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15-Jähriger in Kassel ausgeraubt - Sechs Jugendliche festgenommen

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Von: Ulrike Pflüger-Scherb

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Tatort: Die Goetheanlage © Archivfoto: Jochen herzog

In Kassel wurde an der Goetheanlage ein 15-Jähriger von einer Gruppe von sechs bis acht Personen überfallen. Jetzt hat die Polizei sechs Tatverdächtige festgenommen.

Update vom 29.01.2020, 11.30 Uhr: Nach dem Überfall auf einen 15-Jährigen am15.01.2020 an der Goetheanlage (Vorderer Westen in Kassel) hat die Polizei fünf männliche Jugendliche im Alter zwischen 13 und 19 Jahren sowie eine 16-Jährige vorläufig festgenommen. Nach Angaben von Polizeisprecherin Ulrike Schaake müssen sie sich nun wegen des schweren Raubes verantworten.

Durch die Veröffentlichung eines Zeugenaufrufs nach dem Überfall auf den 15-Jährigen aus Fuldabrück seien mehrere Hinweise eingegangen. Bei den Ermittlungen seien schnell die Tatverdächtigen ins Visier der Kriminalbeamten geraten. 

Kassel: Verdächtige bedrohten Opfer mit Messer und Werkzeug

Sie stehen im dringenden Verdacht, gemeinsam das Opfer in Kassel körperlich angegriffen und mit einem Messer Geld gefordert zu haben. Zudem wurde der 15-Jährige mit einem spitzen Gegenstand angegriffen, wobei es sich nach den bisherigen Erkenntnissen offensichtlich um ein Werkzeug gehandelt hatte. 

Auch die Auswertung einer Überwachungskamera habe den Tatverdacht gegen die jungen Kasseler erhärtet, so Schaake.

Bei den beiden Hauptverdächtigen, die das Opfer offenbar mit dem Messer bedroht und dem Werkzeug verletzt hatten, handelt es sich um einen 16- und einen 19-Jährigen.

Kassel: Mutmaßliche Räuber sollen sich der Tragweite nicht bewusst gewesen sein 

Für die Beamten der Kripo seien die Erkenntnisse aus den Vernehmungen erstaunlich gewesen. Die Tatverdächtigen, die sich teilweise geständig zeigten, seien sich offenbar der Tragweite ihres Handelns, dem "Abziehens" wie sie es nannten, und der ernsthaften Folgen für das Opfer und für sich selbst nicht bewusst gewesen, so Schaake. 

Vielmehr legten die mutmaßlichen Räuber offenbar eine gewisse Gleichgültigkeit an den Tag. Dass es sich bei einem Raubüberfall um einen Verbrechenstatbestand handelt, der intensive und hartnäckige Ermittlungen der Polizei sowie häufig lange Haftstrafen zur Folge hat, war ihnen offenbar ebenfalls nicht bewusst.

Laut Schaake lag die Aufklärungsquote der in 2018 in Kassel stattgefundenen Raubdelikte bei 83 Prozent.

Erstmeldung vom 16.01.2020: Ein 15-Jähriger aus Fuldabrück ist am Mittwochabend, 15.01.2020, gegen 19.10 Uhr bei einem Raubüberfall im Bereich der Kasseler Goetheanlage leicht verletzt worden. Er hielt sich dort mit einer gleichaltrigen Freundin auf, als er von einer Gruppe unvermittelt angegriffen worden sei, teilt Polizeisprecherin Ulrike Schaake mit.

Er sei mit einem spitzen Gegenstand, möglicherweise einem Schlüssel, attackiert worden. Darüber hinaus sei der 15-Jährige mit einem Messer bedroht worden.

In Kassel überfallen: 15-Jähriger angegriffen und zu Boden gestoßen

Der Überfall habe an einer Parkbank an der Herkulesstraße, nahe des Basketballplatzes der Goetheanlage, stattgefunden. Die Gruppe habe die beiden 15-Jährigen zunächst angesprochen, bevor der Jugendliche angegriffen und zu Boden gestoßen worden sei. Unter Vorhalt des Messers forderten die Räuber Geld.

Der verängstigte Jugendliche, den ein Täter auch noch ins Gesicht geschlagen habe, gab daraufhin neben seinem Rucksack und Handy auch seine Jacke heraus. Mit ihrer Beute flüchtete die Gruppe in Richtung Bebelplatz. Der deutlich unter dem Eindruck des Geschehnisses stehende 15-Jährige begab sich nach dem Überfall mit seiner Begleiterin zum Polizeirevier Mitte. Eine Fahndung verlief ohne Erfolg.

Das Opfer gab an, dass es sich bei den Tätern um sechs bis acht junge Männer im Alter von 18 bis 22 Jahren gehandelt habe. 

Zwei der Täter können wie folgt beschrieben werden:

1. Räuber: etwa 1,80 Meter groß, normale Figur, kurze dunkle Haare (Seiten abrasiert), unrasiert, trug eine hellbraune Kunstlederjacke mit weißem Fellbesatz an Kragen und Ärmeln, hatte schwarze Handschuhe an, sprach mit osteuropäischem Akzent.

2. Räuber: etwa 1,65 bis 1,70 Meter groß, sehr schlank, kurze dunkle Haare (Seiten abrasiert), dunkel gekleidet, südländisches Erscheinungsbild.

Die 15-jährige Begleiterin des Opfers griffen die Täter nicht an.

Hinweise: Tel. 05 61/9100

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