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Zum Wärmen in die Hafenstraße: Vier Ausstellungen im ehemaligen d15-Standort

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Von: Anna Weyh

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Zwischen Rettungsdecken tanzen sie sich im bunten Licht warm: Studierende des Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung (von links) Ina Nennstiel, Annabelle Oeste, Sophie Mathusek und Jonas Baumann.
Zwischen Rettungsdecken tanzen sie sich im bunten Licht warm: Studierende des Fachbereich Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung (von links) Ina Nennstiel, Annabelle Oeste, Sophie Mathusek und Jonas Baumann. © Anna Weyh

Studierende der Uni Kassel stellen mit dem Kollektiv Raamwerk Projekte über den Alltag ohne heizen aus. Auch die Kunsthochschule ist an der Hafenstraße mit dabei.

Kassel – Was machen Krieg und Energiekrise mit uns? Kosten steigen, jeder Cent wird zweimal umgedreht. Sollen wir solidarisch frieren oder gibt es alternative Wege zu heizen? Antworten auf diese Fragen haben Studierende des Fachbereichs Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung (ASL) der Uni Kassel gemeinsam mit dem Kollektiv Raamwerk gesucht.

Die Ergebnisse ihrer Projektarbeiten stellen sie ab Mittwoch, 8. Februar, im ehemaligen documenta-Standort an der Hafenstraße aus. Parallel dazu finden auf dem alten Fabrikgelände drei weitere Ausstellungen von Studierenden der Kunsthochschule statt.

Zunächst hat die Seminargruppe „Potential Space 3“ Wege gesucht, um sich im Alltag ohne Heizung warmzuhalten. „Wir sind abhängig von Ressourcen, die wir aus nicht demokratischen Ländern beziehen. Wir wollen im Selbstversuch testen, wie wir ohne konventionelle Heizungen und ohne fossile Energieträger Wärme erzeugen können“, sagt Britta Wagemann von Raamwerk.

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Die Vernissage findet am Mittwoch, 8. Februar, ab 16 Uhr in der Hafenstraße 76 statt. Die Ausstellung ist auch von Donnerstag bis Samstag, 9. bis 11. Februar, von 14 bis 19 Uhr geöffnet.

Tee und Wärmflasche haben gegen das Frieren zwar geholfen, Ina Nennstiel, Annabelle Oeste, Sophie Mathusek und Jonas Baumann waren sich aber sicher: Da geht noch mehr. „Beim Tanzen wird uns warm“, haben die Studierenden festgestellt. Um den Effekt noch zu verstärken, haben sie für ihr Projekt mit dem Namen 150 Watt – die Energie, die ein Körper laut den Studierenden durch Bewegung erzeugt – ein kleines Zelt aus Rettungsdecken aufgebaut.

Diese reflektieren die Körperwärme. „Außerdem machen die ein cooles Licht“, sagt Jonas Baumann. Noch die richtige Musik dazu, und schon kommen alle auf der Tanzfläche nahezu ins Schwitzen.

Die Besucherinnen und Besucher der Ausstellung können dieses und viele weitere Projekte selbst ausprobieren. Raamwerk verspricht: „Für alle wird es heiß, kalt, peinlich, spaßig, informativ, gemütlich und bewegt.“ Die Ausstellung an der Hafenstraße werde auch durch den Ort zu etwas Besonderem. Britta Wagemann sagt: „Es ist schön zu sehen, was Kultur und Kunst mit den Räumen macht. Es ist auch eine gute Möglichkeit, um zu schauen, was hier perspektivisch entstehen kann.“

Wirken an der Ausstellung mit: (oben von links) Yasmin Moalem, Franziska Weygandt, Josha Lohrengel und Nils Reuter von der Kunsthochschule sowie (unten) Samson Kirschning und Britta Wagemann von Raamwerk.
Wirken an der Ausstellung mit: (oben von links) Yasmin Moalem, Franziska Weygandt, Josha Lohrengel und Nils Reuter von der Kunsthochschule sowie (unten) Samson Kirschning und Britta Wagemann von Raamwerk. © Weyh, Anna-Laura

Parallel zu der Ausstellung, die der Fachbereich ASL der Uni Kassel mit Raamwerk vorbereitet hat, stellen auch drei Klassen der Kunsthochschule den Zwischenstand ihrer Semesterarbeiten in der Hafenstraße 76 aus: „Guilty Of Cardboard Pleasures“ von der Klasse Performance, „Jour Fixe“ der Klasse Slotawa und „Kanapees“ der Klasse für Intermediale Fotografie (Seminar Intermediale Kulinarik). Unter den Werken sind Soundinstallationen, räumliche Arbeiten, Video-Performances, Malereien und vieles mehr zu finden.

Die Studierenden freuen sich, dass ihre Arbeiten außerhalb der Hochschule im öffentlichen Raum gezeigt werden. „Unsere Werke werden so anschlussfähiger für das Stadtgeschehen“, sagt Josha Lohrengel, Künstlerischer Mitarbeiter der Kunsthochschule. Auch die Hafenstraße verbinden viele der Studierenden bereits mit Erinnerungen. „Einige von uns haben schon hier während der documenta gearbeitet. Es ist schön, wieder hier zu sein“, sagt Studentin Franziska Weygandt.

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