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Kassel: Zur documenta rollt ein Kaffee-Rad durch die Stadt

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Von: Bastian Ludwig

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Kaffee auf Rädern: Johann Taillebois auf dem Kaffeefiets, das nun 100 Tage auf dem Friedrichsplatz stehen wird.
Kaffee auf Rädern: Johann Taillebois auf dem Kaffeefiets, das nun 100 Tage auf dem Friedrichsplatz stehen wird. © Bastian Ludwig

Auf dem Streetfood-Markt der documenta verkaufen drei Kasseler ihren Kaffee besonders ökologisch - mithilfe eines historischen Lastenrades

Kassel - Was mit einer Leidenschaft für historische Lastenräder und einer studentischen Initiative begann, hat sich zu einer festen Institution entwickelt. Klaus Hinck, Johannes Michaelis und Johann Taillebois aus Kassel betreiben das Kaffeefiets – ein altes Lastenrad, mit dem sie mit einer professionellen Espressomaschine unterwegs sind, um Kaffeespezialitäten auf Espressobasis anzubieten. Nun sind sie 100 Tage auf dem Streetfood-Markt der documenta auf dem Friedrichsplatz präsent.

Angefangen hat alles mit einer Liebe aus dem Internet. Klaus Hinck hatte dort ein historisches Lastenrad aus den Niederlanden entdeckt, auf dem vermutlich früher mal Backwaren angeboten wurden. „Klaus trinkt aber leider gar keinen Kaffee, und es gab keine richtige Verwendung für das Rad“, erzählt Taillebois. Bei einer Aktion des Radentscheids sei die Idee entstanden, mit einer mobilen Barista-Bar unterwegs zu sein. Seitdem wurde das Trio schon für manche private Veranstaltung gebucht. Bei der documenta steht nun der erste Großeinsatz an.

„Wir haben Respekt vor der Aufgabe“, sagt Taillebois. Durch die guten Kontakte zur Uni Kassel sei es aber gelungen, 23 Studierende zu gewinnen, die abwechselnd am Kaffeefiets – Fiets ist das niederländische Wort für Fahrrad – die Gäste bedienen. Viele andere Gastronomen hätten bei der Personalgewinnung derzeit ihre Probleme.

documenta überzeugt mit nachhaltigem Streetfood-Markt

Die vielen Mitarbeiter sind auch nötig. Denn der Kaffeeverkauf läuft täglich von 10 bis 20 Uhr – je nach Nachfrage auch bis 22 Uhr. Neben den italienischen Espresso-Klassikern bietet das Team vom Kafffeefiets auch Eiskaffee und alkoholische Getränke auf Espressobasis an. „Den Espresso-Martini machen wir mit dem Bio-Wodka der documenta, der in Kooperation mit der Hütt-Brauerei hergestellt wurde“, sagt Taillebois. Wegen des Importstopps von Wodka aus Russland sei es eine glückliche Fügung, dass ein regionaler Wodka im Angebot sei. Auch Kaffeelikör kommt für die koffeinhaltigen Cocktails zum Einsatz.

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Überzeugend findet Taillebois den ökologischen Ansatz des Streetfood-Marktes. So teile man sich mit anderen Ständen die Kühlmöglichkeiten und biete den Kaffee nur in Mehrweggeschirr und in essbaren Kaffeebechern an. Der Kaffee selbst stammt vom lokalen Anbieter Röstrausch. Der Transport des Nachschubs erfolge mit einem weiteren Lastenrad. Außerdem gibt es für die gesamte documenta einen kostenlosen Fahrradverleih.

Taillebois hofft, dass sein Team den documenta-Ansturm gut bewältigt, nachdem nun nur noch 16 Stände auf dem Streetfood-Markt vertreten sind. Aufgrund von Personalmangel habe es einige Rückzieher gegeben. (Bastian Ludwig)

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