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Wasserstellen in Gärten mögliche Todesfallen für Tiere

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Von: Amir Selim

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Trinkgelegenheit für Kleintiere: Solche Teiche finden sich in manchem Garten. Damit die Tiere nicht ertrinken, sind Bretter oder Steine, wie auf dem Bild zu sehen, hilfreich. Auf denen können sich Tiere trocknen und ausruhen.
Trinkgelegenheit für Kleintiere: Solche Teiche finden sich in manchem Garten. Damit die Tiere nicht ertrinken, sind Bretter oder Steine, wie auf dem Bild zu sehen, hilfreich. Auf denen können sich Tiere trocknen und ausruhen. © Zacharie Scheurer/dpa

Einer der trockensten Sommer erlebten wir dieses Jahr. Dann suche Tiere nach Wasserstellen in Gärten. Diese können für sie tödlich sein. Eine Leserin und der Nabu klären auf.

Kassel – Diesen Sommer war es sehr heiß und trocken. Gerade dann sehnt sich jeder nach einer Erfrischung. Das gilt jedoch nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Fündig werden sie in vielen Gärten, wo sie an Teichen, Zinkwannen, oder Blumentöpfen trinken können. Das kann aber gefährlich sein. Zum Beispiel durch Regenwassertonnen, in die die Tiere fallen können.

Darauf hat die HNA-Leserin Monika Frank aufmerksam gemacht. Sie selbst besitzt drei dieser Tonnen: „Als meine Katze über die Tonne lief, fiel mir das zum ersten Mal auf“, sagt Frank. Zum Notfall kam es bei ihren Nachbarn: Ein Tier war in ihre Tonne gefallen. Frank hat in ihre Tonnen einen Ast gelegt, auf den sich Tiere stellen können. Andere spannen Netze. „Die sind aber oft nicht stark genug und können so zu einer Todesfalle werden“, sagt Frank.

Doch nicht nur Regenwassertonnen können für Kleintiere gefährlich sein. Dies gelte auch für andere Wasserstellen in den Gärten. Für Peter Lorenz, Vorsitzender des Nabu Kassel, sind diese wesentlich problematischer als die Tonnen: „Regenwassertonnen sind das geringste Problem.“ Heutzutage seien im Handel Tonnen verfügbar, die überwiegend einen Deckel haben.

Holzbretter und Steine schaffen Abhilfe

Bei den Wasserstellen stimmt Lorenz der Leserin zu. Wenn es trocken ist, suchen die Tiere nach Trinkmöglichkeiten, wie in diesem Sommer, als es an Pfützen und Ähnlichem fehlte. In vielen Gärten finden sie dann Teiche, Zinkwannen oder Blumentöpfe, die sie zum Trinken nutzen können. Diese verlieren durch die Hitze aber auch Wasser. Deshalb müssten die Tiere in Behälter steigen, um zu trinken. „Wenn der Wasserstand niedrig ist, fallen die Tiere leichter hinein. Zum Beispiel unerfahrene Jungvögel, die trinken wollen und dann nicht wieder rauskommen“, erklärt Lorenz.

Gartenbesitzer sollten Bretter oder Steine ins Wasser legen. „Hauptsache etwas, das schwimmt“, sagt Lorenz. Diese können Vögel, Insekten, Nagetiere und andere Kleintiere nutzen, um sich daraufzustellen. Hilfreich sind auch Klettervorrichtungen, an denen Kleintiere aus den Behältern klettern können, zum Beispiel senkrecht angebrachte Bretter, sagt Lorenz.

Nächste Woche soll es wieder schön und trocken werden. Dann werden Tiere in Gärten nach Wasser suchen und hoffentlich gesicherte Wasserstellen vorfinden. (Amir Selim)

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