Geldanlage für Kids: So sparen Sie für den Nachwuchs richtig und effektiv
Eltern oder Großeltern möchten Geld gewinnbringend anlegen, damit der Nachwuchs später eine finanzielle Startrampe hat: Gar nicht so einfach. Das raten die deutschen Verbraucherzentralen.
Schon Kinder verdienen und bekommen Geld – und das manchmal nicht wenig. Vom Taschengeld über Bares zum Geburtstag bis hin zum „Gehalt“ für das Gassigehen mit dem Nachbarshund klingelt die Kids-Kasse. Für den lehrreichen Umgang mit diesen Beträgen im Alltag empfehlen sich spezielle Konten inklusive Debit-Karte, wie sie etwa die Online-Bank Revolut als Ergänzung des Erwachsenen-Kontos anbietet.
Doch wie steht es um die größere finanzielle Planung: wenn Eltern oder Großeltern einmalig oder regelmäßig einen Betrag zurücklegen möchten, der dem Nachwuchs irgendwann – etwa zum 18. Geburtstag oder zum Beginn eines Studiums – überlassen möchten?
Geldanlage für Kinder: So sparen Sie für den Nachwuchs richtig und effektiv

Für diesen Zweck bieten Banken und andere Finanz-Dienstleister eine Reihe von Sparplänen und Produkten an, die den eingezahlten Betrag mit mehr oder wenige Rendite anlegen. Doch nicht alle dienen dem Zweck der risikoarmen Geldvermehrung gleich gut – und manche sogar eher dem Geldinstitut als dem Sparer, wie verbraucherzentrale.de festgestellt hat. Die Finanz-Experten der deutschen Verbraucherzentralen verraten dort in einem Überblick, was sich für die Geld-Anlage in jungen Jahren lohnt, und was eher nicht. Entscheidend für die Wahl sind dabei Anlagedauer, gewünschte Flexibilität und auch Risikobereitschaft.
Diese Anlageformen sind empfehlenswert (Quelle: verbraucherzentrale.de)
- Sparbücher, Tagesgeld und Festgeldkonten: Hier liegt das Geld nahezu sicher, wirft aber auch nur geringe Zinsen ab. Direkt- und Internetbanken bieten oftmals einen etwas höheren Betrag als Institute vor Ort – deren Filialen und Beschäftige dafür das Sparen für Kinder anschaulicher machen und versüßen, etwa mit kleinen Geschenken zum Weltspartag. Auf Sparbüchern oder Tagesgeld-Konten ist das Geld jederzeit verfügbar, doch dem lehrreichen Sinn des Ansparens und Verzinsens bis zum „großen Tag“ entspricht ein Festgeldkonto mit mehrjähriger Laufzeit eher.
- Banksparpläne: Solche Sparkonten mit regelmäßiger Einzahlung werfen in Zeiten (noch) niedriger Zinsen ebenfalls nicht viel Rendite ab, am Ende der Laufzeit wird also kaum mehr ausbezahlt als die Summe der Einzahlungen. Für Minderjährige gibt es aber manchmal spezielle Angebote, die Namen wie „Bildungssparen“ tragen, und möglicherweise etwas höhere Zinsen bieten. Eltern sollten auf Vertragsdetails wie Laufzeit oder Zins-Abzug bei vorzeitiger Kündigung achten.
- Aktien und ETF: Auf dem Aktienmarkt sind die Renditechancen deutlich höher als bei klassischen Geldanlagen, aber auch das Risiko von Verlusten steigt. Wer breit und langfristig investiert, stand in den vergangenen Jahren aber zuverlässig auf der Gewinnerseite: „Auf lange Sicht sind Aktien die ertragsstärkste Anlageform, für Anleger:innen sind sie aber auch mit hohen Wertschwankungen verbunden“, erklärt verbraucherzentrale.de. Ein Aktienfondssparplan für regelmäßige Einzahlungen, eventuell in Kombination mit einem Banksparplan, sollte flexible Raten bieten sowie die Möglichkeit, ihn auch mal auszusetzen. Als erste Wahl empfehlen die Finanzexperten der deutschen Verbraucherzentzralen Indexfondssparpläne oder ETF-Sparpläne: Sie bilden einen bestimmten Aktienindex, etwa den DAX, genau ab, und verursachen nur geringe Verwaltungsgebühren.
Geldanlage für Kids: Vorsicht vor „Versicherungen“
Leider verkaufen viele Finanzberater, die Kinder als gewinnbringende Zielgruppe ausgemacht haben, auch eher zweifelhafte Produkte – die vor allem die eigenen Provisionszahlungen aufpäppeln. Die Verbraucherzentralen nennen hier Angebote mit wohlklingenden Namen, die für den Nachwuchs maßgeschneidert scheinen, diesem tatsächlich aber eher wenig nutzen, etwa: Ausbildungsversicherung, Kinderpolice oder Kindervorsorge.
Anders als die Namen suggerieren, würden aber Ausbildung oder Studium nicht umfassend gegen Risiken, etwa Verdienstausfall der Eltern, abgesichert. Im Grunde handele es sich um Kapital-Lebensversicherungen, die man aber besser und günstiger als eigenständigen Vertrag abschließt.