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Die Grundsteuererklärung müssen Sie bis Ende Oktober abgeben – wenn Sie das nicht machen, droht Ärger

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Von: Carina Blumenroth

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Die Grundsteuererklärung steht an – bis Ende Oktober müssen Eigentümerinnen und Eigentümer eine Erklärung zu Ihrem Besitz abgeben. 2025 wird dann die neue Grundsteuer kommen.

Haben Sie ein Haus, eine Eigentumswohnung, einen Garten oder ein anderes Grundstück? Dann sind Sie sicherlich bereits dabei, alle Unterlagen zusammenzusuchen, die Sie für die Grundsteuererklärung benötigen. Bis Ende Oktober haben Sie Zeit, Ihrem zuständigen Finanzamt Ihre Daten zu übermitteln, anhand derer wird dann errechnet, wie hoch Ihre Grundsteuer ab 2025 sein wird. Wenn Sie Ihre Daten nicht einreichen, kann Ärger mit dem Finanzamt drohen.

Grundsteuer: Das müssen Sie tun

Bis zum 31. Oktober müssen Eigentümerinnen und Eigentümer die Eckdaten zu Ihrem Besitz zusammentragen und die Daten an das Finanzamt übermitteln. Das geht beispielsweise über das Online-Portal ELSTER – allerdings gibt es auch eine andere Option, wie Sie das Online-Tool umgehen können. Angeben müssen Sie unter anderem, wann Ihr Haus gebaut wurde und wie groß das dazugehörige Grundstück ist. Übrigens: Auch, wenn Sie nur Mieterin oder Mieter sind, müssen Sie etwas tun und dem Vermieter bzw. dem Eigentümer oder der Eigentümerin zuarbeiten.

Verzweifelter Mann muss Grundsteuer abgeben.
Die Grundsteuererklärung wird zum 31.10.2022 fällig – viele Eigentümerinnen und Eigentümer müssen die noch abgeben. (Symbolbild) © Elnur/Imago

Rund 36 Millionen Grundstücke müssen für die Grundsteuer neu bewertet werden

Nach Informationen des Portals Capital wurden bundesweit erst 18 Prozent der rund 36 Millionen Erklärungen abgegeben, die meisten davon wurden über das Portal ELSTER eingereicht, nur rund eine halbe Million sind auf Papier in die Finanzämter gelangt. Wer die Grundsteuererklärung bereits abgegeben hat, kann also dementsprechend mit einer relativ raschen Bearbeitung rechnen. Kritikerinnen und Kritiker der Grundsteuerreform bezweifeln, dass alle Grundsteuerpflichtigen bis zum Ende der Frist die Daten abgegeben haben werden. Es wird eine Fristverlängerung gefordert. Auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) habe vergangenen Monat angedeutet, dass man gegenenfalls noch etwas an der Frist machen müsse.

Einige Bundesländer sind skeptisch, ob die Frist eingehalten werden kann

Mehrere Medien berichten übereinstimmend, dass es in Baden-Württemberg zu einer Fristverlängerung für die Einreichung der Grundsteuererklärung kommen kann. So sei ein Aufschub denkbar, vermutlich solle es zum Jahresbeginn Erinnerungsschreiben für Eigentümerinnen und Eigentümer geben. Es sei möglich, dass noch andere Bundesländer mitziehen werden.

Was droht bei nicht Beachtung der Grundsteuererklärung?

Wenn Sie als Eigentümerin oder Eigentümer die Grundsteuererklärung nicht fristgerecht abgeben können, dann müssen Sie bei dem zuständigen Finanzamt um Aufschub bitten. Diesen kann Ihnen der zuständige Finanzmitarbeiter gewähren, Voraussetzung seien dafür „begründete Fälle“. Grundsätzlich haben Finanzbehörden die Möglichkeit, fehlende oder fehlerhafte Erklärungen zu sanktionieren. Denkbar ist in diesen Fällen beispielsweise ein Verspätungszuschlag, dieser umfasst meist mehrere Hundert Euro. Sollte danach keine Reaktion erfolgen, kann ein Bußgeld auferlegt werden. Wer sich kategorisch weigert oder wissentlich weiterhin fehlerhafte Angaben macht, der muss damit rechnen, dass das Finanzamt Schätzungen für die Grundsteuer durchführt. Die gehen im Regelfall zuungunsten der Eigentümerinnen und Eigentümer aus.

Netzreaktionen auf die Grundsteuererklärung

Im Kurznachrichtendienst Twitter wird die Grundsteuer auch diskutiert, dort sind auch Eigentümer und Eigentümerinnen zu finden, die die Erklärung noch abgeben müssen. User DOCEMEDason kritisiert beispielsweise die Behördensprache: „Ich bin daran gescheitert, die Grundsteuer-Daten zu übermitteln. ‚Steuerbehördisch‘ sieht aus wie Deutsch, aber es ist eine fremde Sprache. Wie sollen normale Menschen das ohne Steuerberater*in bewältigen?“ Unter dem Tweet kommt Zuspruch an, einige Userinnen und User senden auch Webseiten, die bei der Erstellung helfen sollen. Dabei kommt es allerdings darauf an, in welchem Bundesland man lebt.

User Der Nerd gegen Stephan kritisiert eher, dass die Umsetzung nicht für alle Eigentümerinnen und Eigentümer einfach zugänglich gemacht wird: „Eine Reform der Grundsteuer ist sicherlich richtig und wichtig. Aber, dass damit die Leute alleingelassen werden, ist schon verwerflich. Heute einen halben Tag gebraucht, um den Kram für meine 80-jährige Tante zu erledigen, die völlig verzweifelt war ohne Computer(kenntnisse).“

„Mit der Grundsteuer habe ich schon 3x angefangen und 3x wieder aufgegeben. Mich macht das AGGRESSIV!“, twittert User Zwiebelfisch und liefert damit vermutlich eine Erklärung, warum die Finanzbehörden noch auf so viele Grundsteuererklärungen warten.

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