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Neues Martini-Quartier in Kassel: Restaurant soll im Sudhaus eröffnen

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Von: Bastian Ludwig

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Schmuckstück des Viertels: Das 1890 errichtete Sudhaus dient nun als Bürobau.
Schmuckstück des Viertels: Das 1890 errichtete Sudhaus dient nun als Bürobau. © Andreas Fischer/ Skypic

Nach fünf Jahren Bauzeit und fast zehn Jahren Planung ist das Martini-Quartier an der Kölnischen Straßen in Kassel so gut wie fertig. Wir warfen einen Blick auf das ehemalige Brauerei-Areal.

Kassel – Wo noch bis 2015 Bier gebraut wurde, sind Wohnungen und Arbeitsplätze für 600 Menschen entstanden. Das ehemalige Gelände der Martini-Brauerei an der Kölnischen Straße in Kassel ist kaum mehr wiederzuerkennen. Nur noch das alte Sudhaus aus 1890 steht im Zentrum des Grundstücks und dient inzwischen als Bürogebäude. Ringsum sind sieben Neubauten mit unterschiedlichen Wohnformen entstanden – ein letztes Haus wird ab diesem Jahr in einer Baulücke an der Uhlandstraße gebaut. Zudem werden im Frühjahr die Außenflächen und ein neuer Platz vor dem Sudhaus angelegt.

Architekt Matthias Foitzik (foundation 5+) und Stadtplaner Michael Linker (ebene4) haben das Martini-Quartier geplant. Die dafür gegründete Projektentwicklungsgesellschaft vergab die einzelnen Baufelder auf Basis der Qualität der Konzepte und nicht etwa nach Höhe von Geboten. So entstand ein gemischtes Quartier mit Wohnungen und Büros, die von verschiedenen Bauherren realisiert wurden: Die Bandbreite reicht von der klassischen Wohnungsbaugesellschaft über eine Stiftung bis zum genossenschaftlichen Mehrgenerationenwohnen. „Um für Belebung im Quartier zu sorgen, befinden sich im Erdgeschoss häufig Gewerbebetriebe oder soziale Einrichtungen“, erläutert Matthias Foitzik.

Ziemlich dichte Bebauung: Das Martini-Quartier aus Blickrichtung der Kölnischen Straße. Gut erkennbar das aus rotem Backstein gebaute Sudhaus in der Mitte des Areals. Rechts im Bild sind die Häuser an der Hardenbergstraße zu sehen.
Ziemlich dichte Bebauung: Das Martini-Quartier aus Blickrichtung der Kölnischen Straße. Gut erkennbar das aus rotem Backstein gebaute Sudhaus in der Mitte des Areals. Rechts im Bild sind die Häuser an der Hardenbergstraße zu sehen. © Andreas Fischer/ Skypic

Martini-Quartier in Kassel: Preise sorgen für Dichte

Aufgrund des hohen Bodenpreises, aber auch aus ökologischen Gründen war von Anfang an klar, dass es eine ziemlich dichte Bebauung werden würde. Dies hat auch für Kritik gesorgt. Foitzik und Linker verteidigen das Konzept: Es habe Sonnenstudien im Vorfeld gegeben, sodass jede Wohnung auch genug Licht bekomme. Um für Lichteinfall zu sorgen, hätten alle Gebäude nach Westen mindestens etwa 25 Meter Abstand zum Nachbarhaus. Zudem seien die Wohnungen so ausgerichtet, dass es immer auch Bereiche mit Blick in begrünte Hinterhöfe gebe.

Tatsächlich befinden sich aber kaum größere Bäume auf dem Areal. Dies liegt nach Auskunft von Linker an den historischen Kellern der Brauerei, die sich unter dem Quartier befinden. Durch zu viel Wasser könnte der Muschelkalk Schaden nehmen, deshalb muss die Oberfläche möglichst versiegelt bleiben. Noch in diesem Jahr sollen die Keller auch wieder durch den Verein Vikonauten bei Führungen zu besuchen sein.

Martini-Quartier in Kassel: Restaurant im Sudhaus geplant

„Wir suchen noch einen Gastronomen für ein geplantes Restaurant im Erdgeschoss des Sudhauses“, erzählt Foitzik. Dieser könne nicht nur die 180 Quadratmeter im Sudhaus nutzen, sondern im Sommer auch einen 100 Quadratmeter großen Biergarten auf dem Platz vor dem Sudhaus betreiben. Weil das Quartier nahezu autofrei sei, hätten die Freiflächen trotz des beengten Raumes eine hohe Qualität, so die Planer.

Suche nach Gastrobetreiber

Interessenten wenden sich an: foitzik@foundation-kassel.de

Für den noch fehlenden Neubau an der Uhlandstraße läuft aktuell die Abstimmung mit dem Bauamt. Dass diese etwas länger dauert, liegt auch daran, dass es sich für Kassel um ein Novum handelt. Geplant ist ein fünfgeschossiger Holzbau. Der Baustart sei für Sommer geplant, sagt Foitzik. (Bastian Ludwig)

Das Quartier in Zahlen:

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