Kennzeichen: Das bedeuten die verschiedenen Nummernschilder in Deutschland
In Deutschland gibt es zahlreiche verschiedene Kennzeichen. Doch welche Bedeutung haben die unterschiedlichen Nummernschilder?
Wer mit einem Auto am Straßenverkehr teilnehmen will, der braucht ein Kennzeichen. Das gilt hierzulande genauso wie in Amerika, Australien oder Russland. Manche Nummernschilder werden dabei sogar für große Summen verkauft. In Deutschland ist das nicht möglich, dafür gibt es jedoch gleich eine Vielzahl unterschiedlicher Kennzeichen. Jedes davon hat seine ganz eigene Bedeutung.
Ein typisches deutsches Nummernschild besteht dabei aus bis zu drei Buchstaben – dem sogenannten Unterscheidungszeichen und der Erkennungsnummer. Diese wiederum besteht aus zwei Buchstaben sowie bis zu vier Zahlen. Bei Behördenkennzeichen sind bis zu sechs Ziffern möglich, dafür fallen die Buchstaben weg.

Kennzeichen: Das bedeuten die Nummernschilder in Deutschland
Ein Kennzeichen, das in den letzten Jahren immer häufiger vergeben wird, ist das E-Kennzeichen. Es unterscheidet sich vom klassischen Nummernschild lediglich durch das E am Ende der Zahlenkombination. Beantragt werden kann es, wenn es sich um Elektrofahrzeuge, Brennstoffzellenfahrzeuge und Hybridfahrzeuge handelt. Letztere bekommen das E-Kennzeichen jedoch nur, wenn sie weniger als 50 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen oder mindestens 40 Kilometer rein elektrisch fahren können. Das E-Kennzeichen ist optional und kann auch mit Saison-, Wechsel- sowie grünen Kennzeichen kombiniert werden.
Das H-Kennzeichen unterscheidet sich ebenfalls kaum vom klassischen Nummernschild. Das H am Ende der Ziffernkombination verweist dabei auf das Alter des Fahrzeuges. Um dieses zu erhalten, muss es sich nämlich um einen Oldtimer handeln, der älter ist als 30 Jahre. Zudem muss das Fahrzeug in einem guten Zustand sein und weitgehend dem Originalzustand entsprechen. Das H-Kennzeichen gibt es auch als Saison-, Wechsel- und rote Kennzeichen (07er).
Wechselkennzeichen kann an mehreren Autos verwendet werden
Wer mit einem Kennzeichen mehrere Autos nutzen möchte, der braucht in Deutschland ein Wechselkennzeichen. Allerdings geht das nur dann, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind – etwa die gleiche Fahrzeugklasse. Das Nummernschild besteht dabei aus zwei Teilen: dem eigentlichen Kennzeichen, das an beiden Autos zum Einsatz kommt, sowie einem Schild, das an den jeweiligen Fahrzeugen fest verbaut wird.
Kennzeichen: Zulassung auf Zeit mit Saison- und Kurzzeitkennzeichen
Das Saisonkennzeichen trägt seinen Zweck bereits im Namen. Es dient lediglich zur saisonalen Nutzung – etwa im Sommer bei Cabrios. Der Zeitraum wird vorher festgelegt und findet sich auch auf dem Nummernschild wieder, und zwar hinter der Erkennungsnummer. Dort befindet sich eine durch einen waagerechten Strich abgetrennte Zahlenkombination. Diese stehen jeweils für die Monate. Steht auf dem Kennzeichen also 04/10 dürfte das Fahrzeug von April bis Oktober fahren. Ein Saisonkennzeichen kann für einen Zeitraum von zwei bis elf Monaten ausgestellt werden.
Ähnliches gilt für das Kurzzeitkennzeichen, dieses kommt bei Probe- oder Überführungsfahrten und nicht zugelassene Fahrzeugen zum Einsatz. Es kann an maximal fünf Tagen und nur einem Fahrzeug eingesetzt werden. Diese Kennzeichen haben eine Erkennungsnummer ohne Buchstaben und beginnen immer mit der Ziffer 03 oder 04. Das Datum, an dem das Kennzeichen seine Gültigkeit verliert, steht in einem gelben Kasten am Ende. Oben steht dabei der Tag, gefolgt vom Monat in der Mitte und dem Jahr ganz unten.
Kennzeichen: Rotes Nummernschild – für Privatpersonen nur für Oldtimer
Das rote Kennzeichen eignet sich ebenfalls für Probe- und Überführungsfahrten sowie für Prüfungsfahrten. Wie der Name sagt, ist die Schrift auf dem Nummernschild rot statt schwarz. Hersteller, Händler und Werkstätten können es für verschiedene Fahrzeuge nutzen, in diesem Fall beginnt die buchstabenlose Erkennungsnummer mit 06. Für Privatpersonen gibt es das rote Nummernschild nur für Oldtimer und beginnt mit einer 07.

Neben dem roten gibt es auch noch ein grünes Nummernschild. Dieses kommt bei steuerbefreiten Fahrzeugen zum Einsatz. Es gleicht vom Aufbau her dem klassischen Kennzeichen, mit dem Unterschied, dass die Schrift grün ist. In der Regel kommt es bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen zum Einsatz.
Kennzeichen: Diplomatenkennzeichen hat Sonderstatus
Soll ein Auto in ein anderes Land überführt werden, muss ein Ausfuhrkennzeichen beantragt werden. Die Erkennungsnummer besteht aus ein bis vier Ziffern und einem Buchstaben am Ende. Am rechten Rand befindet sich ein roter Kasten mit dem Ablaufdatum des Kennzeichens. Es ist maximal ein Jahr gültig.

Einen besonderen Status genießt das Diplomatenkennzeichen. Es gewährt den Fahrern einen Sonderstatus im Straßenverkehr. So können etwa Ordnungswidrigkeiten nicht geahndet werden. Das Nummernschild beginnt stets mit einer 0, gefolgt von einer Zahl zwischen 0 und 205. Diese stehen für das Herkunftsland des Diplomaten. Für die deutsche Regierung sind die Zahlen 0 bis 10 vorbehalten. Die Vergabe der letzten Ziffer erfolgt der Reihe nach.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Kennzeichen, beispielsweise für Krafträder. Je nach Fahrzeug können diese sowohl in Form als auch im Aufbau vom klassischen Nummernschild abweichen. Der auffälligste Unterschied ist, dass diese zweizeilig sind und nur maximal sieben Zeichen zulässig sind. Zudem gibt es noch spezielle Nummernschilder für Bundespolizei und Bundeswehr. Letztere beginnen mit den Buchstaben X und Y.