Hübner-Geschäftsführer Claus Schäfer: Von Nordhessen nach Nordamerika und wieder zurück

Claus Schäfer ist vor allem bekannt durch seine Tätigkeiten beim KSV Hessen. Dabei ist er mittlerweile auch Geschäftsführer beim Kasseler Unternehmen Hübner.
Kassel – Eine Frage vorweg, auch wenn es natürlich in erster Linie um die Tätigkeit bei Hübner gehen soll. Aber ein bisschen Fußball muss schon sein – erst recht zu Beginn der Mittagspause: Wie es heute ausgehe, fragt Claus Schäfer, der mittlerweile einer der vier Geschäftsführer des Kasseler Unternehmens ist, das Übergangssysteme für Züge und Busse herstellt. Es ist der Tag, an dem später Bayern München bei Paris St. Germain spielt. Champions League. Am Ende steht der Tipp von 2:2 im Raum. Für Schäfer, den Bayern-Fan, wäre das okay. Aber dies – wie gesagt – nur am Rande.
Schäfer ist nun in erster Linie im Büro tätig und nicht mehr auf dem Fußballplatz beim KSV Hessen, wo er schon Vorstandsmitglied war und nun noch im Nachwuchsbereich tätig ist. Jetzt wirkt er vor allem bei einem der Hauptarbeitgeber in Kassel, der fast überall auf der Welt Gesellschaften hat. Schäfer ist für die zentralen administrativen Bereiche tätig: für Finanzen und Controlling, für die IT, fürs Marketing, fürs Qualitätswesen, für die Strategie. Er ist hineingewachsen in diese Führungsrolle. „Als ich vor 24 Jahren zu Hübner gekommen bin, hätte ich nicht gedacht, dass ich eines Tages mal Geschäftsführer sein würde.“
Schäfer, heute 56 Jahre alt, begann nach dem Studium an der Bundeswehr-Universität in Hamburg und der Zeit als Bundeswehroffizier bei Hübner als Controller, später war der Diplom-Kaufmann auch für Finanzen und Controlling zuständig. Und jetzt trägt er Mitverantwortung für das ganze Unternehmen mit seinen weltweit 3500 Beschäftigten, von denen 1100 in Kassel arbeiten.
Schäfer sitzt in einem Multifunktionsraum, in dem auch das Mittagessen eingenommen werden kann. Es gibt Rigatoni – frisch aus der Kantine. Und bei der Gelegenheit weist der Geschäftsführer auf etwas hin, auf das sie durchaus stolz sind bei Hübner: Das Mittagessen ist hier für alle kostenlos – schon immer und überall, wo das Unternehmen präsent ist.
Schäfer selbst ist schon viel rumgekommen für die Firma. Erst in den vergangenen beiden Jahren war er viel in South Carolina, wo er die Geschäftsführung für zwei amerikanische Hübner-Gesellschaften in den USA innehatte. Da hieß es: vier Wochen Nordamerika, zwei Wochen Nordhessen, vier Wochen Nordamerika, zwei Wochen Nordhessen – und das über eineinhalb Jahre. Er hat seinen US-Wohnort Charleston schätzen gelernt, aber – wo wir gerade beim Essen sind: In der Beziehung hat er Nordhessen besonders vermisst – gescheites Brot zum Beispiel. Zudem: Die Lebensmittel in den USA sind noch mal teurer als hier. Er hat die Preise alle im Kopf.
Schäfer ist aber auch sonst Nordhesse durch und durch. In Kassel geboren, hier aufgewachsen, wohnhaft in Niestetal-Heiligenrode. Sein Schwiegervater ist KSV-Urgestein Holger Brück. Aber es soll ja nicht schon wieder um Fußball gehen. Schäfer fährt jetzt eh Rennrad und geht ins Fitnessstudio, um sich fit zu halten für den Alltag, der aus vielen Reisen und einer Menge Termine besteht. Der Kalender ist eng getaktet.
Es bleibt aber noch ein bisschen Zeit, um in der Mittagspause in der Produktion vorbeizuschauen. Auf dem Weg dahin zeigt Schäfer das firmeneigene Fitnessstudio. In der Produktion trifft er auf Olaf Weitzel, der schon länger bei Hübner ist als er selbst. Er soll mit aufs Foto. Schäfer ist da ganz der Teamplayer – so wie, das sei an dieser Stelle kurz erwähnt, auf dem Fußballplatz. (Florian Hagemann)