Das Ende der Hauptschule?

Obgleich das dreigliedrige Schulsystem mit der eigenständigen Hauptschule aufgrund sinkender Schülerzahlen und mangelnder gesellschaftlicher Akzeptanz in naher Zukunft seine Existenzgrundlage zu verlieren droht...
... ist Diplom Pädagoge Ulrich Blauschek, Gründungsvater der privaten Hauptschule Schloss Varenholz, vom Erfolg seiner Schule überzeugt: „Nein, die Schule des breiten Volkes, also die Hauptschule mit ihrer spezifischen Methodik, Didaktik und Fächerauswahl, ist allemal besser als eine höhere Schulform, an der die Schüler am Ende der Notenskala und des Prestiges herumdümpeln. Wir wollen beweisen, dass eine Hauptschulempfehlung nach der Grundschule bei entsprechender individueller Förderung weder das Ende einer akademischen Karriere noch das Ende eines erfolgreichen Starts in einen anerkannten Ausbildungsberuf bedeuten.“
Schulbetrieb ab September
Träger der privaten Hauptschule ist die OWL Gemeinnützige Privatschulgesellschaft mbH, die neben der privaten Realschule Schloss Varenholz auch die private Wohngrundschule Gut Böddeken in Büren-Wewelsburg betreibt. Die private Hauptschule, eine staatlich genehmigte Ersatzschule in Ganztagsform, wird ab September den Schulbetrieb in der Klasse 5 aufnehmen und zusammen mit der bereits am Standort Kalletal bestehenden privaten Realschule des Privatschulinternates Schloss Varenholz den Bereich der Sekundarstufe I komplettieren.
Bei beiden Schulen handelt es sich in erster Linie um Internatsschulen, die jedoch auch von Tagesschülern besucht werden können. Getragen von einer hohen Durchlässigkeit zwischen Real- und Hauptschule richtet sich das Angebot der Hauptschule Schloss Varenholz an Eltern, die die Abwärtsspirale in der schulischen Entwicklung ihres Kindes durchbrechen und die Stärken besser gefördert sehen möchten.
Deshalb haben sich die Varenholzer Pädagogen als Ziel gesetzt, an ihrer Schule Qualitätsstandards zu schaffen, die weit über die Mindeststandards an öffentlichen Schulen hinausgehen. „Stimmt die Qualität von Schule und Schulausbildung steigt auch die Bedeutung und das Renommee eines Hauptschulabschlusses“, ist Rektor Michel Meisel überzeugt.
Berufsvorbereitung und individuelle Förderung
Oberste Priorität an der Varenholzer Hauptschule genießt die Ausbildungsfähigkeit eines jeden Schülers nach Beendigung der Schule. Aus diesem Grund qualifiziert die Schule auf Anforderungsprofile der Wirtschaft, das heißt sie investiert überproportional in berufsvorbereitende Maßnahmen und die Entwicklung von Sekundärtugenden, ohne die schulfachliche Qualität der Schulausbildung zu vernachlässigen. Einen weiteren elementaren Bestandteil des Schulprofils bildet die individuelle Förderung eines jeden Schülers.
„Wir wollen eine Hauptschule sein, die Wege ebnet, Perspektiven aufzeigt und berufliche Karrieren möglich macht“, fasst Ulrich Blauschek, Geschäftsführer der Trägergesellschaft, die Ziele seiner Schule abschließend zusammen. (nh)