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Dauerhafter Abnehm-Erfolg - Das ist laut einer Studie der Schlüssel

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Von: Vivian Werg

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Eine Studie der Universität Stanford hat herausgefunden, wie der Stoffwechseltyp das Abnehmen beeinflussen kann.
Stoffwechsel-Typ entscheidet übers Abnehmen. © Vagengeym Elena/ Imago

Nachhaltig Abnehmen muss nicht immer schwierig sein. Die Universität Stanford hat in einer Studie untersucht, welche Faktoren bei einer Diät helfen.

Kassel – Diät-Ratgeber und -Trends gibt es wie Sand am Meer. Viele versprechen beim Abnehmen einen schnellen und effektiven Gewichtsverlust mit einfachen Übungen oder ein gesundes Abnehmen ohne Jojo-Effekt. Abnehmen klingt manchmal einfach, dabei spielen viele Faktoren mit ein: Die individuelle Genetik gibt die Erfolge vor, die Disziplin leitet das Durchhaltevermögen und nicht jede Ernährungsweise ist für jede Person geeignet.

Welche Faktoren eine Rolle beim Abnehmen spielen, haben Forscherinnen und Forscher der Elite-Universität Stanford in einer einjährigen Studie untersucht. Sie wollten klären, welche Diät-Regeln bei jedem einen Unterschied machen und beim Abnehmen helfen.

Dauerhaft Abnehmen: Was laut Stanford-Studie wirklich beim Gewichtsverlust hilft

Ob das Abnehmen nachhaltig gelingt, hängt maßgeblich von der individuellen Funktionsweise des Stoffwechsels ab. Das fand das Forschungsteam der Universität Stanford heraus. Wenn man dauerhaft abnehmen möchte, sind demnach bestimmte Biomarker entscheidend, die aufzeigen, in welcher Weise der Stoffwechsel funktioniert. Biomarker sind laut WHO biochemische Merkmale, die unter anderem Rückschlüsse auf das Vorhandensein von Krankheiten zulassen. 

Auf Basis ihrer Studie geht das Forschungsteam davon aus, dass bestimmte Biomarker für die Qualität eines Abnehmerfolgs entscheidend sind. Hierzu zählen:

Diese Biomarker sollen Auskunft darüber geben, wie der Stoffwechsel der abnehmwilligen Person funktioniert. Zum Beispiel, ob sie eher abnehmen kann, wenn sie auf Kohlenhydrate oder auf Fett weitestgehend verzichtet wird.

Dauerhaft Abnehmen: Was wurde in der Studie untersucht?

Das Team um Ernährungsforscherin Dalia Perelman stützte sich auf Daten von 609 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmern. Dabei wollten sie den Einfluss von biologischen Faktoren auf verschiedene Ernährungsweisen klären, um noch genauer sagen zu können, was tatsächlich beim Abnehmen hilft.

Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten über einen Zeitraum von einem Jahr exakt protokollieren, was sie zu sich nahmen. Dabei verfolgten sie jeweils eine fett- oder kohlenhydratarme Ernährungsweise, in beiden Fällen bestehend aus vordergründig unverarbeiteten Lebensmitteln. Wie diszipliniert sie sich an ihre Diäten hielten, wie viel sie sich im Verlauf der Studie bewegten und an Kalorien verbrannten, wurde ebenfalls verfolgt und dokumentiert.

Zudem testete das Forschungsteam die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer körperlich. Sie ermittelten den „respiratorischen Quotienten“ der teilnehmenden Personen, also den Gehalt an Kohlendioxid, den sie nach der Aufnahme von Sauerstoff mit der Atemluft ausstießen. Der Wert lässt Rückschlüsse darauf zu, welche Makronährstoffe, also Eiweiße, Kohlenhydrate und Fette, der untersuchten Person als „Brennstoff“ dienen.

Dauerhaft Abnehmen: Stoffwechsel-Typ entscheidet über den Gewichtsverlust

Man gehe davon aus, dass Menschen mit einem geringen Kohlendioxidanteil in der Ausatemluft mehr Energie durch die Aufnahme von Fetten beziehen und somit auch schneller Fett verbrennen. Ein höherer Kohlendioxidgehalt dagegen spreche dafür, dass ihr Stoffwechsel Kohlenhydrate besser verarbeitet.

„Wir stellten zu Beginn des Studienzeitraums, bevor die Personen mit ihren jeweiligen Diäten begonnen hatten, spezifische Mikrobiom-Typen sowie ein unterschiedliches Vorkommen an Proteinen und Enzymen fest“, erklärte Studienleiterin Perelman in einer Presseveröffentlichung der Universität Stanford. Später stellte sich heraus, dass diese Biomarker vorhersagen konnten, ob die teilnehmenden Personen ihre Gewichtsreduktion langfristig halten konnten oder nicht.

Ein Großteil der Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer habe nach Ablauf von sechs Monaten an Gewicht verloren. Doch nur vereinzelten Personen sei es gelungen, das reduzierte Gewicht dauerhaft zu halten – obwohl sich alle zunächst an die erfolgreiche Ernährungsweise (Kalorienbeschränkung) gehalten haben sollen. Insbesondere kristallisierte sich dadurch die Bedeutung des individuellen Brennstoffs (Kohlenhydrate oder Fett) heraus. Diejenigen, die sich an eine für ihren Stoffwechseltypen geeignete Diät gehalten hatten, seien länger schlank geblieben.

Dauerhaft Abnehmen: Worauf geachtet werden sollte

Das Forschungsteam hofft, dass die Erkenntnisse der Studie genutzt werden können, um Übergewichtige beim Abnehmen zu unterstützen. Dazu bräuchte es den Forschenden zufolge nicht viel mehr als maßgeschneiderte Ernährungspläne je nach Stoffwechsel. Noch müsste jedoch weiterführende Forschung betrieben werden, um die Ergebnisse zu stützen.

Die Forscherinnen und Forscher empfehlen stark verarbeitete Lebensmittel und Fertiggerichte sowie Zucker zu meiden, wenn man abnehmen will – unabhängig vom individuellen Stoffwechsel. „Lernen Sie zu kochen“, rät Stanford-Professor Michael Snyder in der Pressemitteilung. Denn wer bei seiner Ernährung auf die Qualität der Lebensmittel achte, könne aufs Kalorienzählen weitestgehend verzichten, so Snyder weiter.

Hinweis der Redaktion

Die in diesem Artikel genannten Tricks und Informationen können eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht ersetzen. Nutzen Sie unsere Ernährungs-Tipps lediglich als Ergänzung zu einer ansonsten vielseitigen und gesunden Ernährung. Die Informationen ersetzen in keinem Fall eine professionelle Beratung und sind nicht zur eigenständigen Diagnose oder Behandlung gedacht.

Eine ausgewogene und gesunde Ernährung sollte zudem immer mit regelmäßiger Bewegung und Sport kombiniert werden. Der ist nämlich nicht nur förderlich für den Gewichtsverlust, sondern auch für die Gesundheit. Eine Studie hat die effektivsten Sportarten beim Abnehmen festgestellt. (Vivian Werg)

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