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"Fack ju Göhte": Elyas M'Barek mischt die Schule auf

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Elyas M'Barek mischt als Kleinganove Zeki Müller in der Komödie "Fack Ju Göhte" eine Schule auf. © Constantin Film Verleih / dpa

Berlin - Nach „Türkisch für Anfänger“ wagt sich Regisseur Bora Dagtekin in seinem neuen Film „Fack ju Göhte“ an eine Schulkomödie. Auch Elyas M'Barek ist wieder dabei und mischt als fragwürdiger Lehrer seine Klasse auf. Unsere Kinokritik:

Was mussten sie sich auf der Leinwand nicht schon alles gefallen lassen, die Lehrer. Einen Pfeiffer mit drei f, der die Schüler mit Heidelbeerwein aufwiegelt. Oder einen Pepe Nietnagel, den „Lümmel von der ersten Bank“, der die Pauker in die Pfanne haut. Und jetzt kommt der Angriff sogar aus den eigenen Reihen, in der Filmkomödie „Fack ju Göhte“.

Zeki Müller (Elyas M'Barek), heißt der Neue im Kollegium, ein entlassener Straftäter. Nun will er an sein Diebesgut, das seine Freundin für ihn auf dem Gelände einer Schule vergraben hatte. Das Problem: Die Goethe-Gesamtschule hat direkt über dem Versteck ihre nagelneue Turnhalle gebaut.

Müller will sich als Hausmeister an der Schule bewerben, wird aber durch einen Zufall Lehrer. Aber kein gewöhnlicher: In seiner Schultasche trägt er Bierdosen statt Bücher, klaut Schülern ihr Pausenbrot oder gibt ihnen ein paar hinter die Löffel, wenn sie nicht spuren. Und auch sonst taugt er kaum als Vorbild: „Achte mal auf deine Ausdrucksweise, du Wichser!“

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Damit handelt er sich prompt die Kritik der spießigen Junglehrerin Lisi Schnabelstedt (Karoline Herfurth) ein. Und er bekommt es mit der berüchtigten 10b zu tun. Da schlackern selbst dem Ex-Knasti Zeki die Ohren: „Sind Sie vollkommen geborderlined oder was?“

Kein Wunder, dass sich Uschi Glas - die letzte Vertreterin der Pauker-Filme - als lebensmüde Lehrerin Ingrid Leimbach-Knorr verzweifelt aus dem Fenster stürzt. Früher war eben doch noch einiges besser.

Durchsetzen kann sich da nur einer wie Müller, der seine Schützlinge schon mal mit einer Paintball-Gun zurück ins Klassenzimmer schießt. Mit seinen rabiaten Methoden verschafft sich der vermeintlich studierte Pädagoge schließlich den Respekt seiner Schüler, die Anerkennung des Kollegiums und die Liebe der jungen Kollegin, die sich vom hässlichen Entlein zur sexy Paukerin mausert.

Das Lachen bleibt den Zuschauern nicht selten im Halse stecken. Etwa bei den - wenn auch dilettantischen - Selbstmordversuchen der Burnout-Lehrerin, die das Schulleben nicht mehr erträgt oder wenn die unkonventionelle Direktorin (Katja Riemann) den Amokalarm auslöst. Die Schulkomödie scheint in solchen Momenten bedrückend nah an der Realität einiger Problemschulen im Lande zu sein.

Regisseur Bora Dagtekin hat schon mit „Türkisch für Anfänger“ im vergangenen Jahr sein humoristisches Talent als Regisseur bewiesen. Mit „Fack ju Göhte“ wird er kein Oscar-Anwärter, trifft aber wieder den Ton der Zeit - Jugendsprache inklusive.

dpa

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