Die Kunst von nebenan: documenta-Workshop mit Spiegelmasken im Kirchgarten St. Kunigundis in Kassel

Zur Eröffnung der documenta war viel los in der Stadt. Es gab auch einen Workshop mit Spiegelmasken im Kirchgarten St. Kunigundis, an dem auch Nachbarskinder teilnahmen.
Kassel – Sich in seinem Gegenüber spiegeln und so gemeinsam etwas Neues schaffen. Darum geht es in dem Spiegelmasken-Workshop am documenta-Gelände bei der Kirche St. Kunigundis in Bettenhausen. Grundlage liefert Julius Scotts Buch „The Common Wind“ über die haitianische Revolution. Die Workshop-Teilnehmer begeben sich ins Freie, um mithilfe von Pedro Laschs Spiegelmasken persönliche Erfahrungen zu sammeln.
Dabei thematisiert der Künstler die Erfahrungen des Kollektivs Atis Rezistans aus den vergangenen Jahren. „Es geht darum, dass die Leute zusammenkommen. Es geht um Lumbung“, sagt der mexikanische Professor, der in den Staaten arbeitet und dessen Vater aus Sachsen stammt. Lumbung ist ein Schlüsselbegriff der documenta fifteen. Ruangrupa meint damit das Teilen vielfältiger Ressourcen. Die Workshop-Teilnehmer spiegeln sich auch in der Kunst von Atis Rezitans, ein Kollektiv aus der Mehrheitsbevölkerung Haitis.

Mit dabei ist auch die zwölfjährige Nawal. Sie wohnt direkt neben dem documenta-Gelände an der Kirche St. Kunigundis. „Ich finde es super, dass jetzt Kunst nebenan steht. Ich habe den Aufbau gut verfolgen können“, sagt das Mädchen. Besonders in den vergangenen 14 Tagen hatten die Künstler viel zu tun, sagt sie. „Ich habe ein bisschen mitgeholfen, damit sie schneller fertig werden. Wir sind schon Freunde geworden“, sagt Nawal.