Geheimtipp für die Gesundheit? Rückwärtslaufen als Abnehm-Booster
Ein Trick soll besonders effizient beim Abnehmen helfen: Rückwärtslaufen. Seltsames Workout oder Geheimtipp, um sich fit zu halten? Das ist dran.
Kassel – Was sich für viele wahrscheinlich zuerst etwas eigenartig anhört, soll sehr gesund sein. Rückwärtslaufen, soll die Körperbalance verbessern und sogar das Gehirn trainieren. Außerdem kann es deutlich mehr Kalorien verbrennen als einfaches Vorwärtslaufen. Inzwischen haben sich mehrere Studien mit dem Thema beschäftigt – mit verblüffenden Ergebnissen.
Doch bringt das Rückwärtslaufen wirklich etwas? Eignet es sich tatsächlich zum Abnehmen und wie alltagstauglich ist es überhaupt? Alles Wichtige hier im Überblick.

Rückwärtslaufen: Abnehmen durch hohen Energieverbrauch und verbesserte Fitness
Laufen ist gesund, selbst ein kurzer Spaziergang von zehn Minuten hat Vorteile für den Körper, das bestätigt auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO). In einer halben Stunde können beim Spazierengehen je nach Streckenbeschaffenheit schon mal bis zu 100 Kalorien verbraucht werden. Das hängt natürlich vom Alter und der Fitness der Person ab. Doch es müssen gar nicht immer zehntausende Schritte sein, auch mit weniger lassen sich schon gesundheitliche Vorteile erreichen und sogar das Leben verlängern, wie Studien nahelegen. Laufen ist für den Körper nämlich anspruchsvoller als man denken könnte. Der Körper muss verschiedene Bewegungen koordinieren und dabei das Gleichgewicht halten. Dadurch wird auch das Gehirn beim Laufen angestrengt.
Vorwärtslaufen ist normal, warum sich also nicht mal drehen und mit dem Rücken vorangehen? Die Anstrengung für den Körper steigert sich durch das Laufen rückwärts nochmal deutlich. Das liegt schlichtweg daran, dass der Körper das Rückwärtslaufen nicht gewohnt ist. Dadurch soll man rund 40 Prozent mehr Kalorien verbrennen als beim Vorwärtsgehen, berichtet The Conversation mit Verweis auf eine Studie von Medicine & Science in Sports & Exercise. Der hohe Kalorienverbrauch hilft dabei, gesund abzunehmen.
- Darauf sollte beim Rückwärtsgehen dringend geachtet werden
- 1) Ausreichend Platz: Rückwärtslaufen sollte man ausschließlich auf großen freien Flächen, auf denen sich kaum bis gar keine Hindernisse befinden. Auf keinen Fall sollte dies im Straßenverkehr oder an hochfrequentierten Orten ausprobiert werden. Alternativ dazu lässt sich auch ein Laufband nutzen.
- 2) Haltung: Der Rücken sollte gerade sein, der Blick nach vorne gerichtet. Auch wenn man das Bedürfnis hat den Kopf zu drehen, um besser zu sehen, wo man hinläuft, sollte man das nicht tun. Sonst neigt man dazu, den Nacken zu verkrampfen.
Abnehm-Booster und Gesundheits-Tipp: Weitere Vorteile des Rückwärtsgehens
Weitere Vorteile des Rückwärtsgehens sind die Verbesserung der Körperstabilität und des Gleichgewichts. Darüber hinaus wird die Ausdauer gefördert. Weil beim Rückwärtslaufen kleine Schritte gemacht werden, schont man zudem die Gelenke und es soll sogar gegen Knieschmerzen helfen, weil das Körpergewicht verlagert und gleichzeitig die Muskulatur der Waden und hinteren Oberschenkel trainiert wird. Es werde grundsätzlich Muskelregionen beansprucht, die beim Vorwärtsgehen nicht erreicht werden, wie die Muskeln um die Lendenwirbelsäule. Das legen auch die Ergebnisse einer weiteren Studie nahe.
Rückwärts zu laufen, soll sogar das Gedächtnis verbessern und Demenz vorbeugen. In einer Studie der Londoner University of Roehampton wurden Teilnehmende in zwei Gruppen aufgeteilt, eine lief vorwärts, die andere rückwärts. Während des Laufens wurden den Teilnehmenden Videos gezeigt. Die Forschenden beobachteten, dass sich die rückwärts laufende Gruppe besser an das Video erinnern können. Es sei schon lange bekannt, dass ungewohnte Bewegungsabläufe die rechte Gehirnhälfte trainiert. Denn man muss sich mehr konzentrieren, um die Bewegungen richtig auszuführen. (kiba)
Hinweis der Redaktion: Die in diesem Artikel genannten Informationen ersetzen nicht den Gang zu einem Arzt oder einer Ärztin. Nur Fachleute können die richtige Diagnose erstellen und eine geeignete Therapie einleiten. Die Einnahme von Medikamenten oder auch Nahrungsergänzungsmitteln sollte vorher mit einem Arzt oder einer Ärztin abgesprochen werden.