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Mehr Netto auf dem Gehaltszettel 2022: Darum erhalten jetzt viele Arbeitnehmer mehr Geld

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Von: Andrea Stettner

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Im neuen Jahr erhalten viele Beschäftigte ein höheres Netto-Gehalt. Der Grund sind gesetzliche Änderungen bei der Steuer. Wir zeigen, wie viel Geld Sie erwartet.

Update vom 27.07.2022
In der Regel treten alle gesetzlichen Änderungen, die das Gehalt betreffen, zum Jahreswechsel in Kraft. So ist es auch in diesem Fall: Aufgrund der gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten hat der Gesetzgeber im Mai allerdings ein weiteres Steuerentlastungsgesetz beschlossen. In diesem Rahmen wurde unter anderem der Grundfreibetrag angehoben, die Entlastung kam im Juni rückwirkend zum 01. Januar in Wirkung. Der Abrechnungsspezialist DATEV hat ermittelt, wie sich die Änderungen beim Netto-Gehalt für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bemerkbar machen.

Deutlich wird, dass die mittleren und höheren Gehaltsklassen über alle Steuerklassen hinweg am meisten von den Änderungen profitieren. Singles mit einem monatlichen Einkommen von 6.500 Euro oder mehr profitieren am meisten. Ihnen bleibt über das Jahr gesehen rund 171 Euro mehr vom Bruttogehalt übrig. Alleinerziehende, die über ein Gehalt von 7.500 Euro verfügen, profitieren in einer ähnlichen Höhe, sie haben 170 Euro mehr auf dem Konto.

Alle verheirateten Paare profitieren am meisten – hier wird der Grundfreibetrag verdoppelt. Kinderlose haben, wenn sie hauptverdienender Ehepartner sind und über ein Einkommen von 9.000 Euro liegen, rund 215 Euro im Jahr mehr, wie DATEV berichtet.

Keine Auswirkungen haben die Änderungen für alle die, deren Einkommen bereits vorher unter der Freibetragsgrenze lag. Das ist bei Ehepaaren bei dem Hauptverdiener so, deren Brutto-Gehalt unter 2.500 Euro im Monat lieg. Bei Alleinerziehenden liegt diese Grenze bei 2.000 Euro.

Ursprungstext: Januar 2022
Ein Blick auf die Gehaltsabrechnung kann sich derzeit durchaus lohnen: Änderungen bei der Steuer spült Millionen Arbeitnehmern ein kleines Lohnplus ins Portemonnaie. Mehr Gehalt*, ganz ohne Gehaltsverhandlung* – das dürfte viele freuen.

Gesetzliche Änderungen bringen mehr Netto

Vor allem die Anhebung des steuerlichen Grundfreibetrags bringt vielen Arbeitnehmern mehr Netto. Ebenso wirken sich Anpassungen bei der Beitragsbemessungsgrenze für die Renten- und Arbeitslosenversicherung positiv auf die Netto-Gehälter 2022 aus.

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Gehaltsabrechnung: 2022 winkt vielen Arbeitnehmern mehr Netto vom Brutto.
Ein Blick auf die Gehaltsabrechnung kann sich lohnen: 2022 winkt vielen Arbeitnehmern mehr Netto vom Brutto. © Arno Burgi/dpa

Vor allem Alleinerziehende profitieren von Steuererleichterung

Der Abrechnungsspezialist DATEV hat ermittelt, auf welche Arbeitnehmer sich die Steueränderungen am meisten auswirken. Unabhängig von der Steuerklasse profitieren demnach vor allem Beschäftigte in mittleren und höheren Gehaltklassen. „Bei ihnen macht sich die Anhebung des Grundfreibetrags am stärksten bemerkbar. In der Gruppe der Singles sind beispielsweise die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit einem Einkommen von 7.500 Euro oder darüber die größten Gewinner. Sie haben über das Jahr 304 Euro mehr zur Verfügung“, teilt DATEV mit. In der mittleren Gehaltsstufe fällt das Plus schon deutlich weniger aus: Ein Single mit einem Durchschnittsverdienst von 3.500 Euro brutto im Monat bringen die Änderungen nur 97 Euro netto im Jahr.

Über alle Steuerklassen und Gehaltsstufen hinweg profitiert vor allem die Gruppe der Alleinerziehenden von den Steuererleichterungen. Bei Ihnen wird der erhöhte Freibetrag von 4.008 Euro von 2022 an automatisch in der Lohn- und Gehaltsabrechnung berücksichtigt. Vor allem gutverdienende Alleinerziehende mit einem monatlichen Brutto-Einkommen ab 7.500 Euro können sich freuen: Ihnen winkt ein Plus von 1.323 Euro netto im Jahr.

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Kinderlose Verheiratete müssen mit mehr Abzügen rechnen

Allgemein fällt die Steuerentlastung 2022 laut DATEV deutlich geringer aus als in den Vorjahren, da die Krankenkassen- und Kinderfreibeträge stabil geblieben sind. Viele kinderlose Verheiratete müssen 2022 sogar mit leichten Abzügen von 18 bis 24 Euro im Jahr auf dem Gehaltszettel rechnen. Grund dafür ist die Anhebung des Kinderlosenzuschlags zur Pflegeversicherung, der in den unteren Einkommensklassen bis zu einem Monatsgehalt von 2.000 Euro das Netto leicht schrumpfen lässt. Übrigens, das sind derzeit die bestbezahlten Berufe in Deutschland. Ein neuer Gehaltsreport für 2022 offenbart außerdem, wie viel die Deutschen tatsächlich verdienen. (as) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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