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„documenta ist wie...“ Kasseler Kunsttempel öffnet Ausstellung zum Mitmachen

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Von: Mark-Christian von Busse

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Ein Bild, erzeugt von einer künstlichen Intelligenz anhand des Vergleichs „documenta st wie die documenta-Stadt Kassel ohne Stadt Kassel“.
„documenta ist wie die documenta-Stadt Kassel ohne Stadt Kassel“: Künstliche Intelligenz hat aus dem Vergleich dieses Bild erzeugt. © Privat

Vor der documenta fifteen gibt der Kasseler Kunsttempel durch das Mitmach-Projekt „documenta ist wie...“ allen Menschen die Möglichkeit der künstlerischen Beteiligung.

Kassel – Ist jeder Mensch ein Künstler, wie es Joseph Beuys propagierte? Zumindest im Kunsttempel soll das in den kommenden Wochen der Fall sein. Dort startet heute im Vorfeld der documenta fifteen eine Ausstellung, die sich mit der Bedeutung der Weltkunstausstellung für Kassel beschäftigt.

„documenta ist wie ...“ Diese Leerstelle kann ab sofort von jedermann gefüllt werden. Auf kunsttempel.net kann in einem kleinen sprachlichen Vergleich, etwa nach dem Muster von „Liebe ist …“, formuliert werden, wie die documenta ist.

Friedrich W. Block, Vorsitzender des Trägervereins des Kunsttempels, „Kunst und Literatur Kassel“, nennt drei Beispiele: documenta ist wie die Antwort auf die Frage, ob das weg kann. Wie 7000 Eichen um eine Reisscheune. Wie die documenta-Stadt Kassel ohne Stadt Kassel.

„Mit diesen Texten wird eine Künstliche Intelligenz gefüttert, die darauf trainiert ist, aus einem Text ein Bild zu erzeugen“, erläutert Friedrich W. Block das Verfahren. Das Ergebnis von „documenta ist wie 7000 Eichen um eine Reisscheune“ zeigen wir als Bebilderung dieses Artikels.

Ein Bild, erzeugt von einer künstlichen Intelligenz anhand des Vergleichs „documenta ist wie 7000 Eichen um eine Reisscheune“.
„documenta ist wie 7000 Eichen um eine Reisscheune“: Künstliche Intelligenz hat aus dem Vergleich dieses Bild erzeugt. Nach diesem Vorbild kann jeder Teil der neuen Ausstellung im Kasseler Kunsttempel werden. © privat/nh

Block kuratiert die „demokratische Ausstellung“ gemeinsam mit Leslie P. Zimmermann. Die Teilnahme ist während der gesamten Laufzeit der Ausstellung bis zum 30. April möglich.

Die entstandenen Kunstwerke werden bis dahin ganztägig exklusiv im Kunsttempel (Friedrich-Ebert-Straße 177) präsentiert. Zu betrachten sind sie von außen, durch die Fenster. Nach dem Ende der Ausstellung im Kunsttempel soll aus den Beiträgen eine „digital art collection“ entstehen. Die Bilder dieser Sammlung können, sofern die Künstler zustimmen, im Rahmen einer Benefiz-Aktion auf kunsttempel.net als digitale Unikate beziehungsweise NFTs (Non-Fungible Tokens) erworben werden. „Damit wird man zum alleinigen Besitzer des digitalen Kunstwerks“, erläutert Block. Der Verkauf beginne am letzten Tag der Ausstellung, also am 30. April: „Der Verkaufserlös kommt Künstlerinnen und Künstlern in Not zugute.“

Das technische Verfahren erklärt Block so: „Wir kombinieren die zwei Algorithmen für maschinelles Lernen VQGAN und CLIP.“ VQGAN sei ein generatives neuronales Netzwerk, das Bilder erzeugen kann, die anderen – im Zugriff auf Online-Bilder-Plattformen wie Flickr – ähnlich sehen. Und CLIP sei ein weiteres neuronales Netzwerk, das feststellen könne, wie gut eine Beschriftung und eine sprachliche Formulierung zu einem Bild passt. (Mark-Christian von Busse)

Weitere Informationen und das Eingabeformular zum Mitmachen gibt es unter kunsttempel.net

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