1. Startseite
  2. Kultur

Kiffen, saufen, alles gut: Komödie „Bürobiester“

Erstellt:

Kommentare

Der Alkohol steht bereit: Assistentin Gigi (Katrin Zierof, links) mit den Bürokollegen Gudrun (Marina Zimmermann) und Gil (Jan Altenbockum).
Der Alkohol steht bereit: Assistentin Gigi (Katrin Zierof, links) mit den Bürokollegen Gudrun (Marina Zimmermann) und Gil (Jan Altenbockum). © Dieter Schachtschneider

„Bürobiester“-Premiere in der Komödie geht steil. Publikum feiert die turbulente Geschichte um eine fast missglückte Geburtstagsparty begeistert mit – Termine bis Mai.

Kassel – Das Spiel „Wahrheit oder Pflicht“ bringt dunkle Wahrheiten ans Licht. So könnte man die Inszenierung auf den Punkt bringen, deren Premiere am Donnerstag in der ausverkauften Komödie gefeiert wurde. Gefeiert wurde bei der Musicalkomödie „Bürobiester“ übrigens gleich in mehrfacher Hinsicht: Inhaltlich geht’s um die Betriebsfeier anlässlich des 40. Geburtstags von Chefin Gloria, welche in einem Desaster zu enden droht. Dann aber kulminiert die Sache in der Firma Wuffins nach dem Durchlaufen mehrerer Eskalationsstufen – völlig unverhofft – in einer ausgelassenen Bühnenparty, die am Ende auch das Publikum aus den Sitzen reißt.

Der Reihe nach: Assistentin Gigi (schrill und überdreht: Katrin Zierof) lädt zu Glorias Ehren 100 Leute ein und erhält 99 Absagen. Dass dies als Indikator ihrer (Un-)Beliebtheit zu lesen ist, erahnt man sogleich, als die Chefin die Bühne betritt (Marie Christine Banga als zickiges Alphabiest). Lediglich der schwule Marketingchef Gil (Jan Altenbockum: sympathischer Homosexueller von nebenan) ist gekommen und rekrutiert zusammen mit Gil noch Gudrun (Marina Zimmermann: schüchterne Graumausfrau) als Pappkameradin für die Feier.

Die Chefin der Wuffins-Firma, die Hundekuchen auch fürs Herrchen produziert, begreift allmählich, dass ihre schroffe Art abstoßend wirkt und ballert sich mit Gigi einen fetten Joint rein. Ergebnis: beide völlig breit. Trinkspiele tun ein Übriges und endlich wird Tacheles geredet. Unausgesprochenes kommt auf den Tisch, wird geklärt. Und Gudrun davon überzeugt, dass sie sich von ihrem toxischen Mann trennen muss. Ein Make-over führt zur wunderbaren Verwandlung des Mauerblümchens in ein „Sexy Thing“ (Hot Chocolate). Der Stoff von Franziska Kuropka und Kathi Damerow wirft zwar ein paar inhaltliche Falten, aber die werden in der Regie von Oliver Geilhardt durch Gassenhauer von Lady Gaga bis Tokio Hotel und beherzten Ensemble-Gesang im Handumdrehn geglättet. Bei der Marianne-Rosenberg-Zugabe gehen dann alle richtig steil. Musicalparty zum Mitsingen und Ovationen.

Termine bis Mai, Karten: 0561-18383, komoedie-kassel.de

Von Matthias Pfannkuche

Auch interessant

Kommentare