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Konzertbotschaft von Kathy Kelly: Hier ist niemand einsam

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Von: Steve Kuberczyk-Stein

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Machten auf ihrer Tour „Unter einem Himmel“ in der Kreuzkirche in Kassel Station: Kathy Kelly und Jay Alexander.
Machten auf ihrer Tour „Unter einem Himmel“ in der Kreuzkirche in Kassel Station: Kathy Kelly und Jay Alexander. © Dieter Schachtschneider

Kathy Kelly und Jay Alexander begeisterten in der Kasseler Kreuzkirche und wollten dem Publikum auch Mut zusprechen.

Kassel – Lange ist es her, dass die vielköpfige Kelly-Family in Fußgängerzonen sang und dabei auch ihre selbst produzierten Kassetten verkaufte. Ende der 1970er-Jahre traf man sie auch in Kassel auf dem Friedrichsplatz an. In den nächsten Jahren machte die Großfamilie, die auch für ihr hippieähnliches Outfit bekannt war, eine beispiellose Karriere. Hits wie „An Angel“ oder, „Who’ll Come With Me” wurden millionenfach verkauft. Als Familie tritt das Kollektiv schon lange nicht mehr auf, wohl aber solo oder in variierenden Besetzungen. Kathy Kelly und der studierte Tenor Jay Alexander, der viele Jahre mit Marc Marshall ein Klassik-Duo bildete, gastierten am Sonntag in der bestens gefüllten Kreuzkirche.

„Unter einem Himmel“ heißt ihr Programm. Das Fazit vorweg: Die Besucher waren begeistert. Balladen, Hits der Kelly-Family (wie „Hear The Angels Sing“), Arien aus der Opernwelt zum Mitsingen („Nessun Dorma“) und Ohrenschmeichler mit geistlichen Inhalten wie „Hallelujah“ von Leonard Cohen streichelten die beiden in die Gehörgänge, manchmal auch mit melodramatischer Note.

Was so viel bedeutet wie: Es wurde bisweilen kräftig geschmettert. Durch das Programm führte Alexander –dunkler Anzug, rotes Einstecktuch – mit Herz, Charme und liebevollen Botschaften, die er stets den Liedern voranstellte, bei denen Mike Müller (Schlagzeug), Benjamin Richter (Gitarre), Rene Nickel (Keyboard) beteiligt waren.

„Gebt nicht auf, macht immer weiter, wenn es mal schlimme Situationen gibt“, riet er dem Publikum. Ebenfalls: „Öffnet euch ganz der Musik, dann schwingt der Körper mit.“ Und passend zu dem Konzert eine Aufmunterung: „Es gibt viel einsame Menschen, heute aber ist hier niemand einsam.“ Womit er richtig lag, denn die Besucher feierten jedes Stück und nicht wenige im Stehen.

Mit Kathy Kelly führte Alexander kleine Interviews: „Habt ihr damals geahnt, welche Stücke Hits werden?“, fragte er und wollte wissen, wie es zu „An Angel“ kam. Kelly ging gern darauf ein: „Ob etwas ein Hit wird, entscheidet das Publikum. Paddy wollte schon immer was mit Engeln komponieren.“ Als die beiden das Stück anstimmten, wurde das Publikum zum Chor. Riesiger Schlussapplaus, Zugabe..

Von Steve Kuberczyk-Stein

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