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Drei Bräute des Windes

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Die Windsbräute in Aktion: Ulrike Lentz (Querflöten, von links), Eiko Yamada (Blockflöten, hier mit der Bassflöte) und Margret Trescher (Querflöte) bilden das Quer- und Blockflötentrio.  Foto:  Wienecke
Die Windsbräute in Aktion: Ulrike Lentz (Querflöten, von links), Eiko Yamada (Blockflöten, hier mit der Bassflöte) und Margret Trescher (Querflöte) bilden das Quer- und Blockflötentrio. Foto:  Wienecke

Kaufungen. „Wir kümmern uns um neue Musik, Free Jazz und improvisierte Musik“, erläutert Martin Speicher von der Musiker-Kooperative Ohrenkratzer. „Genießen Sie die Feinheiten“, rät er. Bereits zum dritten Mal arbeitete der Kasseler Verein nun mit dem Hessischen Ziegeleimuseum in Oberkaufungen zusammen.

Die Windsbräute sind zunächst nicht zu sehen. Auf dem Hof beginnt Eiko Yamada ihr Blockflötenspiel, lässt auf der Sopranflöte einzelne Töne erklingen, verwoben mit typischen Geräuschen eines Flötenschülers. Von der Empore kommt schließlich Antwort. Margret Trescher nähert sich mit ihrer Querflöte, spielt kleine Melodien, die orientalisch anmuten. Ulrike Lentz betritt die Maschinenhalle mit ihrer Querflöte vom Hinterhof aus. Die drei Musikerinnen kesseln die knapp 20 Zuhörer förmlich ein mit langen Tönen, dann folgt Ruhe und schließlich begeisterter Applaus.

„Wir kommen aus dem gleichen Kontext, haben uns aber unser eigenes Vokabular erarbeitet“, berichtet die Flötistin Ulrike Lentz, die ein Musikatelier auf der Kasseler Marbachshöhe führt. 2008 haben sich die Frauen beim Treffen der Landesarbeitsgemeinschaft Improvisierte Musik zusammengefunden. Zu manchen Kompositionen gibt es Noten, bei vielen nur Absprachen. „Unsere Themen ergeben sich immer durch den Raum“, erklärt die Mainzerin Margret Trescher auf Nachfrage. Auch Eiko Yamada aus Heidelberg ist von den architektonischen Gegebenheiten der Oberkaufunger Ziegelei beeindruckt. Und so schließt sich am Ende der Kreis: Die Musikerinnen begeben sich spielend zurück auf ihre Ausgangspositionen.

Sehr herzlicher und langer Applaus für die Windsbräute, die den Wind kräftig durch die Ziegelei brausen ließen, indem sie die klanglichen Möglichkeiten ihrer Instrumente mit Geräuschen und Tönen auszuschöpfen wussten.

Von Bettina Wienecke

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