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Wie viel Geld braucht ein Mensch zum Leben: Fallen Sie unter das Existenzminimum?

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Von: Anna Heyers

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Das Dach über dem Kopf, Kleidung, Verpflegung und die medizinische Versorgung – all das gehört zum Existenzminimum. Doch was bedeutet das in Zahlen und kann man wirklich davon leben?

Die letzten Jahre waren schwierig. Erst die Corona-Pandemie, dann Ukraine-Krieg und Energiekrise. Die Konsequenzen spürte letztlich jeder von uns beim Einkauf oder dem Bezahlen von Rechnungen. Einige Menschen spürten – und spüren noch immer – die Preisanstiege aber besonders heftig, darunter auch Empfänger von Grundsicherung und Hartz IV (jetzt Bürgergeld). Sie sind teilweise in ihrer Kaufkraft unter das Existenzminimum gerutscht, wie eine Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zeigt. Aber was ist das eigentlich?

Mutter fuellt Spaghetti auf Teller
Gerade Alleinerziehende leben häufig an der Grenze zum Existenzminimum. (Symbolbild) © Ute Grabowsky/photothek.de/Imago

Definition: Was ist das Existenzminimum?

Das Existenzminimum, auch Notbedarf genannt, ist der festgesetzter Geldbetrag, den ein Mensch benötigt, um seinen grundlegendsten Lebensunterhalt zu bestreiten. Von der Bundesregierung wird alle zwei Jahre ein aktueller Existenzminimum-Bericht bereitgestellt. So sollen auch die aktuellen Preisentwicklungen in die Berechnungen mit einfließen können. Der aktuelle Bericht ist für die Jahre 2023 und 2024.

Um es zu berechnen, bedient man sich den sozialhilferechtlichen Regelsätzen. Diese setzen sich zusammen aus:

Nicht in die Berechnung fließen Dinge wie beispielsweise Zigaretten und Alkohol, Kraftstoffe oder Kosten für Glücksspiel.

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Existenzminimum – was bedeutet das in Zahlen?

Laut Bundesfinanzministerium basieren die sozialhilferechtlichen Regelsätze auf bundesdurchschnittlichen Regelbedarfsstufen, die sich aus der bundesweiten Auswertung der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) ergeben. Dabei gilt die Bedarfsstufe 1 für Alleinstehende und Stufe 2 für je einen Erwachsenen innerhalb eines Paares. Für Kinder gelten ähnliche Grundsätze wie bei den Erwachsenen. In Zahlen sieht das Existenzminimum wie folgt aus (Beträge auf ein Jahr gerechnet):

AlleinstehendeEhepaareKinder
Jahr2023/202420242023/2024
Regelsatz6.024/6.444 Euro11.592 Euro4.248/4.548 Euro
Bildung und Teilhabe-/--336/336 Euro
Kosten der Unterkunft3.828/3.924 Euro5.892 Euro1.152/1.188 Euro
Heizkosten1.056/1.104 Euro1.500 Euro288/312 Euro
Existenzminimum10.908/11.472 Euro18.984 Euro6.024/6.384 Euro
steuerlicher Freibetrag10.347/10.347 Euro20.347 Euro5.460/5.460 Euro

Quelle: Bundesfinanzministerium, Existenzminimum-Bericht 2023/24

Basis für die Berechnung des Existenzminimums ist das Bürgergeld (ehemals Hartz IV/Arbeitslosengeld II). Ein Rechner zeigt hier den individuellen Anspruch auf diese Leistung.

Rentner: Was bedeutet das Existenzminimum für Ruheständler?

Im Jahr 2023 liegt der Minimalbetrag an nötiger Rente bei 446 Euro zuzüglich Kosten für die Unterkunft. Wer im Ruhestand weniger Einkünfte bezieht, ist für die Grundsicherung berechtigt. Dabei werden zum Beispiel hinzuverdientes Einkommen oder Vermögen angerechnet. Wessen Monatseinkommen unter 924 Euro liegt, sollte laut der Deutschen Rentenversicherung prüfen, ob ein Anspruch auf Grundsicherung oder andere Zuschüsse besteht.

Anhand des eigenen Vermögens lässt sich übrigens auch herausfinden, ob man arm oder reich ist oder doch zur Mitte gehört.

Zuschüsse sind möglich – ein Beispiel für Alleinerziehende

Besonders häufig am Existenzminimum leben Alleinerziehende. Für sie gibt es aber einige finanzielle Leistungen, die diesen Punkt beheben sollen. Wer sich in so einer Situation befindet, sollte prüfen, ob ein Anrecht auf folgende Dinge besteht:

Dazu kommen in vielen Fällen auch noch der Unterhalt vom anderen Elternteil für das gemeinsame Kind oder der Geschiedenen-Unterhalt. Hier gilt es, sich immer gründlich über die Möglichkeiten zu informieren und beraten zu lassen.

Für das Jahr 2023 gibt es laut Experten insgesamt einige Möglichkeiten, wie man finanziell entlastet werden kann.

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