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Gewerbegebiet Waldau bald klimaneutral?

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Von: Bastian Ludwig

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Stadt will den Industriepark Waldau neu ausrichten: Auf dem Kasseler Teil soll ein klimaneutrales Gewerbegebiet entstehen. Dafür wird nun ein Plan erarbeitet.
Stadt will den Industriepark Waldau neu ausrichten: Auf dem Kasseler Teil soll ein klimaneutrales Gewerbegebiet entstehen. Dafür wird nun ein Plan erarbeitet. © Wirtschaftsförderung Region Kassel (nh)

Der Industriepark Waldau besteht seit mehr als 50 Jahren. In einigen Jahren soll er als klimaneutrales Gewerbegebiet zum Vorzeigeprojekt der Stadt Kassel werden.

Kassel - Energieversorgung und Mobilität der ansässigen Betriebe sollen nachhaltig ausgerichtet werden. Dafür soll ein Wandlungsprozess angestoßen werden. Eingebunden werden aber nur die 350 Unternehmen, die sich auf dem Kasseler Teil des interkommunalen Industrieparks Kassel befinden, an dem auch Lohfelden und Fuldabrück beteiligt sind.

Der Impuls für das Projekt sei im Klimaschutzrat entstanden, sagt Nolda. Das Gewerbegebiet Waldau habe bereits einen schleichenden Wandlungsprozess erfahren. So sei in den vergangenen Jahren eine Abkehr von gewerblichen Nutzungen zu beobachten, die es zu stoppen gelte. Nolda nennt als Beispiel das Bowlingcenter. „Es muss das Ziel sein, das Gewerbegebiet als solches auf Dauer attraktiv zu halten“, so der Stadtbaurat. Dafür bedürfe es einer Weiterentwicklung im Sinne des Klimaschutzes.

Die dafür nötigen Aktivitäten der Kommune und der Betriebe sollen in einem Transformationsplan erarbeitet werden, in dem die einzelnen Schritte beschrieben sind. Nolda nennt als Beispiel den Ausbau des Fernwärmenetzes im Gewerbegebiet, das sich bislang auf die westlichen Teile beschränke. Zudem sollen die Unternehmen beraten und animiert werden, ihre Hallenflächen mit Photovoltaikmodulen und Solarthermieanlagen zu bestücken. Dafür müsse aber zunächst das Netz vor Ort ausgebaut werden. Auch soll die Abwärme, die in einigen der Industriebetriebe in der Produktion entsteht, stärker genutzt werden. Zudem sollen Firmen zusammengebracht werden, um gemeinsam Blockheizkraftwerke zu betreiben.

Bevor es so weit ist, werden zunächst die Bedürfnisse der Betriebe erfragt und deren Potenziale für Energieeinsparungen und die Erzeugung erneuerbarer Energien ermittelt. Geplant ist eine kostenfreie Erstberatung für alle Firmen im Gewerbegebiet.

Finanziert werden soll der Projektstart mit 600 000 Euro, die zu 60 Prozent von der Stadt und zu 40 Prozent vom Land kommen. Ein entsprechender Förderantrag läuft bereits. Dieser ist aber noch vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordneten, die Ende Februar über den Transformationsplan beraten. Wenn es die entsprechende Zustimmung gibt, soll das Projekt im Juni starten. 2025 soll der Transformationsplan stehen. Dieser könne dann ein Modell für weitere Kasseler Industriegebiete sein, so Nolda.

Unterstützt wird das Vorhaben von den Städtischen Werken, der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer, der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) Nordhessen, der Wirtschaftsförderung Region Kassel und mehreren Unternehmen aus Waldau. (Bastian Ludwig)

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