Kassel. Der Kasseler Weihnachtsmarkt zieht nicht nur Besucher aus der Region, sondern auch zahlreiche Besuchergruppen aus der Ferne an. Wir haben Göttinger Mikrobiologen bei ihrem Ausflug auf dem Weihnachtsmarkt begleitet.
Sie kommen aus Göttingen, Berlin, Hamburg und dem Rest von Deutschland. Ihr Ziel: der Kasseler Weihnachtsmarkt.
Aber was macht diesen Weihnachtsmarkt so besonders, dass gleich ganze Reisegruppen anreisen? Was gefällt den Menschen eigentlich am Kasseler Weihnachtsmarkt und was stört sie? Warum kommt eine Reisegruppe aus Göttingen nach Kassel, obwohl es dort einen gemütlichen Weihnachtsmarkt gibt?
Wir haben Professoren, Doktoranten und wissenschaftliche Mitarbeiter der „Arbeitsgruppe Mikrobiologie“ von der Universität Göttingen einen Nachmittag durch Kassel begleitet.
„Der Weihnachtsmarkt ist im Vergleich zu Göttingen um einiges größer“, sagt Jörg Stülke. Der 53-Jährige hat sich schon ausführlich umgesehen und in den Verkaufsständen viele unterschiedliche und traditionelle Dinge entdeckt. Das Gedränge in der Königsstraße stört ihn nicht. Denn die Besucher scharen sich vor allem um die Essensstände, der Glühwein fließt in Strömen. „Der Weihnachtsmarkt gefällt mir wirklich gut, und die Glühweinauswahl auch. Jetzt werde ich mich erst mal durchprobieren“, sagt Jan Kampf aus Göttingen. Einziges Manko: „So richtig in Weihnachtsstimmung bin ich noch nicht. Mir fehlt hier ein wenig der Schnee.“
Die 25-köpfige Gruppe hatte zuvor an einer zweistündigen Stadtführung teilgenommen, in der sie von Cecilia Winter begleitet wurden. Die Gästeführerin leitete die Gruppe quer durch Kassel, erklärte die Stadtgeschichte und zeigte ihnen die Sehenswürdigkeiten.
Bei den Mikrobiologen aus Göttingen ist es Tradition, das Doktoranten, die gerade angefangen haben, den jährlichen Weihnachtsmarktbesuch organisieren, erklärt Stülke. „Letztes Jahr waren wir in Goslar. Dieses Jahr wollten wir nicht so weit fahren und sind in Kassel gelandet“, ergänzt Larissa Krüger, die die Tour organisiert hat. Zudem wollten sie schon immer mal nach Kassel.
Auch Anika Klewing findet die Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt gut. „Hier geht es gemütlich zu, man kann einfach die Stimmung genießen, ich schlendere gerne die Stände ab und habe schon sehr guten Glühwein getrunken“, sagt Klewing. Im Vergleich zu Göttingen sei der Weihnachtsmarkt in Kassel länger geöffnet, was einigen aus der Gruppe sehr gefällt. „Nach einem langen Arbeitstag will man mit den Kollegen vielleicht noch mal was trinken gehen. In Göttingen wird es dann schon knapp“, sagt Kampf.
Den Gedanken an Weihnachtsgeschenke hat die Gruppe fürs Erste beiseitegeschoben. Denn zum Abschluss des Tages ging es in die Königsalm. Das Fazit der Gruppe: Die längeren Öffnungszeiten, die verschiedenen Variationen von Glühwein und die Atmosphäre auf dem Weihnachtsmarkt waren für die Gruppe durchweg positiv. Von der Stadtführung waren sie auch begeistert.
„Eine schöne Mischung, abwechslungsreich und sehr informativ“, finden Anika Klewing und Jan Kampf. Der Kasseler Weihnachtsmarkt sei eine Reise wert.
Unsere Reporter waren am 3. Adventswochenende überall in der Innenstadt und in Kasseler Läden unterwegs und haben mit Kunden und Händlern gesprochen. Reportage über den Märchenweihnachtsmarkt Kassel. Und auf unserer Themenseite Märchenweihnachtsmarkt haben wir alle Artikel gebündelt.