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"Boy 7": Krimi mit Retro-Charme

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Von: Ulrike Frick

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Özgür Yildirim verfilmte mit „Boy 7“ Mirjam Mous’ Jugendbuch

Es lebe die Dystopie. Zumindest der Jugendbuch-Sektor scheint momentan nicht ohne Endzeitstimmung auszukommen. Da Mirjam Mous’ Roman „Boy 7“ nicht nur in der niederländischen Heimat der Autorin ein Erfolg war, ließdie Verfilmung nicht lange auf sich warten. Die fand parallel in Deutschland und den Niederlanden statt. Das Ergebnis unseres Nachbarlandes war respektabel, mehr aber nicht. Özgür Yildirim beweist dagegen nach „Chiko“ und „Blutzbrüdaz“ erneut, dass ihm Unterhaltung für junge Erwachsene liegt. Der Ton, die Optik und das Tempo stimmen auch in „Boy 7“.

Sam (David Kross) wacht in einem Tunnel auf und kann sich an nichts erinnern. Als er ein Mädchen (Emilia Schüle) trifft, das die gleiche Kleidung trägt wie er, beginnen beide mit der Recherche, die sie in dunkelste Abgründe führt. Es geht um eine korrupte Herrscherriege in einer Science-Fiction-Welt, um Manipulation, Systemkritik und natürlich um Liebe.

Bei Yildirim wirkt das alles nicht so gelackt und futuristisch wie in Hollywood. Die Ausstattung changiert zwischen düsterem Krimi und knalligem Retro-Charme. Die Darsteller überzeugen alle. Die Unglaubwürdigkeit mancher Situation kann jedoch selbst die betont innovative Kameraarbeit nicht immer kaschieren. (In München: Mathäser.)

„Boy 7“ mit David Kross, Emilia Schüle

Regie: Özgür Yildirim

Laufzeit: 108 Minuten

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