Kassel. „All inclusive“ heißt das neue Programm von Kaya Yanar. Und für die ganze Familie, hätte der deutsch-türkische Komiker, der mit der Sat-1-Sendung „Was guckst Du?“ den Durchbruch schaffte, noch anfügen können am Samstag in der Kasseler Stadthalle. Es hätte gepasst. Gerade im Hinblick auf das übliche Vokabular der Comedy-Szene ist das wohltuend.
Szenen wie die, in denen sich der bekennende Tierfreund Kaya Yanar mit Haustieren und deren Besitzern beschäftigte, hätten auch auf einem Kindergeburtstag für Freude gesorgt. Zum Beispiel ließ er in einem Disney-Film Katzen und Hunde sprechen und schraubte die Stimme in Fistelhöhe, wenn die Mieze in Futterfragen so anspruchsvoll wie eine Diva reagierte.
Apropos Kindergeburtstag: Was die biologische Uhr betrifft, ist der vielseitige Spaßmacher davon weit entfernt. Es war eine gelungene Idee, daraus den roten Faden für sein Programm zu knüpfen. So fragte er, wie man als Komiker mal so richtig in fremden Kulturen wildern könne. Nämlich als Brautsucher: „Ich bin jetzt 38 und geh auf die 50 zu. Ich bin auf der Suche nach Frau Yanar.“
Kinder möchte er dann auch haben. „Am besten vier und am besten alle von derselben Frau.“ Und deswegen „guck ich auch mal im Ausland“. Bleibt nur noch ein Problem: „Die Sprache muss mir gefallen.“ Damit beginnt des Komikers gespieltes Leiden und des Besuchers gute Laune.
Ob Schweden, Finnland, Italien oder Indien – die Sprache macht ihm überall einen Strich durch die Rechnung. Man nehme nur Schweden. „Batman heißt dort Lederlappen – das geht ja gar nicht.“ Kroatiens Sprache taugt für ihn zwar hervorragend um einen „Furz“ auch „phonetisch passend zu beschreiben, aber sonst?“
Von Land zu Land springt er, kalauert über die Sprache und Kultur und bringt das Publikum damit in Serie zum Lachen. Und türkische Frauen? „Die kann man nicht probieren, die muss man gleich heiraten.“
Als sich gegen Ende des Abends auch noch seine TV-Figuren wie Hakan hinzu gesellten, war der Spaß für das Publikum perfekt. Lautstarker Applaus.
Von Steve Kuberczyk-Stein