documenta 2027: Internationale Experten schlagen neue Leitung vor

Der documenta-Aufsichtsrat und die Museum Fridericianum gGmbH hat die Findungskommission für die Leitung im Jahr 2027 berufen.
Kassel – Vier Frauen und zwei Männer haben die Aufgabe, eine Künstlerische Leitung für die documenta 16 vorzuschlagen. Die sechs internationalen Experten sind aufgefordert, eine Liste mit Persönlichkeiten aus dem Feld der Gegenwartskunst zu erstellen, die eingeladen werden, für die documenta 16 ein Konzept zu erarbeiten.
Nach der Präsentation mehrerer Exposés soll das Gremium eine künstlerische Leitung für die d16 auswählen. Der Aufsichtsrat muss diesem Vorschlag zustimmen. Ziel ist, die Berufung der Künstlerischen Leitung Ende dieses Jahres oder Anfang 2024 zu vollziehen. Die Ausstellung selbst findet vom 12. Juni bis zum 19. September 2027 statt.
Der Findungskommission gehören an:
- die Malerin und Theoretikerin Bracha Lichtenberg Ettinger, die in in Tel Aviv und Paris lebt
- Gong Yan aus Schanghai, seit 2013 ist sie die Direktorin der Power Station of Art
- Ranjit Hoskoté, Schriftsteller, Kunstkritiker und Kurator aus Mumbai
- der in Paris ansässige Kurator, Dozent, Kritiker und Romanautor Simon Njami
- Kathrin Rhomberg, Kuratorin aus Wien
- und María Inés Rodríguez. Sie ist seit 2018 verantwortliche Kuratorin für moderne und zeitgenössische Kunst am Museu de Arte de São Paulo (MASP).

Vorgeschlagen worden waren diese Mitglieder von früheren künstlerischen documenta-Leitern. Catherine David, Roger M. Buergel, Carolyn Christov-Bakargiev und Adam Szymczyk, die Kuratoren der Ausstellungen 1997, 2007, 2012, 2017, verständigten sich auf die sechs Namen.
Letzter Arbeitstag für Interimsgeschäftsführer Ferdinand von Saint-André
documenta-Interimsgeschäftsführer Ferdinand von Saint-André dankte den ehemaligen documenta-Leitern für ihren Einsatz in einem „sensiblen Verfahren“. Sie alle hätten aus einer hohen Verbundenheit mit der documenta gehandelt und in schwierigen Zeiten ihren Sachverstand zur Verfügung gestellt.
Interimsgeschäftsführer Ferdinand von Saint André wird nun sein Büro räumen. Er hatte die Leitung der documenta zum 1. Oktober für ein halbes Jahr übernommen. Oberbürgermeister Christian Geselle und Hessens Kunstministerin Angela Dorn dankten ihm für sein großes Engagement in einer schwierigen Phase: „Es gehörte Mut dazu, diese Aufgabe anzunehmen, und Klarheit im Kurs, sie in der klar definierten Interimszeit umzusetzen.“ Beides habe der Jurist mitgebracht.