Langhans im Dschungelcamp: So fiebert sein Harem mit

München - In München lebt Rainer Langhans mit vier Frauen zusammen. Zur Zeit muss sich der Alt-68er ohne seine Kommune im Dschungelcamp beweisen. Wie sein Harem in München mitfiebert:
Die 30 000 Kakerlaken interessieren Rainer Langhans nicht. Er liegt
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seelenruhig in einem gläsernen Sarg, die Augen geschlossen, und auf ihm wuseln die Tiere. So einen gelassenen Kandidaten hat es in der RTL-Show Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! noch nie gegeben! Als Jutta Winkelmann (61) diese Szenen im Münchner Wohnzimmer verfolgt, platzt sie fast vor Stolz. Wie auch Langhans’ drei weitere Frauen, die zum Harem gehören: Der 70-Jährige lebt seit Jahrzehnten mit Christa Ritter (68), Brigitte Streubel (60), Winkelmann und deren Zwillingsschwester Gisela Getty in Schwabing zusammen, aber nicht in derselben Wohnung. Wie sie mit dem Hippie in Australien mitfiebern, erzählt Winkelmann im tz-Interview.
Indira, Sarah und Gitta: So sexy ist das Dschungelcamp
Frau Winkelmann, schauen Sie alle zusammen fern?
Jutta Winkelmann: Christa und ich schon. Gisela ist in London, sie verfolgt die Sendung im Internet. Und danach telefonieren wir, das geht auch über Internet. Brigitte hat ja Rainer nach Australien begleitet, sie ist in einem Hotel. Wir tauschen uns täglich aus.
Was haben Sie gedacht, als sie die Ekel-Prüfung mit den Kakerlaken gesehen haben?
Winkelmann: Wir waren sehr stolz auf ihn! Ich dachte, sie krabbeln ihm in die Nase, aber Rainer blieb ganz ruhig. Meditation bringt schon was. Die Szenen waren toll gedreht.
Waren alle Frauen damit einverstanden, dass Herr Langhans ins Dschungelcamp geht?
Winkelmann: Unsere Meinungen waren anfangs ziemlich ambivalent. Wir wissen ja, wie die Kandidaten mit Häme überschüttet werden und in Charaktere gezwungen werden: die blöde Zicke oder der schrullige Kauz. Aber wir fanden es auch sehr interessant. Wie meinen Sie das?
Winkelmann: Es gibt sehr viele Leute, gerade Intellektuelle, die bei der Sendung die Nase rümpfen. Aber es geht um viel mehr als um Schadenfreude.
Um was zum Beispiel?
Winkelmann: Wie funktioniert das Zusammenleben, die
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Kommunikation? Die Kandidaten öffnen sich, sie sprechen viel. Es stimmt nicht, dass die Show kein Niveau hat. Klar gibt es Krabbelviecher und Ekel-Prüfungen, aber das wollen die Zuschauer auch sehen. So ticken sie eben.
Es gab zwischen Indira Weis und Herrn Langhans Streit, sie hatte ihn als „blöden Greis“ beschimpft, weil er ihre Nacktfotos im Playboy nicht gut fand.
Winkelmann: Wir mögen Indira! Und ich glaube, Rainer versteht ihre Reaktion. Er hat seine Qualitäten, kann aber auch polarisieren. Man denkt, er ist es, der Schwierigkeiten macht, dabei ist man es selbst.
Man könnte meinen, Sie sind Dschungelcamp-Fan geworden.
Winkelmann: Ja, das stimmt gewissermaßen. Wenn ich nicht gucken würde, hätte ich das Gefühl, etwas zu verpassen. Und den Moderator Dirk Bach mag ich auch! Ich gucke gerne dieses lustige und süffisante Speckgesicht.
Sie haben momentan keine Möglichkeit, mit Herrn Langhans zu sprechen. Gab es schon mal so eine lange Funkstille?
Winkelmann: Nein. Seit wir Internet haben, sowieso nicht. Wir stehen ständig irgendwie in Kontakt.
Vermissen Sie ihn?
Winkelmann: Er fehlt mir. Es gibt immer mal Zeiten, in denen wir uns nicht sehen. Ich bin oft in Berlin, Gitta ist in London. Aber Rainer ist sonst immer zu erreichen, und gerade jetzt erlebt er so viele Dinge, über die ich gerne mit ihm reden würde.
Wie geht es den anderen Frauen?
Winkelmann: Ähnlich wie mir.
Sprechen Sie von sich selbst auch als Harem?
Winkelmann: Der Ausdruck ist humorvoll gemeint, und er kommt nicht mal von uns. Ich finde, er klingt blöd. Irgendwann haben wir gesagt, wenn uns die Leute eben so nennen wollen, ist es in Ordnung.
Wie bezeichnen Sie sich?
Winkelmann: Man könnte Seelengemeischaft sagen. Wir haben auch mal über den Begriff „neue Familie“ nachgedacht, aber das hört sich so langweilig an. Ich würde sagen: Kommune 2.0!
Haben Sie ausgelost, wer von Ihnen Herrn Langhans nach Australien begleiten darf?
Winkelmann: Wir haben sehr lange überlegt. Ich fliege sehr, sehr ungern weite Strecken, und dann bereite ich mit meiner Schwester eine neue Ausstellung vor. Brigitte war lange nicht mehr weg, insofern fanden wir das gut, dass sie fährt.
Gab es keine Eifersüchteleien?
Winkelmann: Nein, wir haben über alles geredet. Denn Eifersucht entsteht meist aus Mangel an Kommunikation. Brigitte ist mit unseren besten Wünschen gefahren.
Interview: Eva Hutter