Wo es nach zuhause duftet
Was im AWO-Altenzentrum Witzenhausen auf den Tisch kommt, ist buchstäblich ein Gemeinschaftswerk. Gekocht wird gemeinsam mit den Bewohnern, jeder hilft seinen Fähigkeiten entsprechend mit. Es wird geschnippelt, gerührt und über alte Rezepte gesprochen. Und auch der Speiseplan wird zusammen erstellt. „Für die Senioren ist diese Teilhabe auch ein Stück Lebensqualität“, weiß Einrichtungsleiter Normen Daßler.
Kochen gebe ihnen das Gefühl, zuhause zu sein. Es wecke Erinnerungen und bringe Menschen ins Gespräch. „Insbesondere für Menschen mit Demenz ist das von unschätzbarem Wert.“
Überhaupt ist in der Einrichtung eine sehr familiäre Atmosphäre spürbar. Zu verdanken ist das vor allem dem Konzept der betreuten Hausgemeinschaften, das seit Jahren in zahlreichen Häusern der AWO Nordhessen umgesetzt wird: Hier leben Senioren mit und ohne Demenz in kleinen Gruppen zusammen. Den großzügigen Wohn- und Essbereich nutzen sie gemeinsam, im eigenen Zimmer finden sie ihren persönlichen Rückzugsbereich. Den Alltag in einer festen, familienähnlichen Gemeinschaft gestalten: Das gebe Senioren – insbesondere mit Demenz– ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit, sagt Normen Daßler. „Oft entstehen hier enge Beziehungen. Nicht nur zu den Mitbewohnern, sondern auch zum Personal.“
Neben den Pflegekräften sind es auch die Alltagsbegleiterinnen, die tagsüber immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der älteren Menschen haben. „Sie kennen die Senioren gut und haben ein Gespür dafür, was sie brauchen“, weiß der Einrichtungsleiter. Und wenn der Duft von Mittagessen oder selbst gebackenem Kuchen durchs Haus weht, riecht es vertraut nach zuhause. (Pamela De Fillipo)
Weitere Informationen zu den Senioreneinrichtungen der AWO Nordhessen unter www.awo-nordhessen.de
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