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Große Moschee soll für 1,2 Mio. im Wesertor entstehen

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Von: Bastian Ludwig

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Moschee, Josephstraße, Islamisches ZentrumRepro: Ludwig
So soll die Moschee aussehen: Der geplante Neubau an der Josephstraße im Wesertor soll zwei niedrige Minarette haben.

Kassel. Das Islamische Zentrum Kassel will für 1,2 Mio. Euro eine Moschee im Stadtteil Wesertor bauen. Die Realisierung könnte bis zu sechs Jahre dauern.

Zwar soll der an der Josephstraße geplante Bau zwei Minarette erhalten, es wird aber keine Gebetsrufe geben – diese sind untersagt. Während der hessische Verfassungsschutz das Islamische Zentrum als „salafistisch beeinflusst“ einstuft, bezeichnet der Ausländerbeirat dieses als liberal. Der Polizei liegen keine Straftaten im Zusammenhang mit dem Zentrum vor.

Omar Dergui, Vorsitzender des 2006 gegründeten Zentrums, weist die

Mehr über das Islamische Zentrum Kassel  gibt es im Regiowiki. 

Erkenntnisse der Verfassungsschützer zurück. In seiner Gemeinde gebe es keine extremistischen Tendenzen. Rückendeckung erhält er vom Vorsitzenden des Ausländerbeirats, Kamil Saygin. „Ich kenne Menschen, die das Zentrum besuchen. Die geben sich dort große Mühe, dass Extremisten keinen Fuß in die Tür kriegen“, so Saygin.

Im Ortsbeirat stellte Dergui die Moscheepläne vor. Deren Realisierung könne bis zu sechs Jahre dauern, weil weitere Spenden für den Bau benötigt würden. Eventuell werde abschnittsweise gebaut.

Eine Bauvoranfrage war von der Stadt bereits positiv beantwortet worden. 2014 hatte die Gemeinde mithilfe von Spenden das Areal an der Josephstraße samt Bestandsgebäude von der türkischen Atib-Gemeinde gekauft. Seitdem wird deren früheres Domizil vom Islamischen Zentrum genutzt.

Ins Fadenkreuz des Verfassungsschutzes war das Islamische Zentrum vermutlich gekommen, als dieses 2006 den bekannten islamistischen Prediger Pierre Vogel für einen Vortrag einlud. Dergui sagte, er bedauere dies. Er habe sich damals nicht richtig über den Redner informiert. Auch waren Mitglieder seiner Gemeinde 2012 in Kassel an der Verteilung von Koranen beteiligt. Problematisch war dies, weil die bundesweite Aktion von einem radikalen Kölner Salafisten organisiert war. Der Verfassungsschutz äußert sich nicht näher zu seiner Einschätzung.

Kartenansicht: Der geplante Moschee-Standort

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