Das sind die neu erschienene Weihnachtsalben bekannter und beliebter Künstler

Es ist ein bisschen wie bei Marzipan – entweder man liebt es oder verschmäht es. Ähnlich verhält es sich bei dem Thema Weihnachtssongs.
Die Korrespondenten der Deutschen Presse-Agentur haben sich durch die aktuellen Weihnachtsalben gehört und dabei so manche Platte entdeckt, die auch beim mehrmaligen Hören Freude bringt.
- Besinnlichkeit im soulig-rockigen Mäntelchen: Sarah Connor sorgt mit „Not So Silent Night“, ihrem zweiten Weihnachtsalbum nach 2005, für gute Laune in der Adventszeit. Die 13 englischen Songs kommen im typischen Connor-Stil daher: poppig mit Rock- und Soulelementen. Die Lieder hat sie auf der griechischen Insel Santorini erarbeitet. Ihre damalige Sehnsucht nach Leichtigkeit und Spaß spiegeln sich in Songs wie „Not So Silent Night“ oder „Don’t You Know That It’s Christmas“ wider. Besinnlich wird es aber auch. Vor allem, wenn sich die vierfache Mutter in „Santa If You’re There“ an ihre Großmutter erinnert. „Meine geliebte Oma war der erste Mensch aus meinem ganz nahen Umfeld, der gestorben ist. Sie war eine Bezugsperson, bei der ich einen großen Teil meiner Kindheit verbracht habe“, sagte Connor der dpa.
- Soulig-festlich mit einer Prise Kitsch: Joss Stone (35) hat dieses Jahr zu Weihnachten einen Grund mehr zu feiern. Gerade ist die Soul-Ikone zum zweiten Mal Mutter geworden. „Ich kann gar nicht glauben, wie viel Glück ich gerade in meinem Leben habe“, sagte Stone anlässlich der Veröffentlichung ihres ersten Weihnachtsalbums. Die Britin mit der Ausnahmestimme hat „Merry Christmas, Love“ während ihrer Schwangerschaft aufgenommen. Sie singt Evergreens wie „Jingle Bells“ und „White Christmas“ oder Kulthits wie Stevie Wonders „What Christmas Means To Me“. Zwei wunderbare Eigenkompositionen, „If You Believe“ und „Bring On Christmas Day“, reihen sich perfekt dazwischen ein. Auf den 16 Songs wird die 35-Jährige von einer Big Band oder einem Ensemble mit Chor begleitet. Stilistisch ist „Merry Christmas, Love“ damit nah an der Tradition großer Weihnachtsalben von Frank Sinatra oder Ella Fitzgerald – ein bisschen Swing, ein bisschen Jazz und ein bisschen Kitsch.
- Schneeflocken-Nostalgie für Boygroupfans: Bei den Backstreet Boys kommen auch Nostalgiker auf ihre Kosten, denn auf ihrem Album „A Very Backstreet Christmas“ sind traditionelle Stücke wie „White Christmas“ neben brandneuen Melodien wie „Happy Days“ versammelt, die festliche Stimmung aufkommen lassen. „Ich liebe die klassischen Songs auf unserem Album, mit denen wir aufgewachsen sind“, sagte Bandmitglied Brian Littrell. „Ich glaube, das Album ist eine unserer besten Arbeiten.“ Fans werden den jugendlichen Sound der Jungs wieder erkennen. Denn die glatten Popmelodien, die man von den mittlerweile gestandenen Familienvätern kennt, bahnen sich ihren Weg durch den süßen Hauch der weihnachtlichen Besinnlichkeit auf der Platte.
- Pure Entschleunigung mit jazzigem Armstrong-Sound: Die markante Stimme von Louis Armstrong (1901-1971) hat den Sound der 40er-, 50er- und 60er-Jahre mitbestimmt. Dabei interpretierte der Jazztrompeter aus New Orleans auch viele Klassiker – darunter auch Weihnachtslieder. Eine Auswahl davon ist nun erstmals auf einem Album gesammelt worden: „Louis Armstrong – Louis Wishes You a Cool Yule“ vereint auch Klassiker wie „Winter Wonderland“, „Baby, It’s Cold Outside“ mit Velma Middleton und „I’ve Got My Love To Keep Me Warm“ mit Ella Fitzgerald auf der Platte. Es ist fast magisch, wie entspannend der Armstrong-Sound beim Hören wirkt. Und für Fans des legendären Musikers mit dem Spitznamen „Satchmo“ ist die längst überfällige Platte des weihnachtlichen Gesamtwerkes von Armstrong ein Muss.

- Mit schwungvollem Swing durchs Fest sausen: „It’s Christmas Eve Tonight“ – der Name des Weihnachtsalbums der Band Andrej and The Swingin’ Hermlins ist Programm. Mit Verve und guter Laune sausen die Musiker durch das Fest der Feste. Die Band hat dafür auch Klassiker im Big-Band-Sound im Stil der 30er- und 40er-Jahre auf das Album gepackt – unter anderem „Jingle Bells“ und „Santa Claus Is Coming To Town“. Das Album macht beim Hören rote Bäckchen vor lauter Vorfreude auf Weihnachten. Kein Wunder: „Swing ist die beste Medizin gegen die Krisen unserer Zeit, besonders zu Weihnachten“, sagte Andrej Hermlin.
- Feiern mit Cumbia, Gitarren und Glöckchen: Die Los Bitchos haben sich mit ihrem Retrosound im Cumbia-Stil der 70er- und 80er-Jahre eine Fangemeinde erspielt. Anfang des Jahres veröffentlichten die vier Londonerinnen ihr Debütalbum „Let The Festivities Begin“, das nun als Weihnachtsversion erscheint. Die neuen, überwiegend instrumentalen Songs „Los Chrismos“ und „Tipp Tapp“ sind, mal abgesehen von ein paar Glöckchen, nicht aufdringlich weihnachtlich. Damit bieten sie allen, die der üblichen Klassiker im Radio überdrüssig sind, eine angenehme Abwechslung. Die coole Platte ist vor und nach Weihnachten ein Genuss.
dpa