So viel TV schauen die Deutschen pro Tag

Berlin - Traurig, aber wahr. Der deutsche Fernsehzuschauer sitzt am Tag überdurchschnittlich viel vor der Glotze. Bundesländer mit besonders hoher Arbeitslosenquote bilden die Spitze.
Die deutschen Fernsehzuschauer schauen im Schnitt pro Tag 242 Minuten in die Röhre. Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Auswertung der Marktforscher von Media Control für das erste Halbjahr. „Damit bleibt der TV-Konsum auf gleichem Niveau wie im Vorjahreszeitraum“, berichtete ein Sprecher in Baden-Baden. Ausgewertet wurde das Verhalten der Zuschauer ab 14 Jahren.
Am meisten TV gucken die Bürger Sachsen-Anhalts. „Sie steigerten sich um 16 Minuten und führen dank 304 Minuten das Sehdauer-Ranking an.“ Die Baden-Württemberger hatten mit 211 Minuten den geringsten Fernsehkonsum. Schleswig-Holstein legte im Vergleich am meisten zu: „Die Bewohner erhöhten ihre Sehdauer um 19 Minuten, liegen mit aktuell 239 Minuten aber noch unter dem deutschen Durchschnitt.“
Das Medienmagazin "dwdl.de" stellt den Zusammenhang zwischen Sehdauer und Arbeitslosenquote her. Dabei zeigt sich: Je höher die Arbeitslosigkeit in einem Bundesland ist, desto höher ist auch die Fernsehnutzung. Von einzelnen Ausnahmen lässt sich das deutlich erkennen, wenn man beide Daten in einer Tabelle gegenüberstellt. Die drei Bundesländer mit der längsten Sehdauer waren Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin mit weit überdurchschnittlichen Arbeitslosenquoten zwischen 10,8 und 11,6 Prozent im Juni. Dazu bilden die vier Länder mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit auch die Schlusslichter der Sehdauer-Tabelle.
dpa