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Kassel: GWG-Chef Peter Ley geht in (Teil-)Ruhestand

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Von: Andreas Hermann

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Peter Ley, langjähriger Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, wird am Freitag verabschiedet.

Kassel – Modische Schals sind sein Markenzeichen. Peter Ley hat sie bei unzähligen Grundsteinlegungen, Richtfesten und Eröffnungsfeiern über Mantel, Anzug und Krawatte getragen. Und weil es sich mit einem Schal ganz ähnlich verhält wie mit einem Hut, den man gerne mal liegen und hängen lässt, stand nach Veranstaltungen auch für ihn nicht selten die Suche nach dem vergessenen Accessoire an, berichten gut informierte Kreise.

Bei seiner Verabschiedung heute im Kongress Palais steht das nicht zu befürchten. Bei diesen sommerlichen Temperaturen braucht der 67-Jährige keinen Schal, um nach 20 Jahren an der Spitze der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Kassel (GWG) seinen Hut zu nehmen, um damit den Weg für Nachfolger Uwe Gabriel freizumachen.

In Kassel geboren und aufgewachsen, hat Ley in den zwei Jahrzehnten die Entwicklung der 100-prozentigen städtischen Unternehmenstochter geprägt. Die GWG bewirtschaftet rund 8400 Mietwohnungen, 1400 Garagen/Stellplätze sowie 90 Gewerbeeinheiten. Sie baut und sie veräußert Immobilien auch. Sie ist damit der größte Anbieter von Wohnraum im Stadtgebiet und versteht sich als erste Adresse für Wohnungssuchende. Peter Ley, der im Jahr 2002 nach Ausbildung zum Verwaltungsbeamten bei der Stadt sowie nach verschiedenen Tätigkeiten in der Wohnungswirtschaft in Kassel und im Rhein-Main-Gebiet die GWG-Geschäftsführung übernahm, gibt damit nun auch den Titel des größten Vermieters unter den Kasseler Vermietern weiter.

Rund 150 Beschäftigte und Auszubildende zählt die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt aktuell. Von Mitarbeitern wird Ley als „zielstrebig“, „umtriebig“ und „mit einem großen Interesse an Neuerungen“ beschrieben. Als Chef sei er dabei auch „anstrengend“ und „herausfordernd“ gewesen. Mit ihm habe sich aber nicht nur das Unternehmen, sondern habe man sich auch selbst weiterentwickeln können, sagen Beschäftigte über Ley.

Von der Sanierung einer Wohnsiedlung bis zum Neubau einer Stadtvilla, von der Flüchtlingsunterkunft über das Kongress Palais bis hin zum Südflügel des Kulturbahnhofs: Als GWG-Chef hat Ley viele und ganz verschiedene Kasseler Immobilienprojekte in den vergangenen 20 Jahren mit auf den Weg bringen und umsetzen können. Wichtig war ihm dabei auch das, was sich vielleicht am besten unter dem Stichwort gute Nachbarschaft zusammenfassen lässt. So wundert es nicht, dass heute Gäste seiner Verabschiedung in der Stadthalle darum gebeten werden, „eventuell zugedachte Aufmerksamkeiten“ als eine Spende dem gemeinnützigen GWG-Nachbarschaftsverein piano zugutekommen zu lassen.

Peter Ley hat immer auch in der Stadtgesellschaft Präsenz gezeigt. Beim Drachenbootrennen zum Zissel trieb er zum Beispiel die GWG-Crew trommelnd auf der Fulda an. Beim Karneval erhielt er den „Großen Orden Zwehren Turm“, stand auch in der närrischen Stadtverordnetenversammlung in der Bütt.

Nach seinem Abschied von der GWG-Spitze wird Peter Ley nun mehr Zeit für seine Familie und Hobbys bleiben. Bekanntlich schwärmt der Kasseler für Oldtimer, kocht gern und restauriert in seiner Freizeit alte Möbel.

Ganz frei wird er ab heute aber nicht haben, handelt es sich doch bei ihm nur um eine Art Teil-Ruhestand. Ley bleibt Chef der Projektgesellschaft GWGpro, die unter anderem für den Neubau der Feuer- und Rettungswache im Kasseler Osten sowie für den Bau von Schulen und Kitas verantwortlich zeichnet. Für den 67-Jährigen wird es also auch künftig Gelegenheiten geben, einen modischen Schal zu tragen und irgendwo liegen zu lassen.

Im Treppenhaus der Bauhaus-Siedlung auf dem Rothenberg: Peter Ley, der nach 20 Jahren als GWG-Geschäftsführer heute verabschiedet wird. archi
Im Treppenhaus der Bauhaus-Siedlung auf dem Rothenberg: Peter Ley, der nach 20 Jahren als GWG-Geschäftsführer heute verabschiedet wird. © axel schwarz

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