Alles Kunst? Schwebende Beete und Erdhügel - Vorboten der documenta 13

Kassel. Es tut sich was in der Stadt: Auf der Karlswiese wächst ein Hügel, auf dem Friedrichsplatz werden geheimnisvolle schwebende Beete angelegt. Zwei Kunstwerke der documenta 13, die die Phantasie der Menschen anregen.
Nachdem die HNA über den Hügel vor der Orangerie und seine mögliche Bestimmung berichtet hat, diskutieren darüber nicht nur unsere Leser im Internet. Jürgen Müller aus Fuldabrück hat uns seinen Erklärungsansatz zugeschickt, eine gar märchenhafte Interpretation: Wenn man um den Hügel herum gehe, sei auffallend, dass es sich insgesamt um sieben Hügel in ganz unterschiedlicher Höhe handele. Durch die Zahl 7 sieht Müller eine Verbindung zu den Brüdern Grimm hergstellt.
Entweder in Anlehnung zu dem Märchen „Schneewittchen“ mit den sieben Zwergen und Bergen, „Das tapfere Schneiderlein“ (Sieben auf einen Streich), „Der Wolf und die sieben Geißlein“ oder „Die sieben Raben“. „Was die Anbringung um die Hügel betrifft, so denke ich, dass es eine Stütze ist um die noch anzubringende Bepflanzung vor dem Abrutschen zu sichern.“
Da es im Naturell des Kasselers schlechthin liegt, gelegentlich auch mal zu mähren, gibt es natürlich auch kritische Stimmen im Internet. So schreibt lawyerkassel: „Ist denn auch daran gedacht worden, dass danach die gesamte Karlswiese erneuert werden muss? Man sieht jetzt noch die Spuren der letzten documenta...“ Und „Alter Schwede“ gibt zum Besten: „Einen Teil des Geldes der documenta hätte man als Außenkunst in das Römerlager stecken soll, das man aus Kostengründen nicht bauen kann. Da wäre dauerhaft mehr Kunst und Geschichtsverständnis entstanden wie aus so unsinnigen und die Karlsaue verunstaltenden Objekten geworden.“
Umfrage: Was für eine Kunst entsteht hier?
Kasselklaus kontert: „Ha, ha, es ist wie ich erwartet habe, das übliche „Gemähre“ über moderne Kunst, Verschandelung oder dass man das Geld hätte besser ausgeben können. Leute freut Euch dran, es tut sich was in der Provinz und im Sommer, wenn dann die documenta läuft, sind Miesepeter ohnehin nicht angesagt!“ Derzeit entstehen aber nicht nur neue Kunswerke, sondern altbewährte werden auch restauriert. Der Rucker-Rahmen (documeta 6, 1977) bekommt zum Beispiel einen neuen Anstrich. Damit alles schön ist, wenn die Welt zu Gast in Kassel ist.