Neues Restaurant eröffnet: Betreiber will die Sushi-Qualität in Kassel heben

An der Wilhelmshöher Allee hat das Asia-Restaurant Junbi eröffnet. Die Betreiber versprechen bei Sushi einen extrem hohen Qualitätsanspruch.
Kassel – Aus dem ehemaligen „Rodizio“ an der Wilhelmshöher Allee 97 in Kassel ist eine interessante Adresse für Freunde der asiatischen Küche geworden: Vor wenigen Tagen hat dort nach dreimonatigem Komplettumbau das Restaurant Junbi eröffnet. Von der Straße ist nicht viel mehr als das neue Firmenschild zu sehen. Erst von innen erschließt sich, wie atmosphärisch die Räumlichkeiten mit ihrer japanisch inspirierten Deko und künstlichen Kirschbaumblüten geworden ist.
Passend zum japanischen Anklang des Namens spielen Sushi und Sashimi in vielerlei Varianten eine Hauptrolle auf der Speisekarte. Daneben gibt es aber auch Rinderfilet oder Steak mit fernöstlicher Aromatik. So streng landestypisch nimmt es Betreiber Van Giai Do nicht, der selbst vietnamesische Wurzeln hat.
Mit seiner asiatischen Fusion-Küche will der 45-Jährige mehr durch kompromisslose Qualität als mit kulinarischer Folklore überzeugen. Da sehe er in Kassels einschlägiger Restaurantszene noch Luft nach oben, sagt der 45-Jährige,
Neues Sushi-Restaurant in Kassel: Beste Zutaten gerade gut genug
Mit Fischhappen, die seit Stunden auf einem Sushi-Karussell kreiseln, braucht man Van nicht zu kommen – und auch nicht mit den üblichen Großmarkt-Versorgungswegen. „Bei uns gibt es keinerlei Fertigprodukte und nichts, was schon länger vorbereitet ist“, sagt er und philosophiert, wie edler Frischfisch leide, wenn er nur ganz kurz mit Handflächenwärme in Berührung komme. Was nicht in maximal zehn Minuten beim Gast sei, entsorge er lieber, als es zu servieren.
Komplette große Thunfische, Makrelen und anderes Meeresgetier lässt sich das Restaurant dreimal wöchentlich frisch aus Spanien liefern. Die japanische Sushi-Doktrin, wonach die besten Zutaten gerade gut genug sind, wendet Van, der in Hanoi zum Küchenchef ausgebildet wurde, auch auf andere Warenbereiche an.
Maishähnchen und Barbarie-Enten bezieht er aus Frankreich, seine Saucen und Marinaden entstehen in mehrtägiger Koch- und Einlegearbeit. Die Kunstwerke auf den prächtig angerichteten Tellern sind dann schon mal mit echtem Stör-Kaviar gekrönt. Eine ansprechende Weinkarte rundet das Angebot ab.
Öffnungszeiten
Junbi Restaurant, Wilhelmshöher Allee 97, geöffnet Mo. bis Fr. 11.30–14.30 und 17 –22 Uhr, Sa. 17–23, So. 12–22 Uhr
Neues Sushi-Lokal öffnet in Kassel: Weiteres Restaurant am Ständeplatz geplant
Der Aufwand muss sich natürlich beim Endpreis bemerkbar machen. Nicht, dass das Junbi teuer wäre – die Hauptgerichte liegen bei 20 bis 25, die komplexeren Sushi-Zubereitungen bei 10 bis 15 Euro je acht Stück. Aber in Zeiten, wo die trendigen Reis-Fisch-Happen boxenweise selbst in Supermärkten angeboten werden, können manch einem schon mal die Relationen verrutschen.
So hat sich in Köln, wo Van Giai Do zuletzt ein Asia-Restaurant mit ähnlichem Konzept betrieben hat, nach seinen Worten einmal der TV-Moderator Markus Lanz verwundert gezeigt, warum die Portion California Rolls dort merklich mehr gekostet hat als für den Fernsehpromi offenbar gewohnt. „Er war mit seinen beiden Kindern bei uns zu Gast“, berichtet Van Giai Do. Nachdem Lanz die Sushi dann gesehen und probiert habe, „hat er nichts mehr gesagt.“
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Unter dem gleichen Namen „Junbi“ wird Van Giai Do voraussichtlich im Spätherbst dieses Jahres ein weiteres Asia-Restaurant im neuen Gebäude der Evangelischen Bank am Ständeplatz eröffnen. Das sei fest vereinbart, nur der genaue Beginn des Mietvertrages müsse vor dem Corona-Hintergrund noch vereinbart werden, sagte der Gastronom. Der zweite Standort werde um einiges größer als das Lokal an der Wilhelmshöher Allee, das Programm der Speisekarte solle noch einmal ambitionierter und gehobener gestaltet werden. (Axel Schwarz)
Auch das Restaurant im Kleingärtnerverein Fasanenhof ist in neuen Händen: Michael Linke betreibt nun das neu renovierte Wirtshaus „Am Mäuerchen“.