16 Wirte auf der Streetfood-Meile zur documenta am Friedrichsplatz

Rund um den Friedrichsplatz wollen in Kürze viele Tausend documenta-Besucher gastronomisch versorgt werden. Die Ausstellungsmacher planen einen Gastgarten mit Bio-Foodtrucks.
Kassel – Ein lauer documenta-Sommerabend, ein Getränk und/oder Imbiss am Friedrichsplatz inmitten all der Paradiesvögel der Kunstszene – das lieben Einheimische wie Gäste an Kassels Weltkunstschau. Diesmal soll die Zeile unter den Linden gegenüber vom Fridericianum zum zentralen Ort der documenta-Gastronomie werden – mit einem Bio-Streetfood-Markt, der rund um einen Gastgarten mit 400 Plätzen von 16 regionalen Speise- und Getränkeanbietern bespielt wird.
Statt weniger Großgastronomen wie in der Vergangenheit setzen die Ausstellungsmacher auch beim Thema Besucher-Catering auf Vielfalt, Kleinteiligkeit und Regionalität. Und neben allerlei Öko- und Nachhaltigkeitskriterien auch auf originelle rollende Verkaufsstände. „Im Ergebnis soll es möglichst bunt werden“, sagte Philipp Greguhn, bei dem als Nachhaltigkeitsbeauftragter der documenta das Thema angesiedelt ist.
Aus Kassel und Umgebung würden beispielsweise die Anbieter Fit Food Box, Pizza Solo, Biond und Herbsthäuschen auf dem Friedrichsplatz präsent sein, sagte Greguhn. Das Spektrum reiche von Wraps, Bowls und Linsenbratlingen bis zu Kuchen und Bauernhof-Eis, aber „auch die klassische Bratwurst wird es geben“.
Einzelne bereits ausgewählte Anbieter seien während der näheren Planung wieder abgesprungen, sagte Greguhn auf Nachfrage: „Ein häufiges Argument war die Personalsituation.“ Für alle documenta-Tage müssen die Wirte nämlich eine Betriebszeit von 11 bis 20 Uhr garantieren – längere Öffnungszeiten sind möglich, falls es sich für die Betreiber lohnt. Für den Friedrichsplatz, so Greguhn, sei ein attraktives Sortiment von Gastro-Anbietern zustande gekommen. Die meisten von ihnen würden ihre Stände bereits ab dem 15. Juni öffnen, wenn die documenta-Vorschautage für die Medien laufen.
Entgegen der ursprünglichen Idee und infolge einiger Absagen würden nun aber doch keine Streetfood-Trucks an weiteren Standorten der Kunstschau positioniert, sagte Greguhn. Die documenta verweise auf gastronomische Anbieter jeweils vor Ort – im Osten gibt es die etwa auf dem Ahoi-Bootsgelände und im Hallenbad Ost. Auf dem Hübner-Gelände solle aber noch die frühere Mitarbeiterkantine reaktiviert werden. Wer sie bewirten soll, darüber machte die documenta auf Nachfrage keine Angaben.
Auf dem Friedrichsplatz sind in Vorbereitung der gastronomischen Aktivitäten schon mehrere große Container aufgestellt worden. Einer davon wird als Spül-Zentrale, ein anderer als Geschirrlager dienen. Die Nutzung von gebrauchtem Mehrweggeschirr sowie von Second-Hand-Mobiliar im Biergarten gehört zum Nachhaltigkeitskonzept der documenta-Gastronomie.
Das Café im Fridericianum wird nach Auskunft der Gastro-Planer für die Dauer der Ausstellung einen neuen Standort erhalten und ins Ruru-Haus wechseln. Dort sind schon Vorbereitungen getroffen worden, dass sich im Bereich des kleinen Platzes am Fuß der Treppenstraße die großen Scheiben öffnen lassen, um Gäste an Außentischen bedienen zu können. (Axel Schwarz)