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Klarna und Paypal als Schuldenfalle? „Später-Zahlen“-Möglichkeit kann zum Problem werden

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Von: Anna Heyers

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Ratenzahlungen sind bequem und einfach – ganz besonders, seit es sie auch bei Online-Anbietern wie Klarna oder Paypal gibt. Doch: Hier lauert eine große Schuldengefahr.

Kaufen Sie jetzt und zahlen Sie einfach später – das klingt verlockend und schön einfach. So verlockend, dass zahlreiche Online-Käufer dieses Ratenprinzip nur allzu gerne in Anspruch nehmen. „Buy now, pay later“ (BNPL, dt.: jetzt kaufen, später zahlen) wird von Zahlungsdienstleistern wie etwa Paypal, Klarna oder Afterpay angeboten. Ein Prinzip, das nicht nur zu Einkäufen über dem eigenen Budget verführt, sondern auch zu Negativ-Einträgen bei der Schufa führen kann.

Schuldenfalle? „Später-Zahlen“-Option von Klarna, Paypal & Co.

Beim BNPL wird im Grunde der Rechnungsbetrag von den Anbietern, zum Beispiel Klarna, Paypal, Affirm oder Afterpay, virtuell beglichen. Die Nutzer selbst zahlen die so vorgestreckte Summe in Raten ab, teilweise plus Gebühren. Diese moderne Form der Ratenzahlung ist oft nur einen oder zwei Klicks entfernt. Und genau das führt dazu, dass diese Option schnell und gerne gewählt wird, besonders von jungen Kunden. Die Gefahr: Der Verlust des Überblicks über die eigenen Finanzen. Genau aus dem Grund warnt die Bundesanstalt für Finanzaufsicht (Bafin) vor der Methode des Buy now, pay later – hier droht die Schuldenfalle.

Klarna App mit Geldscheinen
Mit der „Buy now, pay later“-Option, die u.a. Klarna anbietet, steigt für viele junge Menschen die Gefahr, den Überblick über die eigenen Finanzen zu verlieren. Und damit droht auch die Schuldenfalle. (Symbolbild) © Lobeca/Imago

Laut einem Sprecher von Klarna haben im Jahr 2022 ganze 99 Prozent der Kunden ihre Schulden zurückgezahlt. Wer also weiß, was er kauft und einen Blick auf die eigenen Finanzen hat, landet nicht zwangsläufig in der Schuldenfalle.

Später bezahlen – gerade jüngere Kunden gefährdet

Laut der Zeit sagt Birgit Vorberg von der Verbraucherzentrale NRW: „Die Anbieter werben gezielt um junge Menschen, nach dem Motto: Kauf alles, was du möchtest! Zahlen musst du ja erst später.“ Dass die Werbung funktioniert, zeigt eine Untersuchung des Marktforschungsinstituts Savanta. Von den befragten 18- bis 34-Jährigen gaben mehr als die Hälfte an, die BNPL-Option zu nutzen. Bei der Altersgruppe 65+ waren es nur 17 Prozent. Auffällig sind auch die Gründe, die bei der Umfrage für die Verschuldung genannt wurden. Laut Zeit waren das die gestiegenen Preise allgemein (Platz drei), fehlendes Geld für einen Kauf (Platz zwei) und das Aufteilen hoher Rechnungsbeträge in kleinere Happen (Hauptgrund).

Mini-Kreditvertrag beeinflusst Schufa

Was vielen Kunden hier nicht bewusst ist: Sie stimmen bei der Ratenzahl-Option im Grunde einem Kreditvertrag zu. Und das bedeutet auch, dass der unter gewissen Bedingungen den eigenen Schufa-Score beeinflussen kann. Das passiert zum Beispiel bei: …

Ein Sprecher von Klarna sagt: „99 Prozent unserer Transaktionen in Deutschland werden mit der Sofortüberweisung und dem Rechnungskauf abgewickelt. Und diese Zahloptionen sind nicht nur frei von Gebühren und Zinsen, sondern auch frei von jeglicher Auswirkung auf den Schufa-Score.“ 

Doch es ist wichtig zu wissen, dass bei der Schufa jeder Negativ-Eintrag die eigene Kreditwürdigkeit mindert. Das kann zum Beispiel bei anderen Krediten oder auch bei der Wohnungssuche oder neuen Handyverträgen eine Rolle spielen. Wie hoch der eigene Score ist, lässt sich im übrigen auch mit einem Simulator kalkulieren.

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