Ortsbeirat Waldau schlägt Alarm: Kunstrasenplatz droht die nächste Verlängerung

Der seit Jahren geforderte Bau des Kunstrasenplatzes für den Tuspo Waldau soll offenbar erneut nach hinten verschoben werden.
Waldau – Der erste Beschluss des Ortsbeirates Waldau für den Kunstrasenplatz geht auf das Jahr 2007 zurück. 15 Jahre dauert somit bereits der Kampf des Stadtteils und des Turn- und Sportvereins 1889 (Tuspo Waldau), den kleineren Sportplatz auf dem Gelände an der Fuldaaue mit Kunstrasen auszustatten.
Immer wieder wurde das Projekt in den Haushalten der Stadt Kassel nach hinten verschoben. Zuletzt hieß es wieder, nun aber würde das Waldauer Vorhaben auf Platz 1 der Prioritätenliste stehen. Doch droht dem Anliegen des Vereins und des Stadtteils offenbar schon die nächste Verlängerung.
So haben den Ortsbeirat in seiner Sitzung am Dienstagabend Hinweise darauf beschäftigt, dass die Stadt den Bau des Kunstrasenplatzes wieder auf der Liste zurückstufen und damit verschieben wolle. An Stelle von Waldau solle demnach zunächst ein ganz ähnliches Vorhaben auf der Marbachshöhe umgesetzt werden, berichtete Ortsvorsteher Dirk Seeger (SPD) am Mittwoch auf Anfrage. Mit großer Verärgerung hätten darauf die Ortsbeiratsmitglieder von SPD und CDU reagiert. In Waldau gebe es im Vergleich der Kasseler Stadtteile den größten Anteil an Kindern und Jugendlichen. Seeger: „Es kann doch dann nicht sein, dass der Sportplatz in Waldau ständig weiter verschoben wird.“
Dass der Ortsbeirat direkt nach der Sitzung am Dienstag Alarm schlägt, hat einen Grund. Anlass für die Befürchtung, dass der Platz in Waldau erneut zurückgestuft werden solle, gebe die für den heutigen Donnerstag im Stadtteil angesetzte Sitzung der städtischen Sportkommission, erklärte Seeger. In dieser solle der Tuspo noch einmal die Notwendigkeit des Baues für die Jugendarbeit und für das Training im Winter erläutern. Er als Ortsvorsteher dürfe an dieser Sitzung nicht teilnehmen. Zumindest werde aber seine Stellvertreterin Nicole Siebrecht vertreten sein. Die Christdemokratin ist Mitglied der Sportkommission.
Bisher blieben alle Versuche des Ortsbeirats, das Projekt auf den Weg zu bringen, erfolglos. Einstimmig hatte das Gremium erst wieder zum Haushalt 2022 der Stadt die Aufnahme der 550 000 Euro für den Kunstrasenplatz gefordert – auch dieser Antrag wurde abgelehnt.
Dass offenbar wieder ein Projekt im Kasseler Westen – die Marbachshöhe gehört zu Bad Wilhelmshöhe – dem in Waldau vorgezogen werden solle, stoße bei ihm und bei allen anderen Ortsbeiratsmitgliedern auf besondere Kritik, betonte Seeger.
Dabei hätten sich zuletzt über die Förderprogramme für den Kasseler Osten neue Möglichkeiten der Finanzierung für den Sportplatzbau abgezeichnet.
(Andreas Hermann)