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Reifen mit geringem Profil: Test zeigt, wie sehr sich die Fahreigenschaften verschlechtern

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Von: Sebastian Oppenheimer

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Dass wenig Profil auf Reifen nicht unbedingt der Sicherheit dient, dürfte den meisten Autofahrern klar sein. Wie gefährlich es ist, hat der ADAC nun getestet.

In den zurückliegenden Jahrzehnten sind Autos wesentlich sicherer geworden: Sicherheitsgurte, Airbags und elektronische Stabilitätskontrollen sind heutzutage eine Selbstverständlichkeit. Doch es gibt auch noch andere elementare Faktoren für die Sicherheit – einen extrem wichtigen Beitrag leisten die Reifen. Die sicherste Variante ist in aller Regel der saisonale Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen – Ganzjahresreifen sind nicht für jeden eine Option. Den Reifenwechsel kann man selbst erledigen, wobei man dabei einige Dinge beachten sollte. Wichtig ist beispielsweise vor der Montage den Pneu auf Schäden zu überprüfen. Und auch die Profiltiefe sollte unbedingt kontrolliert werden – welche Folgen abgefahrene Reifen haben können, zeigt nun ein ADAC-Test.

Reifen mit wenig Profil: Speziell bei Aquaplaning wird es kritisch

Der Automobilklub nahm sechs Reifen, die er bereits im Neuzustand getestet hatte, erneut unter die Lupe – und zwar im abgefahrenen Zustand. Das Ergebnis ist eindeutig: Zwar wirkt sich das geringe Profil bei Kräften in Längs- bzw. Fahrtrichtung noch nicht unbedingt dramatisch aus – bei der Übertragung von Querkräften sieht es jedoch anders aus. Bei Aquaplaning in Kurven oder im Nasshandling bieten die Reifen nur noch einen Bruchteil ihrer Leistung. Das Problem: Im Alltag vermittelten die Fahrzeuge mit den abgefahrenen Reifen noch ein „grundsätzlich sicheres Gefühl“. Das sei jedoch trügerisch, weil man bei Kurvenfahrten deutlich früher die Kontrolle verliere – speziell bei plötzlichem Aquaplaning.

Ein gebrauchter Reifen
Der ADAC hat die Leistung von Neureifen mit Reifen mit abgefahrenem Profil verglichen. (Symbolbild) © YAY Images/Imago

Bremsen auf Schnee: Abgefahrene Reifen mit längerem Bremsweg

Auch bei der Traktion auf Schnee büßten die abgefahrenen Reifen im Vergleich zum Neuzustand ein: Je nach Hersteller gingen im Schnitt 15 bis 35 Prozent verloren. Ein ähnliches Ergebnis zeigte sich beim Bremsen auf Schnee: zwischen 14 und 32 Prozent schnitten die Reifen hier schlechter ab. Im Falle einer Notbremsung aus 30 km/h entspräche dies einer Verlängerung des Bremswegs von bis zu 3,5 Metern beziehungsweise einer Restgeschwindigkeit von rund 15 km/h an der Stelle, der der gleiche Reifen mit kompletter Profiltiefe bereits stünde.

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In der Wertung des ADAC fiel die Leistung im Vergleich zu Neureifen rund zwei bis drei Noten schlechter aus – weswegen sie theoretisch Noten zwischen „ausreichend“ und „mangelhaft“ bekommen würden. Nur in einem einzigen Punkt hatten die abgefahrenen Reifen einen Vorteil: Das Fahrzeug verbrauchte weniger Sprit. Für Autofahrer sollte aber der Sicherheitsaspekt auf jeden Fall im Vordergrund stehen.

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