Heiße Rhythmen in "Rio 2"
Berlin - Mitreißende Rythmen, farbenprächtige Federkleider und bestechend animierte Urwaldvögel. Der Kinobesuch von "Rio 2" lohnt sich nicht nur für die kleinen Zuschauer.
Der Blau-Ara Blu lebt mit seiner Liebsten Jewel und den drei Küken in Rio de Janeiro. Bis sie eine sensationelle Nachricht erreicht: Sie sind gar nicht die einzigen lebenden Blau-Aras. Im Dschungel, nahe des Amazonas, wurde ein Schwarm der ausgestorben geglaubten Papageienart entdeckt. Unverzüglich will Blus Familie die Verwandtschaft besuchen. Doch während sich Jewel, die selbst im Urwald aufgewachsen ist, freut, ist Blu in großer Sorge: Sind Impfungen nötig? Kann man das Wasser trinken? Was tun gegen Moskitos? Dem bei Menschen aufgewachsenen Vogel sind die Segnungen der Zivilisation weitaus näher, und so bricht er schließlich mit Taschenmesser, Desinfektionsspray und Gürteltasche auf. Im Dschungel angekommen ist alles schlimmer als von Blu befürchtet: Die Mücken stechen, der Schwiegervater kann ihn nicht leiden, und Jewels Jugendliebe Roberto flattert ständig herum.
Carlos Saldanha, der bereits den ersten „Rio“ inszenierte, setzt auch im zweiten Teil auf mitreißenden Rhythmus und farbenprächtige Federkleider. Die herrlich choreographierten Samba-Einlagen der Urwaldvögel sind bestechend animiert, und der 3D-Effekt wird geschickt genutzt. Aber nicht nur optisch ist „Rio 2“ gelungen. Die Geschichte trägt tatsächlich 101 Minuten lang, die Charaktere überzeugen, auch die Nebenfiguren sind interessant – manchmal sogar mehr als einige der Protagonisten. Denn denen hat Saldanha diesmal leider deutlich weniger coole Sprüche zugestanden.
Ulricke Frick