Abnehmen mit der Sirtfood-Diät: Wie sich der Stoffwechsel einfach austricksen lässt

Gesund abnehmen, ohne Jojo-Effekt: Die Sirtfood-Diät verspricht, schnell und gesund Gewicht zu verlieren. Was dahinter steckt.
Kassel – In regelmäßigen Abständen tauchen neue Diät-Trends auf, die einen schnellen Gewichtsverlust versprechen. Weil es vor allem darum geht, sich wohl in seinem Körper zu fühlen, forschen Ernährungswissenschaftlerinnen und Ernährungswissenschaftler fortwährend an Konzepten, mit denen man mit einfachen Tricks effektiv abnehmen kann und die vor allem gesund sind. Das U.S. News & World Repoerts kürt dazu jährlich die effektivsten Diäten.
Eine derzeit angesagte neue Ernährungsform, die sogenannte Sirtfood-Diät, soll den Stoffwechsel scheinbar austricksen und so beim Abnehmen helfen. Bester Beweis für den Erfolg dieser Diät: Adele. Die Sängerin soll mit der Ernährungsform rund 45 Kilogramm Gewicht verloren haben.
Abnehmen mit der Sirtfood-Diät: Schlank und gesund durch ein bestimmtes Protein
Entwickelt wurde die Sirtfood-Diät von den amerikanischen Ernährungswissenschaftlern Glen Matten und Aidan Goggins. Dabei stehen ausgewählte pflanzliche Lebensmittel im Mittelpunkt. Ähnlich wie eine Low-Carb-Diät setzt auch die Sirtfood-Diät auf Proteine – und zwar auf ein ganz bestimmtes: Sirtuin. Es gehört zur Gruppe der Eiweiße und soll beim Aufbau von Muskeln sowie bei der Fettverbrennung helfen. Wie Ökotest berichtet, sollen Sirtuine zudem das Immunsystem stärken, den Körper vor Krankheiten und Entzündungen schützen und dabei helfen, Stress abzubauen, Heißhunger vorzubeugen und den allgemeinen Alterungsprozess zu entschleunigen.
Die Grundlage der Sirtfood-Diät ist die wissenschaftliche Erkenntnis, dass bestimmte pflanzliche Substanzen die Aktivität der körpereigenen Sirtuine ebenso ankurbeln wie das Fasten – solange man die entsprechenden Nahrungsmittel ganz gezielt kombiniert und den Stoffwechsel auf diese Weise austrickst.
Damit der Körper den positiven Effekt dieser Enzyme genießen kann, sollten täglich Lebensmittel und Gewürze konsumiert werden, die sie aktivieren. Diese sind:
- Obst: Äpfel, Himbeeren, Heidelbeeren, Aprikosen, Kirschen, Pflaumen, Trauben, Zitrusfrüchte
- Gemüse: Grünes Blattgemüse wie Grünkohl, Brokkoli, Spinat, Rucola und Chicorée sowie Sellerie, Tomaten, Zwiebeln und Knoblauch
- Kräuter: Petersilie, Liebstöckel
- Gewürze: Chili, Kurkuma, Zimt, Kapern
- Nüsse: Walnüsse, Cashewkerne
- Sonstiges: Olivenöl, Soja, Buchweizen, grüner Tee, Kaffee, Kakao, Zartbitterschokolade, Rotwein
- Quelle: Ökotest
Abnehmen mit der Sirtfood-Diät – in drei Phasen
Als Diät mit schnellen Ergebnissen empfehlen die beiden Ernährungsmediziner einen strikten Diät-Plan in drei Phasen. In der ersten Phase geht es in den ersten drei Tagen ähnlich wie beim Fasten zu. Die Kalorienzufuhr wird auf 1.000 Kalorien pro Tag reduziert. So soll der Stoffwechsel in Schwung und der Körper auf die bevorstehende Umstellung vorbereitet werden. Auf dem täglichen Speiseplan stehen eine Sirtfood-Mahlzeit und drei grüne Säfte bzw. Smoothies. Diese sollten ebenfalls aus den oben genannten Obst- und Gemüsesorten bestehen.
Die zweite Phase soll die Fettverbrennung weiter pushen und gleichzeitig den Energieumsatz erhöhen. Die Kalorienzufuhr wird ab dem vierten Tag der Diät auf 1.500 Kalorien erhöht. Nun dürfen für vier Tage zwei Sirtfood-reiche Mahlzeiten pro Tag gegessen und zwei Smoothies getrunken werden. Die Phase wird beendet, wenn das Wunschgewicht erreicht ist.
Die dritte Phase ist zeitlich unbegrenzt. Sie soll als nachhaltige Ernährungsumstellung gesehen werden und der Stabilsierung des neuen Gewichts dienen. Es wird empfohlen, rund 1.800 Kalorien pro Tag aufzunehmen; andere Ratgeber sehen keine weitere Kalorieneinschränkung vor. Wichtig ist, das Gewicht zu halten und nicht in alte Essgewohnheiten zurückzufallen. Für mindestens eine Woche sollten die Sirtfoods weiterhin Hauptbestandteil der Ernährung sein.
Essenziell ist es, sich durch eine insgesamt ausgewogene Ernährung ausreichend mit allen Nährstoffen zu versorgen. Erst dann sollen die Sirtuine ihre volle Wirkung entfalten können. Auch Sport und Bewegung sind ebenfalls ein fester Bestandteil der Sirtfood-Diät. Dabei sollen die Sirtuine den Muskelaufbau fördern. In einer Studie wurden die effektivsten Sportarten zum Abnehmen festgestellt.
Abnehmen mit der Sirtfood-Diät: Wie sinnvoll ist die Abnehm-Methode?
„Das Prinzip der Diät ist nicht verkehrt“, sagte Professorin Susanne Klaus vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung gegenüber Ökotest. „Die Sirtuin-Diät basiert schließlich auf gesunden, pflanzlichen Lebensmitteln, die zu einer ausgewogenen Ernährung beitragen“, so die Professorin.
Hinweis der Redaktion
Die in diesem Artikel genannten Tricks und Informationen können eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht ersetzen. Nutzen Sie unsere Ernährungs-Tipps lediglich als Ergänzung zu einer ansonsten vielseitigen und gesunden Ernährung. Die Informationen ersetzen in keinem Fall eine professionelle Beratung und sind nicht zur eigenständigen Diagnose oder Behandlung gedacht.
Positiv ist, dass der Diätplan ein gewisses Maß an Gestaltungsfreiheit zulässt. Selbst Allergikerinnen und Allergiker und vegan lebende Personen kommen auf ihre Kosten. Die Lebensmittel können problemlos im Supermarkt erworben werden, die Zubereitung der Rezepte ist größtenteils einfach und dauert in der Regel nicht lange. Zudem schließt das Konzept sämtliche Lebensmittelgruppen ein und lässt auf diese Weise den Jo-Jo-Effekt nicht zu. (Vivian Werg)