„Naturnahe Grüntöne haben ebenfalls einen beruhigenden Effekt“, sagt der Kinder-Psychologe Jan-David Freund. Er empfiehlt, ein solches Grün gezielt rund um den Wickeltisch oder den Schlafplatz zu nutzen.
Kinder: Farbzonen zum Lernen, Spielen, Schlafen
Kinder wachsen in die Farbkultur ihrer Eltern hinein. Die ist zum einen durch die Wohnräume zu Hause geprägt, zum anderen von all den fröhlichen Farben, die der Kindheit zugeschrieben werden. „Sie vermitteln Vitalität, Lebensfreude und Individualität“, sagt Buether.
Hinzu kommt, dass Kinder die Farben in einem Kontext erleben und zu deuten beginnen. „Angst machen ihnen häufig dunkle Farben wie Schwarz und dunkles Grau“, sagt Farbforscher Buether. Daher sollte man die Spielumgebung und das Kinderzimmer mit hellen Farbtönen gestalten.
Zwar mögen Kinder intensive Farben. Allerdings kann zum Beispiel ein starkes Grün auch hyperaktiv machen. Daher empfiehlt Axel Buether, die Sättigung des Farbtons zu mildern, je größer die Wandfläche ist.
Erwachsene: Blasse Farben für Gestresste
Spätestens im Erwachsenen-Alter haben sich unsere Farbvorlieben gefestigt. „Frauen tendieren häufig zu warmen, Männer zu kühlen Farbtönen“, sagt Prof. Alex Buether. Doch die Vorlieben passen nicht immer zur optimalen Raumgestaltung. Hier kommt es auf das Temperament des Bewohners an. Häufig gestresste, unruhige oder extrovertierte Charaktere fühlen sich wohler, wenn die Wandfarben nicht besonders satt sind. Solchen Menschen empfiehlt Buether Erd- und Sandtöne sowie ein Salbei-Grün.
Senioren: Helle, frische Farben halten fit
Im hohen Alter nehmen die Augen vieler Menschen nicht mehr das volle Farbspektrum wahr. Die Linse färbt sich gelb, wodurch Farben viel matter erscheinen. „Es entsteht eine Filterung des Blauanteils und eine erhebliche Reduktion der Lichtstärke“, sagt Alex Buether.
Insbesondere Blau, Blaugrün oder Violett lassen sich mit der Zeit immer weniger unterscheiden. Besser sind frische Türkis- und Grüntöne in Kombination mit abgetöntem Weiß, sie wirken auch im Alter aktivierend. Zudem helfen deutlich sichtbare Farbkontraste bei der Orientierung. Die im Alter gerne gewählten „Seniorenfarben“ wie Beige und Grau sind aus farbpsychologischer Sicht nicht zu empfehlen. tmn
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