl an Helfer. Die werden deshalb von ihren beruflichen Tätigkeiten freigestellt.
Kassel - Die Stadt Kassel richtet weitere Unterkünfte für Menschen ein, die aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine flüchten und nach Deutschland kommen. In dieser Woche sollen noch zwei Hallen auf dem Gelände der Messe Kassel und – wie bereits am Wochenende bekannt wurde – eine ehemalige Lagerhalle im Stadtteil Süsterfeld/Helleböhn als Gemeinschaftsunterkünfte vorbereitet werden. Das teilte die Stadt gestern in einer Presseerklärung mit.
Das hat Folgen für ehrenamtliche Helfer: Für den Aufbau der Unterkünfte erhalten nämlich einige Katastrophenschutz-Einheiten der Stadt den entsprechenden Einsatzbefehl von Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) in seiner Funktion als Leiter der Unteren Katastrophenschutzbehörde. Zu den Betroffenen zählen insbesondere die Mitglieder der sieben Freiwilligen Feuerwehren und verschiedener Hilfsorganisationen in Kassel – vornehmlich des Technischen Hilfswerkes.
Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte werden dadurch von ihren eigentlichen beruflichen Tätigkeiten freigestellt. Geselle sprach ihnen jetzt schon seinen Dank aus. Pressesprecher Sascha Stiebing bezifferte die Zahl der Helfer auf rund 100 Personen.
Stiebings Angaben zufolge soll die Unterkunft in Süsterfeld bereits am Ende der Woche bezugsfertig sein, jene Unterkünfte auf dem Gelände der Messe sollen in der kommenden Woche folgen. An beiden Standorten sollen jeweils annähernd 300 Plätze zur Verfügung stehen. In Süsterfeld waren gestern schon 20 Helfer mit dem Aufbau beschäftigt, während auf dem Messegelände die Begutachtung der Begebenheiten stattfand.
Nach Angaben der Stadt haben sich mittlerweile mehr als 1000 Geflüchtete in Kassel gemeldet. Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass privat weitere Menschen untergekommen sind, die sich noch nicht offiziell gemeldet haben. Insgesamt rechnet die Stadt mit 3500 Geflüchteten, die in Kassel ankommen und hier eine Unterkunft benötigen. Bisher besteht bereits die Unterkunft in Bad Wilhelmshöhe mit mehr als 200 Plätzen. Hier wurde die Kapazität zuletzt noch einmal erheblich erhöht.
Auch der Kreis Kassel richtet eine weitere große Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine ein. Derzeit werden in Lohfelden die Räume in jenem Gebäude hergerichtet, in dem einst das Hornbach-Gartencenter untergebracht war. (Florian Hagemann)