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Mensa der Offenen Schule Waldau hat Erfolg mit regionalen Produkten

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Von: Andreas Hermann

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An der Salattheke: Amelie und Karolin, beide zwölf Jahre und Schülerinnen der Klasse 6f, beim Mensadienst. Im Hintergrund Küchenchef Marco Hanitsch (links mit Klimaschutzpreis) und Elternhelfer Tim Sichtermann.
An der Salattheke: Amelie und Karolin, beide zwölf Jahre und Schülerinnen der Klasse 6f, beim Mensadienst. Im Hintergrund Küchenchef Marco Hanitsch (links mit Klimaschutzpreis) und Elternhelfer Tim Sichtermann. © andreas hermann

Anerkennung von Stadt und Land für die Mensa der Offenen Schule Waldau

Waldau – Biologische, regionale und saisonale Produkte, täglich vegetarische und vegane Gerichte, (nur) zwei Mal in der Woche Fleisch: Von Angebot, Qualität und Auswahl der Speisen, die in der Mensa der Offenen Schule Waldau (OSW) auf den Mittagstisch kommen, können andere Schüler und auch die Nutzer mancher Betriebskantine in Kassel nur träumen.

Das Konzept der OSW-Mensa für eine gesunde und nachhaltige Ernährung kommt nicht nur in der Schüler- und Lehrerschaft an. Es ist jetzt auch kurz hintereinander von der Stadt Kassel mit der Verleihung des Klimaschutzpreises und vom Land Hessen mit der Aufnahme in das Programm „100-Klima-Kantinen“ gewürdigt worden.

Kopf des Engagements ist Küchenchef Marco Hanitsch. Vor acht Jahren wechselte er von der Uni- in die OSW-Kantine, stellt dort seither mehr und mehr auf biologische, regionale und saisonale Küche um. Alle rund 950 Schüler und mehr als 100 Lehrer der OSW sind zum Mittagessen in der Mensa angemeldet, hinzu kommen rund 300 Grundschüler und Hortkinder, die per Elektro-Kleintransporter beliefert werden. Pro Person und Monat sind für das Essen in der Schulkantine 49,50 Euro zu zahlen.

Diese Zahlen stellen den täglichen Bedarf und die feste Einnahme dar, mit denen Hanitsch rechnen kann, wenn er mit Produzenten aus der Region verhandelt. Schon im Dezember bespreche er mit Landwirten, was das gesamte nächste Jahr produziert und abgenommen werden soll. Zu den Produzenten gehören Milchbauern, Landwirte mit Obst und Gemüse sowie ein Biometzger aus Habichtswald-Ehlen und ein Fischzuchtbetrieb aus Fritzlar. Den Rest ordere er bei einem Biogroßhandel aus Göttingen, berichtet Hanitsch.

Anders als in anderen Großküchen müssen sich Kunden in der OSW-Mensa nicht vorab auf ein Gericht festlegen, sondern sie können täglich an verschiedenen Stationen ihre Mahlzeit aussuchen – vom großen Topf mit der Tagessuppe über die Wok-Ecke bis hin zur Salatbar. Das Konzept des Mensavereins sieht vor, dass täglich eine Klasse sowie Eltern Dienst in der Kantine übernehmen. Familien, die das Essensgeld nicht aufbringen können, erhalten über den Verein einen Zuschuss.

Zum Konzept gehören auch Workshops für Schüler. „Wir müssen die Kinder an diese Art der Ernährung heranführen“, sagt Mensachef Hanitsch. Gerne würde er die Umstellung weiter vorantreiben. „Mein Ziel ist noch mehr regional und saisonal.“ Doch die bisherige Kantine reiche dazu nicht aus. Er setze auf den für 2024 angekündigten Umbau. Übrigens soll die Mensa an dem bisherigen Standort bleiben und nicht in den geplanten Schulneubau integriert werden.

„Die Vereinsmitglieder setzen auf saisonale sowie regionale Lebensmittel in Bioqualität und gehen mit bemerkenswertem Beispiel bei der klimafreundlichen und gesunden Verpflegung voran. Schülerinnen und Schüler arbeiten als gleichberechtigte Mitglieder an der stetigen Weiterentwicklung mit“, wird der OSW-Mensaverein zur Verleihung des städtischen Klimaschutzpreises gelobt. Mit Aufnahme in das Netzwerk 100 Klima-Kantinen soll auch die OSW-Kantine nun vom landesweiten Erfahrungs- und Informationsaustausch profitieren. Ziele seien die Vernetzung zum Austausch, die Entwicklung von praxisnahen Lösungsansätzen und die gegenseitige Unterstützung etwa über regelmäßige Treffen und Fachbeiträge, erklärt dazu das Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die OSW-Mensa ist die zweite Kasseler Großküche im Programm – nach der Wintershall-Betriebskantine.

(Andreas Hermann)

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