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Kunst abseits der Museen: Für diese documenta-Kunstwerke benötigen Sie kein Ticket

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Von: Eva Krämer

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Eingang vom Fridericianum in Kassel während der documenta fifteen.
Die Kunst abseits der Museen – viele der documenta Kunstwerke können auch ohne ein Ticket besucht werden. © Boris Rösler/dpa

Die documenta in Kassel hat auch abseits der Museen einiges zu bieten – auch kostenlos. Ein Besuch lohnt sich. Eine Reise durch die Stadt.

Kassel – Karlsaue, Innenstadt und Fuldaufer: Viele öffentliche Orte in Kassel werden zur documenta zu Ausstellungsorten. Trotz des Skandals, dem Bild der indonesischen Künstlergruppe, erfreut sie sich in Kassel und bei Besuchern hoher Beliebtheit. Wir zeigen einige der Kunstwerke, die auch ohne documenta-Ticket besucht werden können.

documenta-Kunstwerke ohne Ticket: Das gibt es an der Karlsaue zu entdecken

„Return to Sender – Delivery Details“ heißt das Kunstwerk auf der Karlswiese vor der Orangerie. Aus riesigen Ballen von alter Kleidung hat das Kollektiv The Nest aus Kenia ein begehbares Haus gebaut. Im Inneren ist eine Videoinstallation zu sehen.

„Return to Sender – Delivery Details“, ein Kunstwerk des Kollektivs The Nest auf der Karlswiese.
„Return to Sender – Delivery Details“, ein Kunstwerk des Kollektivs The Nest auf der Karlswiese. © Eva Krämer

Rund um das Haus sind zusammengeschnürte Wrackteile alter Autos verteilt. Mit seinem Kunstwerk will das Kollektiv auf den Müll und Ausbeutungsverhältnisse aufmerksam machen.

„Return to Sender – Delivery Details“, ein Kunstwerk des Kollektivs The Nest auf der Karlswiese.
„Return to Sender – Delivery Details“, ein Kunstwerk des Kollektivs The Nest auf der Karlswiese. © Eva Krämer

Auf der Wiese vor der Orangerie sind weitere Kunstwerke zu finden. Darunter auch ein Zelt direkt vor der Orangerie. Das Zelt der chinesischen Künstler Cao Minghao und Chen Jianjun ist einem Nomaden-Zelt nachempfunden. Das Zelt besteht aus gewebtem Yak-Haar und Mischgewebe.

Ein Zelt der Künstler Cao Minghao und Chen Jianjun.
Ein Zelt der Künstler Cao Minghao und Chen Jianjun. © Eva Krämer

In dem Zelt stellen die beiden Künstler ihre Forschungsergebnisse vor. In ihrem Schaffen geht es um die Erforschung verschwundener Dörfer und die Zusammenführung von Arbeitskräften, um das Voranbringen neuer Methoden und die Förderung gemeinschaftlicher Praktiken, um die Hervorhebung traditioneller Techniken in spezifischen Regionen und den Aufbau von Water System Refuge (2019–2021), einer Installation für den öffentlichen Raum. 

Ein Zelt der Künstler Cao Minghao und Chen Jianjun.
Ein Zelt der Künstler Cao Minghao und Chen Jianjun. © Eva Krämer

Am Aueteich stehen zwei von insgesamt acht Reflecting Points, eine Kooperation der documenta und dem Bund Deutscher Architekten. Das aufgestapelte Holz schützte einmal als Hordengatter Jungpflanzen in Mischwäldern.

Das Kunstwerk besteht aus Holz, dass einmal die Jungpflanzen in Mischwäldern schützte.
Das Kunstwerk besteht aus Holz, das einmal die Jungpflanzen in Mischwäldern schützte. © Eva Krämer

Nach sieben bis acht Jahren hat das Hordengatter seinen Dienst erfüllt und es zerfällt zu Humus.

Das Kunstwerk besteht aus Holz, dass einmal die Jungpflanzen in Mischwäldern schützte.
Das Kunstwerk besteht aus Holz, das einmal die Jungpflanzen in Mischwäldern schützte. © Eva Krämer

Ein weiterer Reflecting Point steht direkt daneben. Der Baum für das Kunstwerk „Maria“ wurde bereits 1869 gepflanzt und ist in Folge des Klimawandels verdurstet.

Der Reflecting Point „Maria“ am Aueteich.
Der Reflecting Point „Maria“ am Aueteich. © Eva Krämer

Das Kunstwerk definiert einen Ort der Gemeinschaft, Erinnerung und der Reflexion.

Der Reflecting Point „Maria“ am Aueteich.
Der Reflecting Point „Maria“ am Aueteich. © Eva Krämer

Für diese documenta-Kunstwerke braucht es kein Ticket: Hiroshima-Ufer

Ein hölzerner Steg und aus Weiden geflochtene Kabinen am Hiroshima-Ufer. Das „Luftbad“ ist ebenfalls einer der Reflecting Points. Als Kooperationsprojekt wurden sie mit der documenta und dem Bund Deutscher Architekten (BDA) entwickelt.

