Die Schule wird mit ihrem Neubau, der im Jahr 2025 stehen soll, nicht nur an der neuen Sesamstraße liegen und diese auch als Anschrift haben. Die Schüler der OSW sind auch die Ideengeber für die Sesamstraße in Kassel. Und sie haben an ihrem Vorschlag auch dann noch festgehalten, als der Ortsbeirat den Namen zunächst abgelehnt hatte.
Entsprechend fällt in der OSW nun die Reaktion auf die neuerliche Entscheidung des Ortsbeirats für die Sesamstraße aus. „Das ist echt cool!“, sagte Rosa Angersbach. Den Namen hätten ursprünglich mehrere Schüler vorgeschlagen. In dem schulinternen Auswahlverfahren habe er sich dann durchgesetzt. Nach der Ablehnung des Ortsbeirats habe sie aber schon gar nicht mehr daran gedacht, berichtet die 15-Jährige.
Umso schöner sei es, dass aus der Sesamstraße jetzt doch etwas werden soll, meinte das Mitglied der OSW-Schülervertretung. Alexander Mainka, ebenfalls SV-Mitglied, zeigte sich von der Entscheidung des Ortsbeirats überrascht – und fand dafür die gleichen Worte wie seine Mitschülerin. „Das ist schon sehr cool“, meinte der 13-Jährige.
Wie Verbindungslehrerin Nina Illmer berichtete, haben Rosa und Alexander den langjährigen Einsatz der OSW-Schüler für die Sesamstraße besonders engagiert mitgetragen. Die beiden seien der Bauausschuss der Schülervertretung. Und die beiden gehörten auch zu den Schülern, die nach dem Nein des Ortsbeirats vor rund einem Jahr nicht aufgegeben und Briefe an die Magistratsmitglieder der Stadt und an die Ortsbeiratsmitglieder von Waldau geschrieben hätten.
Das jetzige Votum für die Sesamstraße sei der Lohn für die Hartnäckigkeit der Schüler, betonte der stellvertretende Schulleiter Pascal Dreher. Der schulinterne Prozess zur Auswahl des Namensvorschlages habe 2018 begonnen. Schüler, Lehrer und Eltern hätten damals Vorschläge unterbreitet, so Dreher. Zehn Namen habe die Schülervertretung schließlich ausgesucht, zwei davon habe der SV-Vorstand schlussendlich zur Abstimmung der Schulgemeinde vorgelegt.
Die Sesamstraße war einer davon. Und sie war der Vorschlag, der bei der Abstimmung eine große Mehrheit fand. Deshalb sei die Enttäuschung über die Ablehnung des Ortsbeirats entsprechend groß gewesen, erinnern sich auch die beiden Mitstreiter der Schülervertretung.
Für Rosa Angersbach wird die Namensgebung zu spät kommen. Die Schülerin einer neunten Klasse wird die OSW im Jahr 2025, wenn der Schulneubau und die Straße fertig sein sollen, nicht mehr besuchen. Auch deshalb sei die Namensgebung für die Straße so wichtig, betonte Dreher. Mit der Sesamstraße würden auf Dauer nämlich auch jener Schüler gewürdigt, die sich dafür eingesetzt hätten, den Neubau und die Benennung aber nicht mehr als OSW-Schüler miterlebten.
„Wir haben alles geprüft und dürfen den Namen Sesamstraße verwenden“, erklärte Stadtbaurat Christof Nolda (Grüne) am Mittwoch auf Anfrage unserer Zeitung. Der Stadt Kassel liege ein entsprechendes Zertifikat darüber vor. Weil der Name genehmigt sei, habe man dem Ortsbeirat den Vorschlag der Schüler noch einmal zur Abstimmung vorgelegt.
„Damit gibt es jetzt also bald eine Sesamstraße in Kassel“, so Nolda. Nach dem Beschluss des Ortsbeirates Waldau wird nun noch der Magistrat darüber beschließen. Er gehe fest von einem positiven Votum aus, betonte Nolda. Nach der Geschäftsordnung der Stadt Kassel obliegt den Ortsbeiräten die „Benennung von Straßen, Plätzen, Siedlungen und anderen kommunalen Einrichtungen auf Vorschlag des Magistrats“. Durch den letzten Teil dieser Formulierung kommt keine Namensgebung ohne Zustimmung des Magistrats zustande. (Andreas Hermann)
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