Trauriger Tiefpunkt neben einem Einbruch in die Werner-Hilpert-Straße 22, wo ein palästinensisches Kollektiv ausstellen wird, ist nun die Aktion der Künstlergruppe Pixelhelper. Dessen Gründer Oliver Bienkowski hat sich bislang mit ökologischen und sozialen Aspekten beschäftigt. Angetrieben sei er von einem „Fairness- und Teilhabe-Gedanken“, heißt es. Nun diffamiert er mit blinder Wut die documenta seiner Heimatstadt, Ruangrupa und nebenbei noch einen Großteil der muslimischen Welt, der er pauschal Antisemitismus und Homophobie unterstellt. (Matthias Lohr)
Vor einigen Wochen sorgte sich der TV-Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt um die documenta. Im HNA-Podcast erzählte der gebürtige Kasseler, er habe gelesen, die künstlerischen Leiter der documenta hätten sich antisemitisch geäußert. Er hoffe, dass sie das zurückgenommen hätten.
Das mussten sie natürlich nicht, denn das indonesische Künstlerkollektiv hat sich nicht antisemitisch geäußert. Vielmehr hat das Kasseler Bündnis gegen Antisemitismus sehr pauschale Antisemitismus-Vorwürfe gegen die documenta erhoben. Seitdem wird kaum über Kunst geredet, sondern über die angebliche Judenfeindlichkeit der Kasseler Kunstschau.
Trauriger Tiefpunkt neben einem Einbruch in die Werner-Hilpert-Straße 22, wo ein palästinensisches Kollektiv ausstellen wird, ist nun die Aktion der Künstlergruppe Pixelhelper. Dessen Gründer Oliver Bienkowski hat sich bislang mit ökologischen und sozialen Aspekten beschäftigt. Angetrieben sei er von einem „Fairness- und Teilhabe-Gedanken“, heißt es. Nun diffamiert er mit blinder Wut die documenta seiner Heimatstadt, Ruangrupa und nebenbei noch einen Großteil der muslimischen Welt, der er pauschal Antisemitismus und Homophobie unterstellt.
Die Slogans, die am Montagabend auf dem Friedrichsplatz zu sehen waren und per Twitter in die Welt gesandt wurden, sind verleumderisch und historisch obszön. Wer legitime Kritik von vertriebenen Palästinensern an der israelischen Besatzungspolitik mit dem Judenhass von Adolf Hitler in Verbindung bringt, agiert geschichtsrevisionistisch und verhöhnt auch die Opfer der Shoah.
Die große Hoffnung, die viele mit der documenta fifteen verbanden, war ein neuer Blick auf die Welt – nämlich der aus dem globalen Süden. Ernüchternd ist, dass viele Deutsche dafür nicht bereit zu sein scheinen.
Dieser Konflikt könnte auch das Eröffnungswochenende bestimmen. Für Samstag sind gleich zwei Kundgebungen in der Innenstadt angekündigt – eine gegen Antisemitismus und eine gegen die israelische Besatzungspolitik. Es wird dann hoffentlich erkenntnisreicher als der beschämende Kunstprotest von Pixelhelper. (Matthias Lohr)
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