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Bewerbung 2021: Zwei beliebte Dokumente brauchen Sie bei Jobsuche bald nicht mehr vorlegen

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Von: Andrea Stettner

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Eine Frau liest Bewerbungsunterlagen.
Firmen fordern immer seltener Anschreiben und Zeugnisse von ihren Bewerbern. Der Lebenslauf nimmt bei der Jobsuche inzwischen den größten Stellenwert ein. © imago images / wolterfoto

Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse – diese Bewerbungsunterlagen forderten deutsche Unternehmen seit Jahrzehnten. Doch im Jahr 2021 scheint sich ein Trend endgültig durchgesetzt zu haben.

Neuer Job, neues Glück: Die Jobsuche könnte so schön sein, wenn da nicht der nervige Bewerbungsprozess wäre. Der ist unter Jobsuchenden etwa genauso beliebt wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt. Schon die üblichen Bewerbungsunterlagen zu aktualisieren und zusammenstellen* strapaziert die Nerven gehörig: Was muss in den Lebenslauf? Welche Zeugnisse gehören in die Bewerbungsmappe? Und was schreibe ich bloß im Anschreiben?

Trendwende bei Bewerbungsunterlagen

Zumindest über Anschreiben und Zeugnisse brauchen sich Arbeitnehmer in Deutschland bald wohl nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Denn die bislang als obligatorisch geltenden Dokumente werden von immer weniger Unternehmen in Deutschland gefordert. Das ergab eine Untersuchung der Recruitment-Plattform Taledo. Diese Trendwende scheint sich damit im Jahr 2021 weiter fortzusetzen.

Für ihre Studie untersuchten die Jobexperten von Taledo die Online-Bewerbungsverfahren der 50 finanzstärksten Start-ups sowie der 50 umsatzstärksten Großkonzerne für IT-Positionen. Die Frage: Welche Bewerbungsunterlagen werden wirklich verlangt? Das Ergebnis dürfte viele überraschen.

Anschreiben in der Bewerbung verliert weiter an Bedeutung

Wie sich in den letzten Jahren angedeutet hat, ist das Anschreiben weiterhin auf dem absteigenden Ast: Nur 20 % der untersuchten Start-ups fordern bei der Online-Bewerbung für IT-Jobs explizit ein Motivationsschreiben von den Bewerbern. Noch besser sieht es laut der Taledo-Untersuchung bei Großkonzernen aus: Nur noch 18 Prozent der 50 umsatzstärksten Unternehmen forderten ein Anschreiben, im Januar 2020 waren es noch rund ein Drittel gewesen.

Der Traumjob verlangt dennoch ein Motivationsschreiben? So begeistern Sie mit dem ersten Satz in Ihrem Anschreiben.

Zeugnisse bei Startups kaum gefragt

Zeugnisse spielen bei Startups tatsächlich kaum noch eine Rolle: Lediglich vier Prozent der untersuchten Start-ups bestanden darauf, die Zeugnisse ihrer Bewerber einzusehen, ergab die Untersuchung weiter. Mehr als zwei Drittel boten nicht einmal die Möglichkeit an, das Zeugnis hochzuladen. Bei den Großkonzernen bietet sich jedoch noch ein anderes Bild: Bei jedem Zehnten der 50 untersuchten Unternehmen kann die Bewerbung ohne das Hochladen der Zeugnisse gar nicht erst abgeschickt werden. Bei 86 Prozent sind Zeugnisse für die Bewerbung immerhin nur optional.

Lesen Sie auch: Geheimcodes im Arbeitszeugnis: Diese Noten stecken wirklich hinter den Formulierungen.

Großkonzern oder Start-up? Das sind die Unterschiede im Bewerbungsprozess

“Deutsche Konzerne erkennen nach und nach, dass traditionelle Bewerbungsverfahren hoffnungslos veraltet sind. Bewerber und Personalabteilung ziehen schlanke und vor allem effiziente Bewerbungsprozesse vor“, weiß Marcel Poelker, Gründer und CTO von Taledo. Dabei legen Großunternehmen und Startups auf unterschiedliche Faktoren wert. Die Unterschiede erklärt Poelker so: „Großkonzerne arbeiten im Bewerbungsprozess oft datengetrieben - gerade im IT-Sektor. Für Start-ups sind gute Noten und Abschlüsse zwar auch relevant, allerdings sollten Bewerber eine gewisse Mentalität und Motivation mitbringen”, erklärt der Experte.

Lebenslauf bleibt das wichtigstes Dokument bei der Bewerbung

Das wichtigste Dokument für die Bewerbung, so zeigt die Untersuchung deutlich, ist nach wie vor der Lebenslauf. Was in einen perfekten Lebenslauf gehört und worauf Sie unbedingt achten sollten, erfahren Sie hier. (as) *Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Zentral-Redaktionsnetzwerks.

Mehr zum Thema: „Spacko-Verein“: Abgelehnter Bewerber schreibt saftige E-Mail an Personaler – Netz reagiert gespalten

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