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Ortsvorsteher Dirk Seeger: Waldauer Junge in neuer Rolle

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Von: Andreas Hermann

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Dirk Seeger, Waldaus neuer Ortsvorsteher
Hier entspannt er vom Job als Energieberater und von der Politik im Ehrenamt: Dirk Seeger, Waldaus neuer Ortsvorsteher, auf einer Bank im heimischen Garten. Mit seiner Familie lebt der 53-Jährige im „Unnerdorf“. © Andreas Hermann

Dirk Seeger ist ein echter Waldauer Junge und seit kurzer Zeit Ortsvorsteher im Stadtteil.

Waldau – In Waldau aufgewachsen und zur Grundschule gegangen, nach kurzem Intermezzo im benachbarten Bettenhausen mit Partnerin nach Waldau zurückgekehrt, dort eine Familie gegründet und im „Unnerdorf“ ein Haus gebaut: Dirk Seeger ist ein Waldauer Junge, wie man ihn sich waschechter gar nicht vorstellen kann.

Und doch hat er nun in seinem altbekannten Ort eine Rolle übernommen, in die er sich erst einfinden und für die er sich neu orientieren müsse, sagt der 53-Jährige. Dirk Seeger ist seit Ende April Ortsvorsteher von Waldau.

Einstimmig ist der Sozialdemokrat von den SPD- und CDU-Mitgliedern des Ortsbeirats zum Nachfolger von Joachim Bonn gewählt worden. Dass dieser Posten mal irgendwann kommen könnte, habe er schon gedacht. Dass die Aufgabe des Ortsvorstehers aber wegen Bonns plötzlichem Abschied aus gesundheitlichen Gründen so schnell auf ihn zukomme, habe ihn dann doch überrascht, berichtet Seeger.

Der 53-Jährige zeichnet für die zweimal im Jahr in Waldau erscheinende „Enten-Post“ zuständig, bei ihm laufen sozusagen die Fäden für die Broschüre im Enten-Stadtteil zusammen. Da er sich bereits seit vielen Jahren etwa im Ortsbeirat und in der Arbeitsgemeinschaft der Vereine und Verbände engagiere, habe er natürlich gute Kontakte. „Aber jetzt als Ortsvorsteher ist das schon auf einer anderen Ebene“, meint Seeger. In dieser Rolle verstehe er sich als Moderator zwischen den Bewohnern und der Stadtverwaltung. Waldau habe da für ihn Priorität. Und für „parteipolitische Spielchen“ sei da kein Platz, betont der Sozialdemokrat.

Überhaupt sieht Seeger den Stadtteil mit den Neubauten für die Polizei, die Feuerwehr, die Offene Schule und mit dem Bildungscampus gut aufgestellt. Seeger spricht von einer „bombastischen Entwicklung“ und von „viel positiver Energie“.

Allerdings gibt es seiner Ansicht nach auch noch Dinge, die man in Waldau mal anpacken sollte. So gebe es derzeit etwa Planungen für einen Runden Tisch, an dem die Einrichtungen, die sich im Stadtteil um Geflüchtete aus der Ukraine kümmern (etwa Gustav-Heinemann-Anlage), regelmäßig zusammen kommen sollen. Ein Auge wolle er auch auf die Umsetzung der von der Vonovia angekündigten Modernisierung und Erweiterung der Mehrfamilienhäuser haben. Seeger ist selbst in einem solchen Haus aufgewachsen. Beschäftigen werde ihn auch als Ortsvorsteher der „Dauerbrenner“, die Probleme in Waldau durch den Verkehr und den Lärm von der nahen Autobahn (A 49). „Da tut sich ja gar nichts“, kritisiert Seeger. Verbessern werde sich das nur durch Verringerung der Höchstgeschwindigkeit.

In den Sommerferien will Dirk Seeger selbst richtig Tempo machen, dafür trainiert er bereits. Auf dem Rennrad und mit einem Freund will er die Alpen überqueren – in vier Etappen vom Bodensee zum Gardasee.

Zur Person

Dirk Seeger (53) wurde in Kassel geboren und wuchs in einem Mehrfamilienhaus an der Breslauer Straße auf. Nach Besuch der Grundschule Waldau und Abitur an der Albert-Schweitzer-Schule studierte er Maschinenbau an der Universität Kassel. Er war zunächst am Institut für rationelle Energiewandlung der Uni tätig, danach als Energieberater bei einem Kasseler Ingenieurbüro. Seit 2017 ist er Vertriebsingenieur in der Energiewirtschaft.

Dirk Seeger trat 2001 in die SPD ein, ist seit 2009 Vorsitzender des Ortsvereins und seit 2011 im Ortsbeirat. Ende April wurde er zum Ortsvorsteher gewählt. Der Waldauer wohnt mit Ehefrau Sonja und zwei Söhnen im „Unnerdorf“. Sein Hobby: Rennradfahren.

(Andreas Hermann)

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