„Luftbad“ am Hiroshima-Ufer
„Luftbad“ am Hiroshima-Ufer © Eva Krämer

Der Steg soll die Besucher dazu einladen, den Ort bewusst zu erleben, zu verweilen oder ein Bad in der Sonne oder im Wasser zu nehmen.

„Luftbad“ am Hiroshima-Ufer
„Luftbad“ am Hiroshima-Ufer © Eva Krämer

Dafür braucht es kein Ticket: Die documenta in der Innenstadt von Kassel

Die Säulen des Fridericianums sind nun schwarz. Der rumänische Künstler Dan Perjovschi beschriftete die Säulen mit den „Lumbung-Werten“ der documenta wie Frieden, Solidarität oder Nachhaltigkeit.

Künstler Dan Perjovschi ließ die Säulen des Fridericianum schwarz bemalen.
Künstler Dan Perjovschi ließ die Säulen des Fridericianum schwarz bemalen. © Swen Pförtner/DPA

Das Kunstwerk ist auch ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine.

Künstler Dan Perjovschi ließ die Säulen des Fridericianum schwarz bemalen.
Künstler Dan Perjovschi ließ die Säulen des Fridericianum schwarz bemalen. © Boris Roessler/DPA

Gleich vor dem Fridericianums steht das Kunstwerk „Genki-Ro“ des japanischen Künstlers Takashi Kuribayashi. Jeder kann die Sauna besuchen und damit ein Teil der Installation werden.

Kräutersauna des Künstlers Takashi Kuribayashi
Kräutersauna des Künstlers Takashi Kuribayashi © Florian Hagemann

Zusammen mit dem Kollektiv Cinema-Carawan lässt er seine Kunst von Ort zu Ort wandern. Zuvor war seine Installation zusammen mit dem Open-Air-Kino und anderen Werken auf der Karlswiese zu sehen.

Kräutersauna des Künstlers Takashi Kuribayashi
Kräutersauna des Künstlers Takashi Kuribayashi © Eva Krämer

Das ruruHaus in der Kasseler Innenstadt ist das Herz und das Wohnzimmer der documenta fifteen. Dort können sich die Besucher und Besucherinnen mit dem Kunstverständnis und der Arbeitsweise von ruangrupa vertraut machen

Das ruruHaus ist das „Wohnzimmer“ der documenta fifteen.
Das ruruHaus ist das „Wohnzimmer“ der documenta fifteen. © Eva Krämer

Dort wird auch der Begriff „lumbung“ erklärt – eine indonesische Reisscheune, die gemeinsam genutzt wird. Dort wird überschüssige Ernte zum Wohle der Gemeinschaft gelagert. Es bezeichnet auch die künstlerische Praxis von ruangrupa, die auf dem Prinzip der Gemeinschaftlichkeit und auf der Idee geteilter Ressourcen beruht. 

Das ruruHaus ist das „Wohnzimmer“ der documenta fifteen.
Das ruruHaus ist das „Wohnzimmer“ der documenta fifteen. © Eva Krämer

Neben einem Café gibt es im ruruHaus auch einen Shop.

Das ruruHaus ist das „Wohnzimmer“ der documenta fifteen.
Das ruruHaus ist das „Wohnzimmer“ der documenta fifteen. © Eva Krämer

Im Erdgeschoss werden verschiedene Kunstwerke ausgestellt. Auch Veranstaltungen finden dort statt.

Das ruruHaus ist das „Wohnzimmer“ der documenta fifteen.
Das ruruHaus ist das „Wohnzimmer“ der documenta fifteen. © Eva Krämer

Neben der documenta-Halle hat das Künstler-Kollektiv Britto Arts Trust aus Bangladesch den Gemüsegarten „Palan“ angelegt.

Das Kollektiv  Britto Arts Trust hat einen Gemüsegarten neben der documenta-Halle angelegt.
Das Kollektiv Britto Arts Trust hat einen Gemüsegarten neben der documenta-Halle angelegt. © Dieter Schachtschneider

Auch eine Küche gibt es dort. Die Idee: Menschen mit Migrationshintergrund können dort zusammenkommen, gemeinsam kochen und ihre Geschichten und Erinnerungen austauschen.

Das Kollektiv Britto Arts Trust hat einen Gemüsegarten neben der documenta-Halle angelegt.
Das Kollektiv Britto Arts Trust hat einen Gemüsegarten neben der documenta-Halle angelegt. © Eva Krämer

Die documenta fifteen ist über die gesamte Stadt Kassel verteilt – über 32 Ausstellungsorte in der Stadtmitte, der Nordstadt und dem Kasseler Osten. (Eva Krämer)

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